Australien (2. Reise)

 

1. Tag, Montag 19.11.2018

Nach 23 Jahren wollte ich mal wieder eine Reise nach Australien machen, diesmal allerdings auf eine andere Art und Weise. Ich war auf eigene Faust unterwegs. Ich hatte mir Flüge und Zwischenstopps selbst herausgesucht und gebucht und dabei auch natürlich nicht mein Hobby Geocaching vergessen. Zum ersten Mal wollte ich alleine eine Campingtour machen und hatte mir deshalb einen Minicamper bei Jucy bestellt. Ich hatte vor, mit ihm von Brisbane nach Adelaide zu fahren. Für meine erste Tour wollte ich als Alleinfahrer lieber in den bewohnten Gegenden bleiben und da kam mir der Südosten Australiens gerade recht.

Beim Flugticket von Emirates war eine Zugfahrt mit der Bundesbahn enthalten, weshalb ich mich diesmal nicht nach Bad Camberg bringen ließ, sondern mit den Eltern zum Limburger Südbahnhof fuhr. Mit dem ICE war ich in nur 20 Minuten am Frankfurter Flughafen und ich konnte sogar noch einen Sitzplatz abstauben. Eingecheckt hatte ich bereits Online, ich musste nur noch meinen Koffer abgeben, bevor ich noch eine kleine erfolglose Tour machte. Kein Travelbug war zu finden und deshalb auch keiner, der mit nach Australien wollte.

Am Gate war ich danach fast schon etwas spät, die Passagiere wurden bereits aufgerufen. Allerdings musste ich dann doch noch warten, mein Bereich durfte erst als Letztes in den A380 einsteigen. An jedem Sitz gab es ein großes Entertainment-Angebot, was ich aber kaum nutzte, ich verbrachte die meiste Zeit damit, mir Reime für meinen diesjährigen Auftritt bei der Vereins-Weihnachtsfeier als Nikolaus auszudenken. Ich würde erst zwei Tage vor dem Termin wieder heimkommen und musste deshalb diese Arbeit auf der Reise erledigen. Immerhin konnte ich auf dem siebenstündigen Flug bereits ein Viertel des Textes fertigstellen.

Leider hatte unsere Maschine beim Abflug ordentlich Verspätung, was ich jetzt noch nicht großartig registrierte, was mir später aber erheblichen Ärger einbrachte. Ich beschäftigte mich mit Dichten, nahm das Essen mit und spielte auch mal für kurze Zeit einige Spiele auf dem Bordcomputer im Sitz.

 

2. Tag, Dienstag

Mein Anschlussflug nach Singapur ging um 1 Uhr Nachts los und das war auch genau die Zeit, zu der wir in Dubai ankamen. Ich hoffte noch, die Maschine würde auf uns warten, dem war aber nicht so. Zum Glück warteten im Transitbereich Angestellte von Emirates, die uns Bordkarten für andere Flüge verpassten. Daraufhin mussten wir uns sputen, denn die Maschine stand weit entfernt und eine längere Busfahrt musste absolviert werden.

Blöderweise hatte ich nur nach „Singapur“ gefragt und nicht weiter auf meine neue Bordkarte geschaut. Ich dachte Brisbane sei das Endziel mit meinem gebuchten Zwischenstopp in Singapur. Leider hatte ich mich da geirrt. Dieser Flug ging direkt nach Brisbane, nonstop in 13 Stunden. Ich kontaktierte direkt die Crew und teilte ihnen mit, daß ich einen Stopover in Singapur gebucht und bezahlt hätte. Sie waren aber nicht kooperativ und drohten mir, wenn ich aussteigen würde, müsste ich den Weiterflug selbst bezahlen. Was blieb mir übrig, ich blieb an Bord, obwohl mir vorher noch auf den Infotafeln aufgefallen war, daß zeitgleich auch ein weiterer Emirates Flug zu meinem Wunschziel startete.

Meine Laune war dementsprechend auf dem Nullpunkt und da half auch nicht, daß ich eine ganze Sitzreihe für mich alleine hatte. Viel nützte mir das auch nichts, es war die vorderste Economy-Reihe und deswegen waren die Monitore in den Sitzen integriert. Die Armlehnen konnten nicht hochgeklappt werden, um dann auf drei Sitzen flach zu schlafen.

13 Stunden dauerte der Flug und die ganze Zeit herrschte Nacht an Bord. Alle Abdeckungen der Fenster waren geschlossen und so bekamen wir nicht mit, daß es draußen hell und später wieder dunkel wurde. Leider hing direkt vor mir ein Bildschirm an der Wand, der mich durch seine dauernden Änderungen in der Helligkeit dauerhaft vom Schlafen abhielt. Erst versuchte ich es mit dem Hut ins Gesicht heruntergezogen, denn die Schlafmaske die man mir gegeben hatte, war keinen Schuss Pulver wert. Irgendwann hatte ich dann genug und deckte den Monitor mit meiner Schlafdecke ab. Da war Ruhe. Da sich niemand beschwerte, glaube ich, daß es auch im Sinne meiner Mitreisenden war.

Das Essen in der Boeing 777 kam mir schlechter vor als zuvor im Airbus 380. Überhaupt hatte der Airbus mehr Klasse gehabt. Getränke gab es nur beim Essen, zwischendurch lief keiner von der Crew durch die Maschine. Da habe ich schon besseren Service erlebt. Durch den eingesparten Zwischenstopp kamen wir wesentlich früher in Brisbane an, etwas was ich durch meine Buchung hatte vermeiden wollen. Was nützte es mir, daß ich acht Stunden früher da war, wenn ich statt zwei ganze zehn Stunden auf die Öffnung meiner Mietwagenfirma warten musste.

Ohne größere Probleme kam ich durch die Passkontrolle, mein Visum hatte ich elektronisch schon zu Hause beantragt. Mein Anliegen mit dem fehlenden Zwischenstopp versuchte ich am Informationsschalter von Emirates anzubringen, die Angestellten dort waren aber auch keine große Hilfe. Nicht mal die Möglichkeit eine Unterkunft zu bekommen wurde mir gewährt. Daß ich keine gebucht hatte, weil ich damit gerechnet hatte, erst am Morgen anzukommen, wurde großzügig ignoriert.

Um 10 Uhr Abends war ich angekommen, nach einem superschnellen Flug von etwa 22 Stunden um die halbe Welt. So schnell bin ich noch nie nach Ozeanien gekommen. Ich informierte die Familie zuhause, die sich auch wunderte, daß ich so flott schon da war. Danach suchte ich mir ein Plätzchen um die Nacht zu verbringen. Sie würde recht lang werden und dazu kam auch, daß ich immer noch auf europäischer Zeit lief. Dort war es im Moment noch helllichter Tag. Zum Glück gab es im Flughafen kostenloses WLAN, ich schickte deshalb gleich noch eine Beschwerde an Emirates ab.

 

3. Tag, Mittwoch

Wie ich erwartet hatte, dauerte die Nacht auf dem Flughafen viel zu lange. Da ich noch auf europäischer Zeit lief, konnte ich nicht schlafen sondern dämmerte immer nur so vor mich hin. Es half auch nicht, daß jede Viertelstunde eine Durchsage kam, man solle auf sein Gepäck aufpassen. Wenigstens hatte ich ein Sofa ergattert, auf dem ich mich zwar nicht ausstrecken, aber wenigstens mit angezogenen Beinen liegen konnte. Dort bemerkte ich auch, daß ich zwei unterschiedliche Socken trug, einen in Blau und einen in Schwarz, das war mir auch während des Flugs nicht aufgefallen.

Um 7 Uhr gab ich es auf, ging erst mit dem ganzen Gepäck zur Toilette und danach zu einem mehrere hundert Meter entfernten Geocache, einem Virtuellen, der mein erster Fund in Australien wurde. Hierbei handelte es sich um ein Denkmal zu Ehren des ersten Weltumrunders mit dem Flugzeug, wobei auch der Äquator überquert wurde. Das Flugzeug, eine dreimotorige Fokker, stand hier ausgestellt.

Der Platz, wo mich der Autovermieter abholen würde, lag auf der anderen Seite des Flughafens. Ich begab mich dorthin und wartete, bis es 8 Uhr wurde und die Geschäftszeit begann. Mein Anruf wurde sofort beantwortet und 10 Minuten später war der Abholdienst da. Bei Jucy angekommen wurde mir das Auto erklärt, was aber sehr knapp ausfiel. Auch war mein Wagen außen etwas dreckig, auf Anfrage sagte man mir, ich bräuchte ihn am Ende nicht zu waschen, Volltanken würde reichen. Der Linksverkehr war etwas gewöhnungsbedürftig, wenigstens musste ich nicht schalten. Dafür schaffte ich es etwas später beim ersten Stopp nicht, die Schlüssel abzuziehen, bis ich nach langem Herum probieren darauf kam, daß ich zuerst den Gang auf „P“ stellen musste. Das ist bei meinem Auto nicht so (es hat ja auch keine Schlüssel).

Im ersten Supermarkt kaufte ich nicht viel ein, ich fand die Preise recht teuer. Später bei Coles war es dann billiger und auch die Auswahl größer. Parken in der City war praktisch unmöglich und wenn, dann extrem teuer. Ich blieb nur kurz in einer Tiefgarage, musste dort aber für 20 Minuten etwa 16 Euro bezahlen! Ich verschob die Besichtigung der Stadt deswegen auf den nächsten Tag, tauschte nur wenig Geld und versuchte mich mit einem Internetanschluss auszurüsten. Das haute dann stundenlang nicht hin, ich schaffte es zwar, die SIM-Karte zu aktivieren, konnte aber nicht dass bezahlte Guthaben einem Vorgabeplan zuordnen.

Irgendwann gab ich es auf, denn ich musste ja auch noch eine Unterkunft für die Nacht finden. Dafür blieb mir nur die schwere Camperbibel, die von Deutschland mitgebracht hatte und darin waren kaum Campingplätze im Umkreis von Brisbane zu finden. Die Nächsten waren im Norden, doch dort angekommen waren es keine richtigen Plätze. Also fuhr ich weiter bis Dayboro, wo ich mit Suchen und freundlicher Hilfe eines Passanten fündig wurde. Mein Fahrzeug in Grün und Violett war schon vom Weitem als Mietcamper erkennbar. Der Preis war mit 10 Dollar für die Nacht sehr günstig und hatte auch Stromanschluss, den ich mangels Kabel aber noch nicht nutzen konnte. Duschen und Toiletten waren neu und in Topform. Ich kochte mir ein fertiges Beef-Stroganov und machte etwas Reis dazu, was mit einem Gaskocher und einem Topf etwas schwierig war. Immerhin hatte ich noch eine Pfanne. Ich aß im Auto, denn beim Kochen waren einige kleine Schauer heruntergekommen, die zum Glück aber nie lange gedauert hatten. Nach dem Spülen war ich hundemüde und schrieb nicht mehr, sondern legte mich gleich auf das noch nicht fertig gemachte Bett. Die Seitentür ließ ich einen Spalt auf, ansonsten wäre es mir innen viel zu heiß gewesen.

 

4. Tag, Donnerstag

Ich wachte recht für gegen 5 Uhr auf, weil ich die Möglichkeit nicht genutzt hatte, meine Fenster zu verhängen. Dafür war ich aber ziemlich wach und beschloss, mich erneut mit dem fehlenden Internet auf dem Handy zu beschäftigen. Ich hatte die Idee, den Preis für meine gewünschte Auswahl einfach noch einmal zu bezahlen, diesmal aber nicht per Kassenzettel, sondern Online. Ich nutzte meinen Paypal Account und daraufhin dauerte es nur kurze Zeit, bis ich surfen konnte. Den größten Teil der damit obsoleten 30 Dollar aus dem Supermarkt nutzte ich danach dazu, meine Downloadgrenze von 8 auf 13 GB zu heben. Ich tendiere zu der Überlegung, daß das anonyme Bezahlen bei einer Neuanschaffung einer Simkarte nicht funktioniert, damit der Besitzer verfolgt werden kann. Ich musste zwar auch Adresse und Passnummer angeben, aber anscheinend kann dieser Teil gefälscht werden.

In Deutschland war es gerade 9 Uhr abends und ich versuchte meine Schwester anzurufen. Leider ohne Erfolg, es nahm niemand ab. Einige Zeit später kam aber eine SMS, ob ich der Anrufer gewesen sei. Anscheinend hatte es doch geklappt. Ich bestätigte und dachte bei mir, daß die Familie bei der unbekannten Nummer bestimmt wieder an ausländische Terroristen gedacht hatte.

Das Wetter war schön und ich frühstückte im Freien mit Campingstuhl und Campingtisch. Zum ersten Mal kam Urlaubsfeeling auf. Danach schrieb ich den Bericht vom Vortag nach und lud ihn gleich hoch. Das dauerte seine Zeit und es war 9 Uhr, als ich wieder in Richtung Süden nach Brisbane unterwegs war. Den vermasselten Besuch der Stadt vom Vortag wollte ich heute nachholen. Diesmal suchte ich mir aber viel früher eine Parkmöglichkeit und fuhr mit dem Zug weiter. Ein überteuertes Parkhaus hatte mir genügt. Gegen 10 Uhr erreichte ich das Zentrum und ging zur Fuß zur Story Bridge, die ich zweimal überquerte und mir die Skyline der Stadt ansah. Am Ende des Rückwegs begann dann ein heftiger Regen, den ich unter der Brücke verbrachte. Als der nachließ, packte ich den Schirm aus und ging weiter Richtung Zentrum der Stadt.

Später kam ich zum Glockenturm des Rathauses, wo eine weitere Aufgabe auf mich wartete. Dazu musste ich aber erst hinauf. Zum Glück war die Tour kostenlos, doch sie fand nur zu bestimmten Zeiten statt. Ich bekam ein Ticket für 13:30 Uhr und ging noch mal kurz weg, um endlich mal einen Teil meiner Euros in Dollar zu wechseln. Bisher hatte nur einmal etwas Geld am Automaten geholt und ansonsten mit der Kreditkarte bezahlt. Für die Campingplätze war aber Bargeld sinnvoller. Später folgte die Tour mit dem Lift hinauf zum Glockenturm, dort war die Aussicht recht schön, doch leider waren alle Seiten, auch nach oben, mit Plexiglas verschlossen.

Mit Hilfe einer weiteren Brücke überquerte ich den Fluss Brisbane erneut, kam in die Nähe des Riesenrads und eines großen Schriftzugs der Stadt. Über eine interessante Fußgängerbrücke ging es wieder zurück. Die Haltestreben sahen so aus, wie die Masten und Rahen von Segelschiffen, sie waren auch nicht gleichmäßig verteilt, sondern sahen eher chaotisch aus. Ich machte jetzt einen Wherigo-Cache, doch dessen Länge hatte ich unterschätzt. Er führte am Fuß- und Radweg am Flussufer entlang und brachte einige Kilometer Fußweg mit sich. Bis zur Anlegestelle der öffentlichen Schnellboote auf Katamaran-Basis namens Regatta Ferry Terminal kam ich so und nutzte auch gleich das Schnellboot, um ein Stück des Weges abzukürzen. Leider musste ich nach einer Station wieder hinaus.

Ich kam am Rugbystadion vorbei und danach als letzten Tagespunkt zum Roma Street Park. Der war sehr schön, man hatte tropische Pflanzen aufgezogen und an jeder Ecke lag eine Echse. Dazu noch in allen Größen. Auch die Vögel zeigten hier kaum Scheu. Schließlich musste ich mich aber sputen, ich musste noch die lange Strecke zum Auto zurückfahren und etwas Einzukaufen hatte ich auch. Zum Glück lag ein Bahnhof nicht weit weg und ich musste auch nicht lange am Bahnsteig warten. Trotzdem war die Sonne gerade untergegangen, als ich am Auto eintraf.

Nach dem Supermarktbesuch war es stockfinster und ich hatte noch keine Unterkunft gesucht. Das holte ich jetzt nach, doch der Erste schickte mich nach längerer Fahrt gleich wieder weg. Also musste ich noch mehr Zeit investieren und kam schließlich kurz nach 9 Uhr wieder in der Nähe von Brisbane zu einem Campground, der im Internet recht schlecht bewertet worden war. Ich wollte aber nicht mehr im Dunkeln weiterfahren, sondern klopfte den Caretaker heraus. Ich bezahlte 25 Dollar, also wesentlich mehr als am Abend davor. Dafür war der Platz viel größer, Duschen und Klos aber viel schlechter als zuvor. Viel Hunger hatte ich komischerweise nicht, ich kochte mir eine Suppe (auf dem Gaskocher ging das ratzfatz) und löffelte sie im Freien. Dabei wurde ich so stark von den Mücken geplagt, daß ich schließlich ins Auto flüchtete, zuvor aber noch das Spülen erledigte. Ich schrieb jetzt im Liegen mit dem Notebook auf den Beinen, was interessanter Weise sehr gut funktionierte. Gegen halb 12 Uhr war ich damit fertig.

 

5. Tag, Freitag

Heute wollte ich endlich Brisbane verlassen, doch zuvor machte ich noch einen Abstecher auf den Aussichtsberg Mount Coo-tha westlich der Stadt. Von dort hatte man einen schönen Blick, auch wenn die Luft über die Entfernung zu den Wolkenkratzern etwas diesig war. Danach wollte ich weiter in Richtung Süden fahren, doch mein GPS schickte mich quer durch die Stadt, in der am Morgen natürlich starker Verkehr herrschte. Mein nächstes Ziel war ein Wald bei Woodridge und das geliehene Navigationssystem gab mir eine Fahrdauer von 1,5 Stunden an, was mich etwas wunderte. Als es dann in etwa 4 Kilometern Entfernung anfing, die Straßen eines Wohngebietes zu benutzen, verließ ich mich eher auf meine Künste des Kartenlesens und konnte so in wenigen Minuten gut den gewünschten Parkplatz finden.

In Sachen Geocaching war das heute der wichtigste Tag auf meiner Reise. Der Cache, den ich jetzt aufsuchte, hatte ein ehrwürdiges Alter, genauer gesagt ist er im Oktober 2000 gelegt worden. Damit passte er perfekt in meine Statistik, denn dies ist der der einzige Monat, für den ich bisher noch keinen Cache gefunden habe. Diese sogenannte Jasmer-Challenge wollte ich endlich beenden und außer Australien wäre nur die USA dazu in Frage gekommen. Dank meines letztjährigen Besuchs im Iran wäre eine Reise in die Staaten im Moment aber mit Problemen verbunden und außerdem wollte ich es ohne die USA schaffen. Das klappt nur noch, wenn man außer Europa auch Neuseeland und Australien bereist und das habe ich gemacht.

Der Cache lag in einem Wald, in dem es Koalas geben sollte, also hielt ich beim Laufen die Augen auf. Leider zeigte sich mir aber keines der Tiere. Nachdem ich fündig geworden war und mir selbst gratuliert hatte, stieg ich noch hoch zu einem Aussichtspunkt, von dem man einen schönen Blick hatte, solange man nicht in die Richtung der nahe verlaufenden Autobahn schaute. Danach kehrte ich zum Auto zurück und hatte auf dem kurzen Stück eine ganze Flasche Wasser getrunken. Mein Thermometer am Rucksack hatte die ganze Zeit 30 Grad angezeigt.

Danach wollte ich mir auf dem weiteren Weg ein Verlängerungskabel für die Campingplätze besorgen, denn nur mit dem Zigarettenanzünder als Lademöglichkeit war mir die Sache zu unsicher. Ich suchte einen Laden auf, der mir zwar nichts verkaufen konnte, mir aber eine Kette nannte, die Ausrüstung für Camper verkaufte. Eines dieser Geschäfte lag auch in der Nähe meines weiteren Weges. Dort angekommen gab es nur eine Kabeltrommel für 45 Dollar, was ich zu teuer fand. Außerdem handelte es sich um ein 15 AMP Kabel, zu dem mein erster Campwart gesagt hatte, es sei für ältere Campingplätze zu dick von den Anschlüssen her. Zum Glück gab es in der Nähe einen Elektrikladen, der auch Kabel verkaufte, für 13 Dollar kaufte ich dort 10 Meter Verlängerung und konnte dies gleich am nächsten Platz benutzen.

Ich fuhr mein Auto jetzt durch die Goldküste, die sich als riesige Bettenburg herausstellte. Ich kam auch nur langsam voran und wollte deshalb wieder zurück auf den Highway. Zuvor kaufte ich aber noch einige Lebensmittel ein. Bis nach Byron Bay wollte ich heute noch kommen, musste aber die Tankanzeige im Auge behalten, sie näherte sich bedrohlich der Null an. Es reichte aber bis zu Stadt und ich machte den Tank voll. 450 Kilometer Reichweite sind nicht viel und das Auto schluckte recht ordentlich, ich hatte im Internet etwas von 12 bis 15 Litern gelesen.

In Byron Bay suchte ich mir einen Campingplatz, der aber recht teuer war. Ich bezahlte für mich alleine 50 Dollar für diese Nacht. Danach lief ich sofort in Richtung Leuchtturm, denn ich wollte dort den Sonnenuntergang beobachten. Leider war der etwa 3 Kilometer entfernt und ich musste mich sehr beeilen, ich hatte nur eine halbe Stunde Zeit. Ich war übrigens jetzt in New South Wales und damit in einer anderen Zeitzone. Im Gegensatz zu Queensland gab es hier die Sommerzeit und es war eine Stunde später. Den Leuchtturm erreichte ich gerade in dem Moment, in dem die Sonne unterging, dort oben war ordentlich was los, denn viele andere Besucher hatten die gleiche Idee gehabt. Kaum war die Sonne weg, stieg aus dem Meer ein prächtiger Vollmond auf, der auch für einige schöne Fotos gut war. Seine Helligkeit reichte auch aus, damit ich noch zur östlichsten Stelle des Kontinents laufen konnte. Nach einem Besuch des Strands kehrte ich wieder zurück zum Auto, das ich erst gegen 21 Uhr erreichte. Unterwegs kam ich durch die Stadt, die eine richtige Touristenfalle ist. Überall gab es Kneipen und Musik und es war viel Volk unterwegs.

Ich hatte aber Hunger, hatte den Tag noch nicht viel gegessen und wollte mir jetzt etwas kochen. Ich machte mir im Dunkeln Spaghetti und musste das Spülen später in der Toilette erledigen, die Küche hatte bereits um 22 Uhr geschlossen. Danach richtete ich mein Bett her und verzog mich ins Innere des Autos, auch hier waren die Stechmücken recht penetrant. Zum Schreiben war ich zu müde, das verschob ich auf den nächsten Morgen.

 

6. Tag, Samstag

Ich wurde bereits später wach, denn die Sonne stand schon am Himmel, als ich die Augen aufschlug. Trotzdem war ich wohl noch einer der Ersten, denn als ich jetzt meinen Bericht vom Vortag noch im Auto sitzend schrieb, war auf den Wegen des Campingplatzes kaum jemand zu sehen. Das Frühstück machte ich heute etwas aufwändiger, ich hatte am Tag zuvor Eier gekauft und schlug jetzt zwei davon in die Pfanne. Das war eine gute Idee für den weiteren Aufenthalt, wenn auch nicht für jeden Tag.

Ich wollte heute nicht gleich aufbrechen ohne nicht wenigstens einmal im Pazifik gebadet zu haben. Also verließ ich den Campingplatz, lief durch den Ort und zum Strand hinunter, wo schon viele Gäste waren. Ich musste ein Stück laufen um ein ruhigeres Plätzchen zu finden, wo ich meine Sachen liegenlassen konnte. Dann ging ich ins Wasser, was überraschend kühl war. Nach einer Eingewöhnungszeit schwamm ich einige Meter, machte auch ein paar Fotos und schaute den sehr niedrigen Brechern zu. Surfen würden an dieser Stelle wohl nur Anfänger.

Bald darauf kehrte ich zum Auto zurück und machte mich fertig für den Aufbruch. Ich wollte heute ein gutes Stück des Weges bis Sydney zurücklegen und hatte geplant, wenigstens Coffs Harbour zu erreichen, an diesem Ort hatte meine Gruppe bei meiner ersten Australien-Reise auch gestoppt.

Zuerst war ich beim Fahren noch recht müde, ich musste mehrfach gähnen. Doch dann wurde es merklich besser und ich kam gut voran. Allerdings vermisste ich schmerzlich einen Tempomaten im Auto, ich hielt mich strikt an die ausgeschilderten Geschwindigkeiten und musste dafür fast permanent auf das GPS schauen, was mit der Zeit schon ziemlich nervte. Es zeigte mein Tempo auf jeden Fall genauer an als das einfache Tachometer. Auch hatte ich einige Schwierigkeiten mit dem gemieteten Navi, denn es zeigte beim Starten immer an, daß seine Karten seit 22 Monaten veraltet seien. Das zeigte sich auch während der Fahrt in den Süden an einigen Stellen, an denen ich laut Gerät mitten in der Pampa unterwegs war, während ich jedoch deutlich das Teerband eines Highway unter meinen Rädern sehen konnte. Jünger als 22 Monate kam er mir auch nicht vor.

In Coffs Harbour angekommen stoppte ich am Straßenrand um mein weiteres Vorgehen zu überlegen. Hier bleiben wollte ich nicht und zwei Ideen waren mir in den Sinn gekommen. Entweder ich fuhr weiter bis zum an der Küste liegenden Arakoon-Nationalpark oder ich bog vorher in Richtung Landesinnere ab zum Dorrigo Nationalpark. Ich entschloss mich für die erste Variante, die mich auch näher an Sydney bringen würde. Außerdem sollte es auf dem Campingplatz auch Kängurus geben und diese Tiere hatte ich bisher noch nicht gesehen.

Ich hatte Glück, ich kam 10 Minuten vor dem Schließen des Office vom Campingplatz an und konnte noch einen Platz ergattern. Das Büro lag in einem alten Gefängnis oben auf dem Gipfel der Halbinsel. Nach dem ich meinen Platz hatte (ohne Strom), fuhr ich noch einmal zurück in das nahegelegene Städtchen um noch etwas einzukaufen. Dann suchte ich meinen Platz auf und machte zu Fuße noch einen Rundweg durch den Park. Ein sehr schöner Platz war Little Bay, ein schmaler Strand zwischen Felswänden und mit starker Brandung. Baden war hier auf eigene Gefahr, aber ich wollte sowieso nicht ins Wasser. Ich schaute einigen Kängurus beim Kämpfen zu und stieg dann hinauf zum höchsten Punkt, um dort den Sonnenuntergang abzuwarten. Danach kam ich auf dem Rückweg noch an einem Denkmal vorbei, das zu Ehren von Deutschen angelegt wurde, die hier im Ersten Weltkrieg interniert waren und dabei umkamen.

Zurück am Auto bereitete ich mein Abendessen vor. Ich machte mir einen Mais, Bohnen, Paprikasalat, von dem ich auch die nächsten Tage noch würde essen können. Außerdem hatte ich mir Hamburger-Frikadellen und die entsprechenden Brötchen besorgt. Salat kaufte ich zwar keinen, doch hatte ich Zwiebeln, Gurken und die passende Soße. Die Hamburger wurden recht groß und ich schaffte nur zwei Stück. Die restlichen beiden würde ich einen Tag später essen müssen. Zum Glück hatte ich die kleine Kühlbox. Ich spülte und legte mich ins Auto, wo ich prompt einschlief. Dabei war es erst 21:30 Uhr. Erst als es kühler wurde, legte ich mich richtig unter die Decke und verschob das Schreiben erneut auf den nächsten Tag.

 

7. Tag, Sonntag

Auch heute ließ ich mich wieder von der Sonne wecken, was komischerweise von Tag zu Tag später geschah. Ich blieb noch einige Zeit liegen, raffte mich dann aber auf und ging das kurze Stück zu den Duschen. (Dort hatte ich auch gespült, der Weg zur Küche war mir zu weit gewesen.) Ich machte mir mein Frühstück und wunderte mich über meine Nachbarn. Sie hatten kein Wort mit mir gewechselt, ja sie hatten mich sogar nicht einmal angesehen. Sowas hatte ich bisher auf der Fahrt noch nicht erlebt. Nach dem Frühstück blieb ich noch eine Zeitlang am Tisch sitzen, denn ich musste versuchen, mit dem Schreiben nicht zu sehr ins Hintertreffen zu geraten. Also erledigte ich den vergangenen Tag und lud den Text gleich darauf hoch.

Später schaute ich in die Liste meiner gespeicherten Geocaches und bemerkte, daß ich an einem sehr alten Exemplar aus dem Dezember 2000 vorbeikommen würde. Daraufhin stand meine Route fest, die aber nicht ganz ohne werden würde. Ich fuhr los in Richtung Süden und traf in Kempsey wieder auf den Highway A1. Bis hinter Taree blieb ich auf der Straße und als ich dort einen beiläufigen Blick auf die Tankanzeige warf, erschrak ich. Der Tank war schon wieder fast leer. In der Nähe der Ausfahrt war nichts zu sehen, doch 12 Kilometer später wurde ich fündig. Ich tankte für 80 Dollar, etwa 54 Euro und würde wieder nicht ganz 500 Kilometer weit kommen. Wenigstens war der Sprit billiger als zu Hause.

Auf dem Weg zum alten Cache kam ich an einem Earthcache vorbei, der auf einem Aussichtspunkt gelegen war. Ihn wollte ich auch besuchen, obwohl mir die hohe Terrain-Wertung von 4,5 seltsam vorkam. Der Weg von der Straße war doch laut Karte nur etwa 800 Meter lang. Als ich dort ankam und an der Buckett’s Road anhielt, war klar warum. Ziemlich steil ging es aufwärts, unten noch über Wiesen, weiter oben dann durch Buschwerk und den letzten Teil dann über Felsen. Da kam ich ganz schön ins Schnaufen und ganz ungefährlich war die Strecke nicht. Auch war der Earthcache ein Stück hinter dem Gipfel und da musste ich erst einmal hinunterkommen. Runter ging ich dann linksherum, der Weg war mir aber zu unsicher, weswegen für den Rückweg die andere Seite benutzt wurde. Auf dem Weg nach unten kamen mir dann noch drei junge Leute entgegen, die auch den Gipfel besuchen wollten. Im Gegensatz zu mir mit den knöchelhohen Wanderstiefeln und Stöcken, waren sie jedoch in Turnschuhen unterwegs. Der Mann der Truppe ging sogar nur in Sandalen, war aber kein Deutscher. Kein Wunder, daß sie bei Geröll mehr recht als schlecht vorankamen.

Wieder am Auto wollte ich zum alten Cache, der nur 20 Kilometer entfernt lag. Das Navi veranschlagte aber für die Strecke zwei Stunden, weswegen ich zu Smartphone und Google Maps griff. Die Alternative sah zuerst recht gut aus, auch wenn ich drei Mal durch Furten fahren musste. Zum Glück war das Wasser aber nur 10 bis 15 cm tief. Doch dann bog ich auf eine Schotterstraße um, die immer schlechter wurde und nach einigen Kilometern offiziell aufhörte. Es ging zwar noch weiter, das Weiterfahren war aber verboten. Also kehrte ich um und machte einen Riesenumweg. Der ging die meiste Zeit über Teer, doch auch hier waren die letzten 10 Kilometer erst Schotter und später Marke Bachbett. Obwohl ich meist Schritttempo fuhr wurde das Rütteln so stark, daß ein Teil der Karosserie hinter einem Hinterrad sich löste. Das Auto hatte dort schon einen Schaden gehabt und war wohl schlecht repariert worden. Ich konnte aber weiterfahren.

Mitten im Wald traf ich nach diesen schlimmen Kilometern auf einen Rastplatz, auf dem sogar Autos standen. Ich denke aber, die Leute haben eine andere Route benutzt, ab hier ging nämlich ein etwas besserer Weg los. Den nahm ich später auch, nachdem ich natürlich den alten Cache gefunden hatte, der nicht ganz 200 Meter vom Platz entfernt lag. Die neue Straße fing auch schrecklich an, wurde dann aber etwas besser, so daß ich sogar bis zu 30 km/h fahren konnte. Irgendwann traf ich wieder auf Teer und ab da ging es flott.

Kurz vor Newcastle kam ich wieder auf den Highway A1 und fuhr bis auf 50 Kilometer an Sydney heran. Dann nahm ich eine Ausfahrt, um mir mein weiteres Vorgehen zu überlegen. Rastplätze waren an den Highways nämlich kaum zu finden. Ich entschloss mich zu einem Campingplatz im Nordosten von Sydney, von dort aus sollte es nicht schwer sein, in die Stadt zu kommen. Ich kam um Uhr 8 Abends dort an, als es gerade dunkelte. Meinen Platz musste ich im Dunkeln zurechtmachen. Der Preis für ihn ohne Strom betrug 49 Dollar, was fast 33 Euro ausmacht und ziemlich teuer ist. Das lag an der Nähe zur Stadt. Ich ging noch kurz ans Meer (was man über eine Straße hinweg erreichte und machte mich dann daran, mein Abendessen zu bereiten. Es gab wieder Hamburger, denn ich hatte ja noch zwei vom Vorabend. Nach dem Spülen versuchte ich einen Anruf nach Deutschland, hatte aber zuerst kein Glück. Also schrieb ich, was heute wieder recht lange dauerte. Ich probierte es mit dem Anrufen dann noch mal um 22:30 Uhr, was 13:30 Uhr in Deutschland entsprach. Da kam ich durch. Während des Schreibens war zeitweise noch Regen aufs Autodach gefallen, doch hatte der Schauer nur kurz gedauert. Allerdings war nach einer Woche Sonne für die nächsten Tage auch mal Regen gemeldet.

 

8. Tag, Montag

Leider dauerte es etwas am Morgen, bis ich wieder auf Achse war. Ich wollte zuerst zu meinem Autovermieter Jucy fahren, um dort nach dem lockeren Plastikteil am Hinterrad schauen zu lassen. Der Standort war nicht weit weg vom Flughafen, was aber hieß, quer durch die Stadt zu fahren. Das dauerte gut anderthalb Stunden doch als Bonus überquerte ich dabei wenigstens die Harbour Bridge.

Bei Jucy angekommen wollte man mir erst etwas von unversicherten Pisten erzählen, ich konnte aber anhand meines Damage Reports beweisen, daß der Defekt schon vorher dagewesen war. Daraufhin befestigte ein Mechaniker das Teil wieder, was aber auch wieder eine Zeitlang dauerte. Es war schon fast Mittag, als ich endlich ins Zentrum aufbrechen konnte.

Das stellte sich auch als schwierig heraus. Nach meinen Erfahrungen in Brisbane wollte ich das Auto in den Vororten stehen lassen, musste dort aber lange nach einer Parkmöglichkeit suchen. Zum Glück hatte ich im Internet gelesen, daß man am Centennial Park kostenlos stehen könne und dort fuhr ich hin. Zum nächsten Bahnhof waren es zwei Kilometer und ich musste dorthin gehen, für die Busse fehlte mir vorerst noch die Opal-Karte, mit der man die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen konnte. Am Bahnhof war sie aber zu kaufen und ich nahm eine mit 20 Dollar Guthaben. Der nächste Zug fuhr erst eine Viertelstunde später, aber dann musste ich nur drei Stationen an Bord bleiben, um in Martins Place auszusteigen.

Zu Fuß ging ich an St. Mary’s Cathedral vorbei zu Mrs. Macquarie‘s Chair, der Halbinsel gegenüber dem Opernhaus. Viele Jogger waren hier unterwegs, wie es aussah, nutzten sie ihre Mittagspause zum Auspowern. Ich war etwas langsamer, kam aber auch gut voran. Nach den obligatorischen Fotos ging ich weiter zum Opernhaus, wo gerade gebaut wurde, was das Bild aber zum Glück nicht störte. Dann ging ich weiter durch The Rocks zur Harbour Bridge, denn ich wollte den Tag nutzen, um den Aufstieg auf die Brücke zu machen. Ich hatte zwar herausgefunden, daß die Tour mit 300 Dollar sehr teuer war, doch wenn ich schon in Sydney weilte, gehörte das meiner Meinung nach dazu.

Die Tour begann um 14:45 Uhr und man durfte leider keine persönlichen Gegenstände mitnehmen. Weder Kamera noch Handy oder Armbanduhr. Dann wurde man noch in einen einteiligen Anzug gesteckt und auf Alkoholgenuss und Metall gescannt. Mein verstecktes Geld, der Reisepass und die Karten entgingen ihnen aber. Jeder von uns hatte ein Klettergeschirr an wie im Kletterwald und war die ganze Zeit eingehängt. Wir liefen unterhalb der Brücke zum Pylon und von da an oben auf dem Bogen zum höchsten Punkt hinauf. Unterwegs machte unser Führer von jedem Fotos, die man dann später für Extra-Bezahlung erstehen konnte. Der Ausflug war toll, das Wetter gut, wenn auch ein wenig windig. Es kam zu keinem Zeitpunkt bei mir Angst auf, auch wenn wir uns bis zu 150 Meter über der Wasseroberfläche bewegten. 3,5 Stunden dauerte der Ausflug und ich habe die Ausgabe nicht bereut. Nur schade, daß ich keine eigenen Bilder machen konnte.

Anschließend war es schon kurz vor 18 Uhr und ich schaute mich nur noch ein wenig in The Rocks um, bevor ich mich auf den Rückweg zum Auto machte. Ich musste ja noch eine Unterkunft für die Nacht suchen. Ich hatte mir zwar eine herausgesucht, die war das auch noch mehr als eine halbe Stunde Fahrt und ich musste vor 21 Uhr da sein. Ich war eine halbe Stunde früher da, der Platzwart war trotzdem gereizt, noch von einem neuen Gast herausgeklingelt zu werden. Bevor ich meinen Stellplatz aufsuchte, fuhr ich noch einige Kilometer bis zum nächsten Supermarkt, meine Getränke gingen zur Neige. Erst um 22 Uhr schlug ich meine Lager auf.

Ich machte mir zu Essen, ich hatte den ganzen Tag noch nichts in den Magen bekommen außer einem Schokoriegel. Ich hatte mir Pilze gekauft und eine helle Soße, die aber etwas säuerlich schmeckte. Zum ersten Mal schaffte ich mein Essen nicht und musste etwas wegwerfen. Zum Mitnehmen hatte ich keine Möglichkeit und so gut hatte es auch nicht geschmeckt. Dabei hatten mich vorher noch zwei Possums besucht und versucht an meine Nudeln zu kommen, die noch im Topf auf dem Boden standen. Dummerweise hatte ich sie aber mit einem Deckel abgedeckt, so daß sie nicht herankamen. Mit nur einer Flamme musste ich mein Essen halt nacheinander kochen.

Dann schrieb ich noch ein paar Mails und deswegen wurde es spät. Ich kam erst gegen 1:30 Uhr zum Schlafen. Ich hatte mir aber einen Stellplatz mit Stromanschluss genommen und konnte wieder mal alle Akkus voll machen.

 

9. Tag, Dienstag

Wie immer weckte mich die Sonne und wie immer blieb ich noch einen Moment liegen. Da ich aber heute noch einmal nach Sydney wollte, stand ich bald auf, um die Duschen aufzusuchen. Danach machte ich mir mein Frühstück, wobei ich von verschiedenen Seiten aus genau beäugt wurde. Einige fliegende und auch flugunfähige Vögel erhofften sich bei mir etwas abzubekommen. Das passierte dann auch sehr schnell, denn einige der vor ein paar Tagen gekauften Kirschtomaten hatten etwas Schimmel angesetzt und mussten aussortiert werden. Ich dachte eigentlich, damit wäre meiner Pflicht Genüge getan, doch kaum hatte ich mich herumgedreht und wollte etwas aus dem zwei Meter entfernten Auto holen, da stibitzte schon einer der schwarz-weißen Rabenvögel mein halbes Brötchen. Lange Freude daran hatte er nicht, der Besitz wechselte bald zu einem seiner Artgenossen auf dem Boden über.

Bei der Ausfahrt musste ich zuerst ins Office und dort noch bezahlen, das hatte ich am Abend vorher noch nicht gemacht. Erst dann hob sich die Schranke, aber ich fuhr nur ein paar Meter. Es gab hier eine kostenlose Parkmöglichkeit und da nahm ich den Kilometer Fußweg bis zur nächsten Bushaltestelle in Kauf. Die Fahrt würde dann etwa 20 Minuten dauern und deswegen hatte ich das kleine Notebook mitgenommen, ich konnte so wenigstens einen Teil meiner Schreibarbeit vom Vorabend nachholen.

Ich ging heute zuerst wieder in The Rocks, wo ich am Tag zuvor nur noch wenig Zeit hatte verbringen können. Ein Geocache, für den ich zu Hause viel Zeit investiert hatte, wollte gefunden werden. Leider konnte ich die Lücken, die ich in Deutschland nicht hatte füllen können, auch hier nicht lösen. Dann probierte ich es halt anders herum. Ein Vorfinder hatte ein Foto abgelegt, bei dem er stolz verkündete hatte, dieses in der Nähe des Caches geschossen zu haben. Ich suchte den Ort auf, was mir recht leicht fiel und schaute mich dort um. Innerhalb von Sekunden hatte ich den Cache gefunden. Nach dem ganzen Aufwand war das schon etwas enttäuschend.

Danach ging ich wieder auf die Hafenbrücke, diesmal allerdings über den normalen Fußweg. Den Aufstieg auf den Pylon sparte ich mir, mit 10 Euro Eintritt fand ich das auch recht teuer. The Rocks sahen bei meinem ersten Besuch vor 23 Jahren noch ganz anders aus, von den Shops und Souvenirläden war keiner mehr da. Anscheinend vom Geld verdrängt. Souvenirs gab es zwar woanders, aber nur Mist aus China. Das tolle T-Shirt, daß ich mir damals gekauft habe und das mir beim Überfall in Guatemala abhanden gekommen ist, war jedenfalls nicht zu finden.

Ich machte Pause im Lokal Munich, wo sich Blasmusik mit Pop abwechselte. Auf der typisch deutschen Speisekarte gab es tatsächlich Hummus zu essen, aber sie hatten auch einen Radler im Angebot. Ich bestellte einen halben Liter und setzte mich hin zum Fertigschreiben. Zum Glück hatte ich nichts zu essen bestellt. Für das Glas Radler musste ich nämlich später 9 Euro bezahlen, einen sehr stolzen Preis. Da verkniff ich mir das Trinkgeld.

Ich ging dann noch ein Stück durch die Stadt bis zum 300 Meter hohen Sydney Tower. Hoch fuhr ich nicht, ich hatte eigentlich keine Zeit mehr und die 30 Dollar Eintritt waren mir auch zu viel. Ich machte mich gegen 15 Uhr auf den Rückweg zum Auto, denn ich wollte ja heute noch ein Stück fahren. Die Rückkehr dauerte auch wieder 45 Minuten, aber ich fuhr nicht gleich los. Ich machte noch einen Abstecher zum Aussichtspunkt, den ich in der Nacht zuvor besucht hatte und schlich mich auch noch mal von hinten auf den Campingplatz. So konnte ich auch als Nichtgast noch einmal die Toiletten aufsuchen.

Ich fuhr jetzt los in Richtung Blue Mountains. Leider war der Verkehr zuerst noch recht staubehaftet, außerdem hatte ich noch einen Abstecher geplant. Nachdem der erledigt war, musste ich erneut tanken, diesmal suchte ich allerdings zwei Tankstellen auf. Die erste hatte den Sprit mit Oktanzahl 91, den mein Auto brauchte, nicht. Auch auf dem folgenden Weg war entweder Stau oder Baustelle und so war es 19 Uhr, als ich an dem ausgesuchten Campingplatz ankam. Dort war das Office schon zu und ein Schild informierte zusätzlich, daß keine Plätze mehr frei seien. Also fuhr ich ein Stück weiter, denn hier gab es noch einen zweiten Platz. Der war zwar recht einfach, aber es gab Duschen, WCs und heißes Wasser. Also alles das, was ich auch bisher gebraucht hatte. Einige andere Deutsche erklärten mir, wie man sich anmelden und bezahlen konnte. Es gab nämlich keinen Angestellten vor Ort und alles musste per Internet erledigt werden. Ich bezahlte meine 15 Dollar mit Kreditkarte und war damit offiziell hier.

Ich kochte nur eine Kleinigkeit, heute genügten mir eine Dose Chili und etwas Brot. Dabei hatte ich wieder den ganzen Tag nichts gegessen. Die Deutschen verabschiedeten sich schon vor 21 Uhr, es wurde nämlich jetzt richtig kühl. Einigen Franzosen machte das offensichtlich weniger aus, sie blieben länger neben mir im Freien hocken, wobei ich allerdings mit Schreiben beschäftigt war. Damit wurde ich aber schon vor 22 Uhr fertig.

 

10.Tag, Mittwoch

In der Nacht hatten mich Geräusche geweckt und ich identifizierte sie als Regen, der auf das Autodach fiel. Daran konnte ich leider nichts machen und schlief wieder ein. Leider sah es am Morgen um 7 Uhr draußen noch genauso aus. Es regnete fleißig vor sich hin. Von den anderen Gästen war nichts zu sehen, als ich mein ganzes Frühstückszeug packte und zur Mitte des Platzes schaffte. Dort war ein festes Dach errichtet worden, unter dem ich auch am Abend zuvor gegessen hatte. Ich kochte mir dort meinen Kaffee, aß meine restlichen Brötchen und noch etwas Brot, trank meinen Orangensaft. Die ganze Zeit über ließ sich niemand blicken. Eigentlich wollte ich auch noch duschen, aber ich sagte mir, daß das bei diesem Wetter sinnlos sei. Unter meiner Regenjacke würde ich schon nach kurzer Zeit wieder stinken wie ein nasser Fuchs.

Mit dem Auto fuhr ich bald darauf einige Kilometer weiter die Straße hinauf. Dort gab es einen virtuellen Cache mit interessanter T-Wertung, den ich zu holen gedacht. Dazu musste ich mich ein Stück durch die Büsche schlagen, einen kleinen Abhang hinuntersteigen und dann auf eine Felsensäule klettern. Auch wenn es nass war gab es hier viele Griffe und es waren auch nur etwa drei Meter. Oben musste ich dann ein Foto von mir vor dem normalerweise spektakulären Hintergrund machen. Den gab es zwar heute nicht, aber der Wille zählt.

Ich kehrte dann wieder zum Campingplatz zurück, wo ich mein Auto stehen ließ und dann zu den nahen Aussichtspunkten und Felsformationen ging. Mein Handy hatte ich in seine durchsichtige Hülle gepackt und als Kamera nahm ich nur die kleine wasserdichte mit. Das Regencape zog ich über die Regenjacke und war somit die erste Zeit trocken. Leider blieb ich es nicht.

Es gab hier eine Schrägseilbahn, eine normale Seilbahn und eine waagerechte Seilbahn. Man konnte für alles zusammen ein Ticket kaufen, was aber nicht billig war. Es gab heute allerdings wenig zu sehen und mein Geld hatte ich außerdem im Auto gelassen. Ich entschloss mich, eine Wanderung zu machen. Ich wollte an der Felswand hinab ins Tal steigen, dort einige Kilometer an der Wand entlanglaufen und unterhalb der berühmten Formation „Drei Schwestern wieder hinaufklettern. Leider machte mir der Regen einen Strich durch die Rechnung.

Beim Abstieg kam ich an einigen Aussichtspunkten vorbei, wo wie gesagt heute kaum etwas zu sehen war. Dann ging es zur langen Treppe „Furber Steps“, wo ich gleich das erste Problem hatte. Anscheinend hatte es hier in der Nacht einen kleinen Erdrutsch gegeben und ein kleiner Baum hatte das Geländer eingedrückt und sich auf den Weg gelegt. An ihm kam man nur noch vorbei, indem man über ihn drüber kletterte. Danach ging es viele Treppen hinab und unten kam ich am Endpunkt der Schrägseilbahn an. Sie kam auch gerade angefahren, es saß aber praktisch niemand drin. Hier auf den breiten Wegen wollte ich aber nicht bleiben, ich lief in die andere Richtung los. Trotz vielem Wasser auf der Strecke kam ich gut voran und musste auch einmal über zwei Brücken das Wasser des nahen Wasserfalls überqueren. Dessen Bett war heute sehr reißend. Danach kam ich noch vielleicht einen Kilometer weiter und dann war Schluss. Ein sonst wohl kleines Rinnsal hatte ich sich in einen reißenden Bach verwandelt, der direkt vor mir die Straße überquerte. Dort hätte ich mich unmöglich halten können, das Wasser hätte mich mitgerissen. Also kehrte ich um und stieg wieder die gleichen Stufen hinauf, die ich vorher herabgekommen war. Oben ging ich dann noch zum Ticketverkauf und informierte die Frauen dort über das Problem mit dem Erdrutsch und wo es genau passiert war. Schon richtig nass lief ich dann zurück zum Campingplatz und meinem Auto.

Auch wenn sie heute nicht zu sehen waren, wollte ich trotzdem noch einmal zu den „Drei Schwestern“. Diesmal nahm ich aber das Auto mit und musste deshalb vor Ort Parkgebühren bezahlen. Die wenigen Asiaten dort waren traurig, weil es heute nichts zu sehen gab, mir machte das weniger aus, da ich den Ort bereits vor 23 Jahren bei schönem Wetter gesehen habe. Ich begab mich zum Aussichtspunkt und stieg dann zur ersten Schwester hinab. Dort kam links der Weg hoch, den ich eigentlich für meine Wanderung geplant hatte. Ich wäre ihn gerne gelaufen, er hat mich schon bei meinem ersten Besuch interessiert.

Wieder am Auto war ich jetzt durch und durch nass. Trotzdem dachte ich nicht daran, noch mal zum Camp zurückzufahren. Ich startete gleich meine Tour nach Canberra, nachdem ich zuvor noch einige Kleinigkeiten fürs Abendessen gekauft hatte. Ich musste wieder fast bis nach Sydney zurück, bevor die Straße in Richtung Süden abbog. Leider regnete es immer fröhlich weiter, so daß ich manchmal nur mit 60 km/h vorankam. Es stand halt teilweise viel Wasser auf der Straße und ein Pass war sogar wegen Überflutung geschlossen worden. Das stand auf den Leuchttafeln am Straßenrand.

Weiter im Süden wurde das Wetter besser und ich konnte zeitweise den Scheibenwischer ausschalten. Nahe Canberra schien sogar richtig die Sonne. Erst wollte ich noch Cachen gehen, doch dann entschied ich mich zuerst eine Unterkunft zu suchen. Das war einige gute Idee, an den ersten drei Plätzen waren nämlich die Büros schon zu. Endlich fand ich telefonisch im Norden von Canberra einen Platz, der mit 55 Dollar für die Übernachtung leider sehr teuer war. Es wurde aber inzwischen schon 20 Uhr und ich hatte keine Lust mehr weiterzusuchen.

Zuerst nahm ich die dringend benötigte Dusche und genoss das heiße Wasser. Das tat ich so lange, daß es bereits dunkel war, als ich die Kabine verließ. Dann packte ich meine Kochutensilien zusammen und ging zur Gemeinschaftsküche. Ich konnte dort mehrere Kochplatten benutzen und musste diesmal keinen Teil des Essens kaltwerden lassen, während der andere noch nicht fertig war. Ich machte mir Hähnchenbrust mit einer Art chinesischen Soße, die zwar seltsam roch, aber recht gut schmeckte. Leider war kleinste Packung Hühnerfleisch im Supermarkt immer noch 500 Gramm schwer gewesen, weswegen ich nach dem Essen pappsatt war. Ich blieb auch hier zum Schreiben, es gab Tische und ich konnte mal wieder die Maus benutzen. Trotzdem wurde es gerade 23 Uhr, als ich diese Zeilen schrieb und permanent heftig gähnte. Es war Zeit fürs Bett. In diesen Moment kam auch ein Angestellter des Parks und wollte abschließen und die Alarmanlage aktivieren. Er gab mir noch 10 Minuten, die ich aber nicht mehr benötigte. Ich wurde kurz darauf fertig.

 

11. Tag, Donnerstag

Ich wachte recht früh auf, drehte mich aber noch einmal herum, am Abend war es spät geworden. Gegen 7 Uhr stand ich dann auf, machte aber heute kein Frühstück. Das Abendessen war so reichlich gewesen, daß ich jetzt nichts benötigte. Stattdessen packte ich meine Siebensachen und brach auf. Zuerst wollte ich einen Cache suchen, an dem ich zuhause lange herumgerätselt hatte. Die Anfahrt dauerte eine Zeitlang, die Stelle war aber nicht weit von einem Parkplatz entfernt und ich schnell hingelaufen. Leider suchte ich bestimmt eine Stunde vergeblich und gab dann auf. Ich wollte ja noch in die Stadt.

Also stieg ich wieder ins Auto und fuhr nach Canberra hinein. Ich hatte mir einen Parkplatz am Kings Park herausgesucht, wo ich aber nur 2 Stunden stehenblieben durfte. Von dort ging ich zum Parlament-Hügel. Leider ist die Stadt extrem weitläufig, weswegen Fußmärsche lange dauern. Am Parlament angekommen verkniff ich mir den Besuch des Plenarsaales. Nur dort war Fotografieren erlaubt und ich hatte ihn ja schon vor 23 Jahren gesehen. Lieber schaute ich mir den Hügel genau an, der auch noch andere wichtige Gebäude wie den obersten Gerichtshof, die Staatsbibliothek und diverse Museen beherbergte. Danach war es Zeit zum Auto zurückzukehren, ich hatte meine zwei Stunden schon ordentlich überzogen. Zum Glück hatte ich aber inzwischen kein Knöllchen bekommen.

Ich versetzte meinen Wagen in den Norden, das sogenannte Central Canberra. Dort wollte ich noch etwas Cachen gehen, was sich dann aber zeitlich sehr hinzog. Ich musste das Auto zwischendurch noch einmal umsetzen. Es war schon fast 17 Uhr, als ich damit fertig wurde und hatte dann noch einen Abstecher zurück zum Parlament zu machen. Auch fuhr ich noch ein weiteres Mal zur Stelle vom Morgen, ich hatte inzwischen auf einen Hilferuf einen Tipp bekommen, der leider aber auch fruchtlos blieb.

Ich machte mich trotz des fortgeschrittenen Tages auf, um weiter nach Süden zu fahren, hielt aber doch noch mal für einen Cache an. Der lag auf der Spitze eines Hügels und der Anstieg war ziemlich anstrengend. Außerdem verscheuchte ich die Kängurus an denen ich vorbeikam. Leider ging es mir hier wie am Morgen, ich suchte vergebens. Auch half der Tipp: „Neben einem Stock in einem Nest von Steinen“ nicht wirklich weiter. Es gab hier hunderte von Stöcken und Millionen von Steinen. Die Sonne ging unter als ich dann weiter in Richtung Jindabyne fuhr. Die Stadt war noch 140 Kilometer entfernt und ich dachte mir, daß ich sie heute nicht mehr erreichen würde. Im Dunkeln soll man in Australien wegen der möglichen Tierbegegnungen nicht mehr fahren. Ich machte unterwegs an der Strecke noch meinen Tank voll und schaute mich dann nach einer Möglichkeit zum Übernachten um.

Die erste Rest Area die ich fand, hatte Toiletten, aber keine Duschen. Die waren aber heute eigentlich auch nicht nötig, so viel geschwitzt hatte ich ja nicht. Ich sah dann aber noch auf der Landkarte einer App, daß es einige Kilometer weiter noch zwei Möglichkeiten gab. Im kleinen Kaff Bredbo gab es hinter der Kneipe einen kostenlosen Standplatz, nur das Duschen würde 5 Dollar kosten. Dort fuhr ich hin und machte mir auf die Schnelle als Abendessen zwei Dosen auf. Den Rest des weichen Brotes konnte ich nicht essen, durch die Wärme im Auto war es schimmelig geworden. Es war liegen geblieben, weil ich zuletzt nur Brötchen gekauft hatte. Nach dem Essen ging ich in die Kneipe, bestellte mir ein Bier und begann zu schreiben. Die Wirtsleute saßen nebenan und unterhielten sich, sprachen mich aber nicht an. Gegen 22:30 Uhr wurde ich fertig und zog mich ins Auto zurück. Da ich vorher von einigen Tropfen Regen getroffen worden war, ließ ich nur den kleinen Tisch aus Aluminium draußen stehen und verstaute den Campingstuhl im Wagen.

 

12. Tag, Freitag

Obwohl ich recht nah an der Hauptstraße stand, schlief ich ohne Unterbrechung. Das Auto dämmte recht gut und es fuhren auch nur selten Fahrzeuge vorbei. Ich frühstückte heute wieder ordentlich, während von dem hinteren Platz sich nach und nach die Trailer auf den Weg machten. Bei mir wurde es kurz nach 8 Uhr, als alles verstaut und ich wieder unterwegs war.

Bis Jindabyne waren es noch anderthalb Stunden und ich fuhr sie in einem Stück durch. Die Landschaft war hügelig und ich konnte nicht immer die erlaubte Höchstgeschwindigkeit fahren, außerdem verließ meinem Fahrzeug bei größeren Steigungen schnell die Puste.

Kurz vor der Stadt hielt ich an, um erst einmal festzulegen, wo ich eigentlich hin wollte. Ich suchte zuerst nach der Touristeninfo, fuhr aber daran vorbei und musste eine Ehrenrunde einlegen. Dabei sah ich aber auch schon die Ladenzeilen der Stadt. In der Info erklärte man mir, daß jeweils 24 Stunden im Nationalpark 17 Dollar pro Person kosten würden. Es sei also günstiger, den Eintritt erst am Eingang des Parks zu bezahlen, obwohl man auch bei ihnen die Karten kaufen könne. Da ich zwei Tage vor Ort plante, fragte mich die Angestellte, ob ich nachts den Park verlassen würde. Da ich das verneinte, zeigte sie mir als nächste Übernachtungsmöglichkeit den Campingplatz am Island Bend Damm.

Ich machte mich auf, um noch etwas einzukaufen. Getränke hatte ich nicht mehr viele, die musste ich auffüllen, außerdem war etwas Essen zu besorgen. Da kein Coles in der Nähe war, musste ich diesmal mit der Konkurrenzmarke Woolwarth vorlieb nehmen. Dort sah alles etwas anders aus und ich musste mich wieder neu eingewöhnen. Dann fuhr ich zum Nationalpark, bezahlte meinen Eintritt für 48 Stunden und fuhr wie geplant zum Charlotte Pass. Die Straße ist eine Sackgasse, im Wendekreisel am Ende darf man nicht parken. Davor standen aber schon jede Menge Fahrzeuge, so daß ich mehrere hundert Meter wieder abwärts fahren musste, um einen geeigneten Parkplatz an der Straße zu finden. Dort bereitete ich mich auf meine erste längere Wanderung vor und stiefelte gegen halb 12 Uhr los.

Ich wollte heute noch auf den höchsten Berg Australiens, den Mount Kosciuszko steigen, von dem der Nationalpark auch seinen Namen hat. Der Weg dorthin ist mal eine Fahrstraße, weswegen mit technischen Schwierigkeiten nicht zu rechnen war. Tatsächlich stieg der Pfad sehr langsam und gleichmäßig an, weswegen ich nicht aus der Puste kommen konnte. Leider fühlte ich mich heute nicht besonders, an der Höhe konnte es nicht liegen, mit 2228 Metern Ist der Berg nicht gerade hoch zu nennen und ich war schon bei über 1800 Metern losgelaufen. Irgendwie wollte aber mein Kreislauf nicht und ich lief langsamer, als ich eigentlich gewollt hätte. Nach einiger Zeit wurde es kühler und dunkle Wolken kamen aus Westen. Die Wettervorhersage hatte für heute noch etwas Regen gemeldet, weshalb ich meine dickere Jacke anzog, die Kamera im Rucksack verstaute und die Schutzhülle darum legte. Es blieb jedoch trocken. Ich ließ die Kamera aber im Rucksack um beim Aufstieg keine Zeit zu verplempern, erst auf dem Gipfel wollte ich anfangen, Bilder zu machen.

Die Vorsicht war aber umsonst, nach etwa zwei Stunden hatte ich die etwas mehr als 9 Kilometer zurückgelegt und stand auf dem Gipfel. Leider nicht alleine, hier oben war ordentlich was los. Die meisten kamen allerdings aus einer anderen Richtung, mich hatte nur eine Familie auf Fahrrädern überholt. In einem Anhänger hatten sie einen Säugling dabei, der in der einzigen Schutzhütte unterwegs die Flasche bekam. Auf dem letzten Stück waren allerdings Fahrräder verboten, sie hätten heute eh Probleme gehabt, denn es mussten ein Stück vor dem Gipfel zwei Schneefelder überquert werden. Mit Wanderschuhen kein Problem, die hatten aber nur ein Teil der Besucher an. Nach der ursprünglichen Wertung ist der Berg übrigens einer der 7 Summits, also der höchste Berg auf einem Kontinent, auch wenn das für Reinhold Messner zu einfach ist. Mir aber nicht, nach dem Kilimanjaro hatte ich heute meinen zweiten Summit erreicht.

Ich war trotz starkem Wind fast eine Stunde auf dem Gipfel, bevor ich mich auf den Rückweg machte. Beim Abstieg trödelte ich und machte auch noch einen Abstecher zu einem Aussichtspunkt, weswegen es immer später wurde. Oben waren immer weniger Leute unterwegs und von denen lief keiner in meine Richtung, die letzten 7 Kilometer war ich bei immer besser werdendem Wetter ganz alleine unterwegs. Nach einem kurzen Abstecher auf den Aussichtspunkt am Pass bestieg ich mein Auto und fuhr zum Campingplatz.

Dieser war ein ganzes Stück entfernt und ich musste fast bis zum Eingangstor vom Park zurück. Von einem Abzweig aus waren es noch ein paar Kilometer, bis ich dann den Wegweiser sah. Dort angekommen, erwarteten mich einige Kiesstraßen im Wald, ein Plumpsklo ohne Wasser und jede Menge Kängurus. Sonst nichts! Nicht mal Wasser gab es und der einzige fest dort stehende Wohnwagen war leer. Niemand reagierte auf mein Klopfen. Zum Glück hatte ich noch etwas Wasser, zur gründlichen Reinigung reichte es aber nicht. Wenigstens konnte ich mir aber die ziemlich zerzausten Haare waschen. Dann machte ich Abendessen, ausnahmsweise mal im Hellen. Ich hatte mir ein Steak und einen Beutel Fertigsalat geholt, dazu gab es Nudeln. Drei volle Teller musste ich schließlich zu essen, beim Letzten musste trug ich bereits meine Stirnlampe. Wenigstens hatten sich die Kängurus an mich gewöhnt, sie hetzten einmal sogar einen Artgenossen an mir vorbei. Gegen 21 Uhr hatte ich alles aufgeräumt und zog mich ins Auto zurück. Von den anfänglichen Mückenstichen hatte ich genug und nachdem ich gesehen hatte, was hier an großen Blutsaugern herumflog, wollte ich nicht mehr im Freien bleiben. Ich schrieb also liegend im Auto, was mit dem kleinen Gerät auf den Beinen recht gut klappte. Schneller wurde ich allerdings dadurch kaum, heute dauerte es eine Stunde, bis ich endlich fertig war.

 

13. Tag, Samstag

Ich wachte wieder um 6 Uhr auf und drehte mich noch einmal um. Erst gegen 7 Uhr bereitete ich mein Frühstück vor. Ich hatte irgendwas von Radrennen und Sperrung gelesen, wusste aber nichts Genaueres. Trotzdem wollte ich nicht zu spät unterwegs sein. Als ich auf die Straße zum Pass zurückkehrte, kam sie mir schon etwas leer vor und an manchen Stellen hatten sich bereits Leute mit Kameras aufgebaut. Als ich die Häuser des Skigebiets erreichte, war dann erst einmal Schluss, hier war eine Barriere über der Straße aufgebaut. Ich hatte aber Glück, als ich ankam, hielt auch zufällig ein Auto mit Offiziellen der Veranstaltung und sie öffneten die Schranke für mich. In einer halben Stunde würde aber alles zu sein und ich könne nicht vor 19 Uhr zurückfahren. Das störte mich aber nicht weiter.

Ich war heute besser vorbereitet als am Tag zuvor, doch eines hatte ich trotzdem vergessen: Meine Sonnenbrille. Die hätte ich beim Überqueren der Schneefelder gut gebrauchen können und davon gab es einige. Doch zuerst musste ich hinab zum Fluss und natürlich auch hinüber. Eine Brücke gab es aber nicht. Dafür gab es Trittsteine in allen Formen und Größen, teilweise lagen sie auch unter Wasser. Sehr angetan war ich davon nicht, ich schaffte es aber recht trockenen Fußes ans andere Ufer. Es ging jetzt bergauf und es herrschte ein kräftiger Wind, der auch noch recht kalt war. Da war es schwierig, den Hut auf dem Kopf zu behalten. Körperlich war ich anfangs nicht gut drauf, ich konnte aber trotzdem ein ordentliches Tempo einhalten.

Nach gut einer Stunde war ich in der Nähe des Blue Lake, zu dem ich aber nicht ganz hinabstieg. Ich ging nur bis zu einer Holzplattform mit Infotafel. Am Abzweig zum See war anscheinend eine Schulklasse aus Teenagern zusammenkommen, sie waren aber schon wieder unterwegs, als ich zurückkam. Es ging dann noch ein Stück aufwärts über ein größeres Schneefeld, bis ich zur Abzweigung Richtung Main Range kam. Nach links führt der Weg zum Mount Kosciuszko, nach rechts lag der Cache den ich heute unbedingt besuchen wollte. Er war allerdings noch gut 3,5 km entfernt. Hier ging ich erst noch ein Stück aufwärts, bis ich eine Hochebene erreichte. Dort schaute sich gerade ein älteres Paar die Landschaft in Richtung Westen an, sie bemerkten mich nicht, als ich mich ihnen näherte. Da sie von dort gekommen waren, wo ich hinwollte, befragte ich sie über den weiteren Weg. Ich suchte dann meinen Cache auf, machte auf dem Rückweg noch einen Abstecher auf den Mount Twynam und stand nach einigen Stunden wieder am Abzweig zur Main Range. Ich hatte noch genug Zeit und Kraft, deshalb verwarf ich den Rückweg zur Fuhrt, auch hatte mir der Übergang nicht gefallen. Ich ging ein zweites Mal in Richtung Mount Kosciuszko, traf aber gleich am Anfang auf einen Biologen, der Proben von Insekten einsammelte. Mit ihm sprach ich kurz. Dann ging es weiter über die Main Range, die nach dem großen Eisfeld am Einstieg inzwischen schon ziemlich eisfrei war. Ich brauchte gut zwei Stunden für den Weg, wobei das schwierigste Stück am Ende kam, Von meiner Richtung aus musste ich auf eine Schneewehe hinauf.

Es war jetzt 16 Uhr und da ich Zeit hatte, ging ich ein zweites Mal nach dem Vortag auf den höchsten Berg Australiens. Dann nahm ich den gleichen Weg abwärts wie tags zuvor, nur diesmal ohne Aufenthalte. Ich erreichte deshalb Charlotte Pass um kurz nach 18 Uhr. Das Radrennen war vorbei, ich konnte problemlos bis hinab zum Eingang des Nationalparks fahren. Es gab dort noch einen Campingplatz mit Duschen, wo ich einen Stellplatz buchte. Ich blieb aber nicht gleich dort, sondern machte noch einen Abstecher zum See, an dem Jindabyne liegt. Danach kehrte ich zum Campingplatz zurück, duschte und machte mir in der jetzt herrschenden Dunkelheit ein einfaches Abendessen. Eine Familie Fuchskusus oder Possums streifte umher auf der Suche nach Fressbarem, sie zeigten dabei keine Scheu und kamen bis auf Armlänge heran. Bei mir gingen sie aber leer aus. Ich war heute rechtschaffen müde und mir fielen nach dem Spülen beim Schreiben die Augen zu, obwohl es noch nicht spät war. Ich verschob deshalb meinen Bericht auf den nächsten Tag.

 

14. Tag, Sonntag

Ich wachte zur gewohnten Zeit auf, doch recht schnell entschloss ich mich, das Frühstück ausfallen zu lassen. Draußen herrschte ein starker Wind und wenn ich nach Westen über die Berge sah, kamen dort einige recht dunkle Wolken herangezogen. Ich wollte nicht mitten beim Essen im Regen sitzen, deshalb bereitete ich mein Auto auf die Abfahrt vor und machte mich auf den Weg. Den Schlüssel für die Toilette musste ich noch abgeben, doch war das Office geschlossen. Es gab aber einen Kasten für die Schlüsselabgabe.

Heute wollte ich bis nach Melbourne fahren und dachte, daß ich dafür wohl den ganzen Tag benötigen würde. Zuerst wollte ich zurück auf die Autobahn, die ein ganzes Stück weiter im Landesinneren lag und dazu musste ich erneut durch den Nationalpark fahren. Allerdings auf einer südlicheren Route um Mount Kosciuszko herum. Zum Glück galt mein Permit noch bis kurz vor 11 Uhr, weswegen ich kein Neues kaufen musste. Die Straße war nicht breit und führte sehr gewunden auf- und abwärts an den bewaldeten Hängen entlang. Ich konnte und wollte die erlaubte Geschwindigkeit nicht ausnutzen und fuhr nur selten schneller als 60 km/h. Dadurch sammelten sich mehrfach andere Autos hinter mir, die es eiliger hatten. Manchmal blieb ich stehen und ließ sie vorbei, wenn ich auch dachte daß meine Geschwindigkeit besser sei. Einmal hatte ich sogar scharf zu bremsen, denn ein junges Känguru, das gerade die Straße überquert hatte, entschloss sich zur Rückkehr.

Bei dieser Geschwindigkeit dauerte es natürlich, bis ich das Gebirge und den Wald verließ und auf eine bessere Straße traf. Hinter Albury kam dann auch gegen Mittag die Autobahn wieder in Sicht, wo ich dann erst mal eine Pause an einer passenden Stelle machte. Danach ging es weiter in Richtung Melbourne, wobei ich aber mit der Zeit immer öfter gähnen musste. Es wurde Zeit, erneut eine Pause einzulegen.

Für den nächsten Stopp suchte ich mir eine schöne Stelle heraus. 60 km nördlich von Melbourne lag der zweite Cache, den ich zur Beendigung meiner Jasmer-Challenge gebraucht hätte, wäre ich nicht schon in Brisbane fündig geworden. Er war auch relativ gesehen nicht weit von der Autobahn entfernt. Ich fuhr dort hin und entdeckte ein schönes Fleckchen Erde auf der Kuppe eines Hügels, von dem aus man einen sehr schönen Rundblick hatte. Dort ließ ich das Auto stehen für einige Zeit. Ich machte mir auch schon Gedanken, wo ich heute Nacht bleiben würde und suchte mir eine Stelle heraus, die an der Westküste der südlichen Halbinsel lag. Dort gab es eine Reihe von Campingplätzen, die sich zwischen Straße und Strand hinzogen. Nach einem Anruf bei einem davon machte ich eine Reservierung mittels Internet und bezahlte auch auf diese Weise. Ich bekam einige Codes geschickt, mit denen ich die Waschräume und die Küche würde betreten können. Auf dem Weg dorthin besuchte ich noch den Aussichtspunkt Arthurs Seat, der nicht weit entfernt war.

Mein Stellplatz war nicht leicht zu finden, die Nummern standen klein auf den Kästen mit dem Stromanschluss und außerdem noch auf farbigen Steinen im Boden. Das bemerkte ich aber erst später. Außerdem war die Nummerierung nicht die Tollste. Schließlich war ich da, parkte das Auto und machte einen Spaziergang am schmalen Strand. Später tankte ich recht günstig und ging noch kurz zum Supermarkt, ich brauchte ja wieder Brötchen für den nächsten Tag. Es war recht spät, als ich wieder an meinem Übernachtungsplatz ankam, weswegen als Abendessen schnell ein paar Nudeln gemacht wurden. Ich hatte auch noch etwas Salat übrig, den ich zubereiten konnte. Es war schon wieder fast Mitternacht, als ich mich ins Auto verzog und wenigstens den Text vom Vortag konnte ich noch zu Ende schreiben. Für mehr reichte es aber nicht, ich war nach dem langen Fahrtag ziemlich geschafft.

 

15. Tag, Montag

Wie die letzten Tage eigentlich regelmäßig wurde ich zwar recht früh wach, hatte aber keine Lust aufzustehen. Ich raffte mich irgendwann auf Frühstück zu machen, trödelte aber heute etwas, so daß ich erst recht spät wieder auf der Straße war. Getankt hatte ich ja, also fuhr ich direkt nach Melbourne hinein, denn zwar war es sicher billiger, mit den Öffentlichen die Stadt aufzusuchen, doch verlor ich dabei viel Zeit. Also hatte ich mir ein Parkhaus ausgesucht, um dort bis abends zu stehen. Das kostete mich allerdings 37 Dollar, was etwa 24 Euro entsprach.

Ich ging zuerst ins Geschäftsviertel und sah mir einige Arkaden an. Da war ganz schön was los und weil gerade Mittagszeit war, sah man viele Menschen in Anzug oder Kostüm in den Restaurants und Imbissen sitzen. Irgendwann hatte ich vom Trubel aber genug und es zog mich in die grüne Lunge der Stadt. Dort gab es aber auch viele Menschen die Mittagspause machten, allerdings hatten sie Sportklamotten an und joggten mit teilweise recht verbissenen Gesichtern vorbei.

Ich hingegen suchte mir eine Bank und schrieb noch den restlichen Text vor Vortag, um wieder einigermaßen auf Stand zu kommen. Später besuchte ich den recht schönen botanischen Garten, der auch Teil des Parks war. Hier sah man sehr viele Touristen, hauptsächlich Asiaten und konnte sie meistens auch schon von Weitem hören. Nebenan lag auch noch ein Kriegsdenkmal für alle Kriege, bei denen Australier mitgekämpft haben. Mit keinem der Konflikte hatten sie eigentlich irgendwas zu tun, sie wurden aber immer gerne von den Briten als Kanonenfutter eingesetzt. Das Ganze war mit viel Pathos angereichert, genau wie bei den Amerikanern. Mir fiel beim ersten Blick die Form des Gebäudes auf und als ich daraufhin einen der Ordner fragte, bestätigte er meinen Verdacht. Das Gebäude war nach dem Vorbild des Mausoleums von Halikarnassos erbaut worden, einem der klassischen sieben Weltwunder.

Auf dem Rückweg zum Auto machte ich noch einen Umweg für zwei Caches mit vielen Favoriten. Ich fand sie beide, den einen erst nach längerer Suche, doch so großartig waren sie nicht. Bei einem weiteren Cache lag die Box gut 62 km von der Stadt entfernt, nur wusste ich zuerst nicht in welche Richtung. Westen war aber wahrscheinlicher und da ich in diese Richtung weiterfahren wollte, suchte ich mir einen Platz zum Übernachten relativ nah an diesem Punkt. Es war ein Aussichtspunkt, wenn auch kein besonders schöner. Zwei Wohnmobile standen schon da, als ich zwischen ihnen einparkte. Von den Besitzern sah ich nur wenig, es herrschte ein recht starker Wind, so daß sie sich kaum draußen blicken ließen. Es gab aber einen überdachten Unterstand, dorthin trug ich mein Kochzeug, auch mir war es im Freien zu ungemütlich. Ich hatte die Gesellschaft eines kleinen Vogels, der nur einen Meter entfernt auf einem Sims saß und auch bei meiner Annäherung nicht wegflog. Im gefiel es draußen auch nicht, wie man an seinem aufgeplusterten Gefieder sah. Beim mir gab es heute nur Ravioli, ich war nicht mehr zum Einkaufen gekommen. Viel Hunger hatte ich aber auch nicht. Der starke Wind machte mir dann im Auto nichts mehr aus, der Wagen war kompakt gebaut und kam auch nicht ins Schwanken.

 

16. Tag, Dienstag

Am Morgen machte ich mir wieder ein Frühstück mit Eiern und überlegte, wie ich am besten zu dem Cache kommen könnte, dessen ungefähre Position ich bestimmt hatte. Das Navi gab zum Glück eine Strecke von einer Viertelstunde an, die auch nicht über Schotterstraßen führen würde. Ich vertraute ihm und kam auch wirklich nach der angegebenen Zeit an einem Parkplatz am Rand eines kleinen Nationalparks an. Das berechnete Gebiet war noch 700 Meter entfernt aber leider gab es keinen Weg dorthin. Ich suchte mir einen Weg durch den Wald, könnte den größten Teil über einen Feldweg zurücklegen und benutzte bei den letzten 200 Metern die von den Kängurus freigelegten Pfade. Ich musste nur bis auf 100 Meter herankommen, dann gab mein Handy Alarm und ich bekam die Finalkoordinaten mitgeteilt. Der Fund war danach einfach.

Für den Rückweg suchte ich mir einen etwas anderen Weg aus, der mich einen Hang hinab zum Wanderweg brachte, der dann zu meinem Parkplatz führte. Ich war vielleicht noch 100 Meter vom Auto entfernt, da sah ich vor mir etwas auf dem Boden sitzen. Einen Koala. Nach einigen Fotos bemerkte er mich und suchte sich den nächsten Eukalyptusbaum zum Hochklettern aus. Dabei hielt er aber mehrfach inne und gab mir die Gelegenheit zu weiteren Bildern. Nach diesem schönen Erlebnis kehrte ich zum Mietwagen zurück und entschloss mich nach Ballarat zu fahren, das im Reiseführer beschrieben war. Erst dort angekommen und nach dem Bezahlen des Eintritts für den Souvereign Hill, merkte ich, daß ich diesen Ort auch schon vor 23 Jahren besucht hatte. Hier hatte ich das ins Fotoalbum geklebte Gold gewaschen und die auf dem Schreibtisch stehende Spardose gekauft. Heute war mehr los, viele Kinder und Erwachsene waren in Kleidung des 18. Jahrhunderts gehüllt und benahmen sich auch so. Es gab einen Aufmarsch von einigen Soldaten mit sehr lauten Schüssen aus ihren Vorderladern, eine vierspännige Kutsche fuhr vorbei und diverse Dampfmaschinen waren in Betrieb. Mit einem der Maschinisten unterhielt ich mich eine Zeitlang, für ihn waren 150 Jahre Geschichte eine lange Zeit und er fand es unglaublich, daß mein kleiner Heimatort schon 700 Jahre alt sein sollte. Ich besuchte dann noch das Goldmuseum gegenüber, das ich aber nicht so interessant fand.

Dann musste ich aber aufbrechen, ich wollte noch zur Küste und dort die Great Ocean Road fahren. Es waren aber bis dahin noch einige Kilometer zurückzulegen. Im Ort Torquay begann die Straße und schnell nahm meine Fahrgeschwindigkeit ab. Die Straße schlängelte sich in teils engen Kurven an der Küste entlang und mehr als 60 km/h war meistens nicht drin. Ich sah besorgt auf meine Tankanzeige, die sich wieder bedrohlich der Reserve näherte, doch außerhalb der seltenen Orte gab es keine Tankstelle. Recht spät erreichte ich Apollo Bay und dort hatte ich Glück. Die dortige Tankstelle sah zwar aus, als ob an mir gebaut würde, sie war aber offen. Ich suchte dort eine Unterkunft und beim zweiten Carpark war die Rezeption noch offen. Ein Stellplatz ohne Strom an einem ruhigen Fluss kostete 29 Dollar, Toiletten und Duschen waren in Ordnung, aber nichts besonders.

In Ballarat hatte ich noch eingekauft und machte heute wieder Hamburger. Für zwei Abendessen reichte es und so kamen die Gurken und die eine Zwiebel weg. Danach ging ich im Dunkeln noch einmal in die Stadt zum Cachen und konnte auch zwei Stück finden. Allerdings bedeuteten sie einen langen Fußweg, der mich bis zum Ende der äußeren Mole führte. Es war spät als ich wieder am Auto war und ich musste noch schreiben. Ich hinkte inzwischen einen Tag hinterher und wollte das nicht noch mehr einreißen lassen.

 

17. Tag, Mittwoch

Das mit dem späten Aufstehen wurde langsam zur Gewohnheit, die vier Mädels neben meinem Stellplatz hatten ihr Zelt schon eingepackt und waren unterwegs, als ich noch frühstückte. Wenigstens das etwas kräftige Pärchen auf der anderen Seite war noch da. Sie hatten über ihren Tisch und die Stühle ein stabiles Fliegengitter gestellt und sahen aus wie zwei pummelige Vögel im Käfig.

Da ich eh schon spät war, nutzte ich die Zeit um meine Postkarten zu schreiben, diesmal gab es keine Romane, nur kurze Grüße. Dann fuhr ich in das Städtchen, um sie auch gleich in der Post abzugeben. Nach dem das erledigt war, fuhr ich weiter auf der Great Ocean Road.

Im Gegensatz zu gestern gab es heute einiges zu sehen, der interessante Teil kam erst noch. Doch zuerst machte ich wegen eines Caches einen Abstecher in ein Waldstück. Das war eine gute Idee, der Wald bestand zum großen Teil aus riesigen Farnen, die ihm ein seltsames Aussehen gaben. Der Cache sollte eigentlich nachts gemacht werden, da es in ihm um Glühwürmchen ging, doch kannte ich diese schon von meinen Reisen nach Neuseeland, fand die entsprechenden Stellen auch bei Tageslicht und konnte die Fragen beantworten.

An der Küste kam ich jetzt zu den 12 Aposteln, Formationen aus Sandstein, die der Erosion durch die Wogen länger standhielten als ihre Umgebung und jetzt Säulen im Meer bilden. Erst hielt ich kurz an einem kleinen Parkplatz von dem aus man einige der Apostel sehen konnte. Der Parkplatz war ziemlich voll und ich musste warten, bis eine Parklücke frei wurde. Dann kam ich zum Hauptaussichtspunkt mit einem riesigen Parkplatz und Infocenter. Das der Komplex auf der zum Landesinneren gewandten Seite der Straße lag, hatte man eine Unterführung für die Touristen gebaut. Ich sah mir nur die Felsen an und vermied den Kommers.

Ein Stück weiter gab es noch eine weitere interessante Stelle. Hier hatte das Meer tiefe Schnitte in den Steilhang gewaschen, bei einem war unten sogar ein Strand entstanden. Leider hatte ich meine Badehose nicht zur Hand, als ich dort unten weilte. Es gab zwar noch einen weiteren Strand in der Nähe und dort hatte ich die Badehose dabei, allerdings waren hier die Brecher ziemlich heftig und Schilder rieten vom Baden ab. Ich ließ es dann auch.

Als letzte Sehenswürdigkeit der Great Ocean Road kam ich dann zum London Arch. Leider ist der Bogen bereits 1999 eingestürzt, weswegen heute nur noch ein Felsklotz im Wasser zu sehen ist. Bei meinem letzten Besuch in Australien war er zwar noch da, damals sind wir diese Strecke allerdings nicht gefahren.

In Warrnambool endet die Great Ocean Road und ab hier wollte ich wieder ins Landesinnere fahren. Allerdings gibt es nur ein kleines Stück entfernt einen alten Vulkankrater. Er hat sich mit Wasser gefüllt, so daß im Zentrum eine fast vollständig abgeschnittene Halbinsel entstanden ist. Dort sollte es viele Tiere geben. Emus gab es auf jeden Fall, ich sah gleich einige in der Nähe des Parkplatzes marschieren. Auf meiner Tour über die Halbinsel hatte ich allerdings weniger Glück, bis es neben mir raschelte und ich auf einen Schnabeligel traf. Er ist mit dem Schnabeltier verwandt und diese beiden Arten sind die einzigen eierlegenden Säugetiere. Zwar versteckte sich das Tier vor mir und zeigte mir seinen stacheligen Rücken, doch lange hielt er das nicht aus und witterte in meine Richtung. Dabei konnte ich ihn ein paarmal recht schön fotografieren. Auf der Zentralinsel gab es noch einen weiteren Krater mit Vulkansee. Nach seiner Umrundung fuhr ich wieder weiter, legte noch ein Stück am Außenkrater zurück und fuhr dann ich Richtung Norden. Ich hoffte noch bis zu dem Gebirge der Grampians zu kommen.

Auf der Ebene konnte ich die erlaubten 100 km/h voll ausnutzen, doch in den bewaldeten Hügeln des Nationalparks musste ich vorsichtiger fahren. Tierkadaver am Straßenrand zeigten warum. Besonders de Kängurus handelten recht unvorsichtig und mehrfach musste ich abbremsen, weil eines der Tiere vor mir über die Straße sprang. Da es dämmerte, war die Gefahr noch größer. Ein Tier das ich sah, war kein Känguru. Ich hielt an und sah meinen zweiten Schnabeligel. Ihn malträtierte ich aber nicht mit der Kamera.

Es war fast dunkel als ich den Ort Halls Gap im Nationalpark erreichte und bei allen vier Caravan Parks war das Office bereits geschlossen. Doch ich entdeckte einige Kilometer außerhalb einen Stellplatz im Wald. Dort gab es zwar keinerlei Ausstattung, aber bis auf die Toiletten vermisste ich auch nichts. Ich aß dort im Dunkeln meine restlichen Hamburger und wurde dabei von Mücken fast verschont. Auch hier gesellte sich ein Possum auf der Suche nach Nahrung zu mir. Aber ergebnislos. Weit entfernt gab es noch drei weitere Fahrzeuge, mit den Besitzern kam ich aber nicht in Kontakt.

 

18. Tag, Donnerstag

Heute am Nikolaustag strahlte eine kräftige Sonne von einem wolkenlosen Himmel. Bei meinem ersten Besuch hier, hatten wir unsere Wanderung bei strömenden Regen gemacht. Das war heute nicht der Fall. Ich wollte die gleiche Wanderung zum Pinnacle machen, ging aber bereits in der Ortschaft los. Für den Aufstieg hatte ich mir das kürzere und steilere Stück ausgesucht. Da waren jede Menge Stufen, teilweise aus Metall, drin und ich kam ziemlich ins Schwitzen. Sicherheitshalber hatte ich mir pures Wasser mitgenommen. Der Weg war 3,5 km lang und ich war so ziemlich der Einzige, der ihn ging. Erst oben war ich nicht mehr alleine, viele andere Touristen hatten sich bei diesem schönen Wetter aufgemacht. Ein Geländer sicherte den Weg zu einem Überhang, wo man schöne Fotos schießen konnte. Ich kletterte auch auf einen ungesicherten Fels, doch dort zitterten mir die Knie.

Wegen eines Caches machte ich noch einen Umweg, doch das Biest war schlecht zu finden. Der Weg dorthin war eigentlich nur für Notfälle gedacht und die letzten Meter gingen durch Buschwerk und über Felsen. Wäre ich den Pfad weitergegangen, hatte ich ein gutes Stück Marsch gespart, das sah ich aber erst, als ich am Ausgang vorbeikam.

Auf dem Weg nach unten kam ich erst durch einen sehr interessanten Canyon und dann zu einem nicht interessanten Wasserfall. Etwas später bildete das Wasser im Sandstein jedoch einige Tümpel, die wegen ihrer roten Farbe recht gefährlich aussahen. Einige junge Frauen badeten dort. Ich hatte es irgendwie geahnt und auch Badehose und Handtuch mitgenommen, schnell war ich in die Badehose hineingeschlüpft. Das Wasser tat richtig gut, als ich mich nach und nach bis zum Hals hinein traute. Da war ich aber alleine, die Frauen verschwanden recht schnell, als der alte Sack ins Wasser ging. Es gab sogar einen Tümpel mit fast schwarzem Wasser. Dort konnte man sogar schwimmen, selbst ich erreichte den Boden nicht.

Als ich dann wieder weiterging, kam ich zur Stelle die Venus Baths genannt wird. Die war aber lang nicht so schön wie weiter oben und eine Klasse von lauten Kindern tat ein Übriges. Ich hielt mich dort nicht lange auf. Ich wollte noch einen Cache machen, doch lag der etwas abseits. Zwar schien die Strecke in Luftlinie nur etwa 400 Meter lang zu sein, die Höhenlinien zeigten aber ein anderes Bild. Meine 1,5 Liter Wasser hatte ich ausgetrunken, der Rest war schon sehr warm gewesen, und sicherheitshalber holte ich mir in dem kleinen Supermarkt im Ort eine neue Flasche. Das war eine gute Idee. Über normale Wege kam ich nämlich nur bis auf 225 Meter an den Cache heran und danach musste ich querfeldein. Es ging ziemlich steil aufwärts durch kratzige Sträucher. Ohne die vielen Känguru Pfade wäre ein Fortkommen nur am trockenen Bachbett möglich gewesen. Dort gab es aber Stellen, wo man ein guter Kletterer hätte sein müssen und deshalb mied ich sie. Zum Glück wurde der Bewuchs weiter oben etwas dünner und die Kratzer nahmen ab. Die letzten 10 Meter ließ ich den Rucksack stehen und fand die Dose nach kurzem Suchen. Der Besitzer hatte recht, die Aussicht war hier recht schön. Ich blieb aber nicht lange, denn ich musste ja wieder nach unten. Jetzt kannte ich aber die guten Stellen, weswegen das viel schneller von statten ging. Am Auto angekommen war die Wasserflasche leer, dabei hatte ich von den 1,5 Litern nur fünfmal getrunken.

Ich wollte nicht ein weiteres Mal in den Grampians übernachten, sondern noch ein Stück in Richtung Adelaide fahren. Einen Stopp legte ich aber noch ein, bei den Balconies schaute ich noch vorbei. Der Weg dorthin war vom Parkplatz aus etwa einen Kilometer lang, leider war es inzwischen verboten, auf die dünnen überhängenden Felszungen zu klettern. Nur kurz war ich dort alleine, nach mir kamen erst vier laute Australier und dann ein großer Pulk noch lauterer Deutscher. Da ich sie schon von Weitem hörte, machte ich mich rechtzeitig auf den Rückweg.

Um zur nächsten Stadt Horsham zu kommen, musste ich erst einmal raus aus den Bergen. Das ging eher langsam, denn die Straße war schmal und gewunden. Erst in der Ebene konnte ich wieder Gas geben. In Horsham fuhr ich an den Straßenrand, um auf die Suche nach einem Platz für die Nacht zu gehen. Meine App zum Finden von Campingplätzen konnte ich nicht benutzen, die kostenlose Testversion war heute abgelaufen und eine andere App ließ sich mangels Bandbreite nicht installieren. Da musste das dicke, in Deutschland gekaufte Buch herhalten. Ich suchte mir einen Platz kurz vor der Grenze zu Süd Australien heraus und rief dort an. Eine Frau sagte mir, sie würde jemanden dorthin schicken, um den Strom anzuschalten und die Duschen zu öffnen. Als ich ihr meinen Aufenthaltsort nannte, sagte sie, die Fahrt würde noch anderthalb Stunden dauern. Darin hatte sie recht. Als ich den Platz erreichte, ein Kiesbett hinter einem Sportlerheim, waren die Toiletten noch zu und der Strom funktionierte nicht. Noch während ich erneut telefonierte, kam ein Auto angefahren und ein alter Mann öffnete die Türen und schaltete den Strom ein. Bei ihm konnte ich auch gleich die 20 Dollar Gebühr bezahlen.

Bevor ich mich duschte, nutzte ich das letzte Sonnenlicht zum Kochen. Heute gab es wieder Nudeln mit Soße und die letzte Paprika wurde hinein geschnippelt. Blöd war, daß ich mit Stirnlampe essen musste, denn die Insekten waren zahlreich und extrem penetrant. Wenigstens spürte ich keine Stechmücken, doch es genügte mir, daß viele Tiere in meinem Teller landeten. Ich spülte in Rekordgeschwindigkeit und duschte dann im Sportlerheim. Auch dort konnte man die Insekten hören, die an den transparenten Stellen hinein wollten.

Ich zog mich im Dunkeln in den Wagen zurück und nahm nur wenige Insekten mit, denen ich dann zum größten Teil den Garaus machte. Trotz meiner anstrengenden Touren und der Fahrerei war ich heute noch wach genug, um meinen Bericht wieder auf den aktuellen Stand zu bringen. Es nervte aber, daß regelmäßig Insekten gegen die Fenster knallten. Übrigens war etwas kurios. Ich war nur wenige Kilometer von der Grenze zwischen Victoria und Süd Australien entfernt und beide Staaten liegen in verschiedenen Zeitzonen. Mein Handy hatte mit der Nähe der Grenze echt Probleme und sprang dauernd eine halbe Stunde vor und wieder zurück

 

19. Tag, Freitag

Das wurde heute noch mal fast ein reiner Fahrtag, wahrscheinlich aber der Letzte auf dieser Tour. Ich überquerte die Grenze nach Süd Australien und fuhr weiter in Richtung Westen. Das Frühstück hatte ich ausgelassen, die Gegend gefiel mir auch nicht genug, um hier länger zu bleiben. Ich dachte mir, ich könne die Mahlzeit unterwegs irgendwann nachholen, dazu kam es aber nicht.

Ich fuhr einige Zeitlang bis ich die Stadt Murray Bridge erreichte. Dort musste ich mich entscheiden, was ich als nächstes tun würde. Doch zuerst ging ich einkaufen, meine Getränke gingen wieder zur Neige. Danach musste ich noch zum Bäcker, denn der hiesige Supermarkt hatte keinen integriert. Es war inzwischen etwa 30 Grad heiß und ich verlegte meine Überlegungen ins Auto, wo ich bei laufendem Motor über meine Möglichkeiten grübelte. Schließlich entschloss ich mich dazu, direkt nach Kangaroo Island zu fahren, um dort zwei Nächte zu verbringen. Ich buchte eine Fährfahrt für 16 Uhr (die Fahrt eine Stunde früher war schon ausgebucht) und machte mich auf den Weg.

Das Navi hatte sich wohl den direkten Weg heraus gesucht, ich fuhr über einige kleinere Straßen. Da die maximale Geschwindigkeit in Australien 110 km/h ist, war das nicht von Belang, auf den kleinen Straßen durfte man immerhin 100 km/h fahren.

Gegen 13:30 Uhr erreichte ich den Fähranleger bei Cape Jervis. Ich ging dort zur Anmeldung, man hatte meine Namen im System und schlug mir vor, mich schon eine Stunde früher auf die Fähre zu schicken. Es sei noch Platz frei. Dem stimmte ich natürlich zu, da es in dem Nest hier nichts gab. Ich stellte meinen Wagen in die Reihe und nutzte die Zeit um etwas zu essen. Draußen konnte man des kaum aushalten, denn die Fliegen waren sehr penetrant. Lange musste ich aber nicht warten, um 14:30 Uhr begann das Verladen der Fahrzeuge und ich landete mit meinem ganz hinten in einer Ecke im Laderaum. Alle Fahrer mussten die Autos verlassen und auf das Passagierdeck gehen. Dort fand ich einen schönen Fensterplatz am Bug und verbrachte die nächste Zeit damit, einige Mails zu versenden. Dazu hatte mir bisher die Zeit gefehlt.

Nach einer dreiviertel Stunde erreichten wir die Insel in Penneshaw, wo ich als einer der Letzten von der Fähre kam. Ich kaufte zwei Gaskartuschen für den Kocher in der Tankstelle, zog etwas Geld am Automaten und suchte die Touristeninfo auf. Dort riet man mir wegen eines großen Buschfeuers von einem Besuch des Südens der Insel ab. Ich hatte geplant dort zu übernachten. Trotzdem fuhr ich mal in diese Richtung los, konnte aber ab einem bestimmten Punkt nicht weiterfahren. Die Straße war gesperrt. Von Feuer war aber nichts zu sehen. Also kehrte ich um und sah mir meinen möglichen Übernachtungspunkt bei der Murray Lagoon an. Der war nicht so der Brüller und ich fuhr wieder zurück. Auch in American River gefiel es mir wegen zu vieler Caravans nicht und schließlich landete ich im Norden der Insel in Emu Bay.

Dort gab es zwar außer den etwa 200 Meter entfernten Plumpsklos keine Einrichtung, der Platz war aber schön windgeschützt. Ich war heute im Supermarkt über Känguru-Fleisch gestolpert und hatte mir einige Buletten mitgenommen. Also gab es heute Abend wieder Hamburger. Das Fleisch schmeckte nicht schlecht und war von anderem Hackfleisch eigentlich kaum zu unterscheiden. Ich aß davon die Hälfte und weil ich den ganzen Tag wenig gegessen hatte, machte ich mir zum Abschluss noch eine Tomatensuppe. Damit war ich satt, hatte aber die ganze Nacht einen brennenden Durst. Ich griff solange zur Colaflasche bis die 1,25 Liter ganz verschwunden waren. Ich schlief auch schlecht, was aber sicher nicht am Wetter lag. In der Nacht hatte es nämlich angefangen etwas zu regnen. Vielleicht wurde so auch das Buschfeuer gelöscht.

 

20. Tag, Samstag

Am Morgen zeigte sich der Himmel zwar noch bewölkt, doch änderte sich das im Laufe des Tages. Die Sonne kam immer mehr heraus und es wurde richtig freundlich. Zum Glück war das hier eine Insel, denn auf dem Festland hätte ich sehr geschwitzt. Hier sorgte der Wind für Abkühlung und an der Küste war manchmal fast sogar eine Jacke notwendig.

Nach dem Frühstück fuhr ich erst das Stück bis nach Kingscote zurück, denn dort gab es eine Tankstelle. Ich wollte heute ein Stück über die Insel fahren und das sollte nur mit vollem Tank geschehen. Als das geschehen war, fuhr ich zurück zum Hauptknotenpunkt der Insel, nahm aber dort diesmal nicht die südliche Route, sondern den zweiten Weg durch das Zentrum der Insel. Ich wollte der Straßensperrung aus dem Weg gehen. Wie ich später erfuhr, wäre der kleine Umweg aber nicht nötig gewesen, dank des Regens in der Nacht waren die Feuer inzwischen unter Kontrolle und die Straße wieder frei.

Ich fuhr zum Flinders Chase Nationalpark und dort zum Infocenter. Man konnte hier auch übernachten, was ich für heute auch vorhatte. Deshalb buchte ich gleich einen Stellplatz für das Auto und bezahlte den Eintritt für den Nationalpark. Das kostete mich zusammen 60 Dollar. Danach fuhr ich weiter, um mir noch einige Sehenswürdigkeiten der Insel anzuschauen. Am südwestlichen Kap der Insel lag der Admirals Arch, ein Sandsteinbogen, der im Gegensatz zu London Bridge an der Great Ocean Road noch existiert. Um ihn zu sehen, musste man erst darüber hinweg laufen und dann einige Holztreppen hinuntersteigen. In seiner Umgebung lagen auf den Felsen auch einige Seelöwen, an die man aber nicht sehr nahe herankam. Für ein fernes Foto genügte es aber. Mein Auto hatte ich weiter oben an einem Leuchtturm abgestellt und ich nutze die verschiedenen Wege durch das stachelige Buschwerk für einen Spaziergang. Heute hatte ich Zeit.

Schließlich ging es aber weiter zur zweiten geologischen Sehenswürdigkeit in der Nähe, den Remarkable Rocks. Sie sind eine Felsformation mit einer ähnlichen Entstehungsgeschichte wie Ayers Rock, allerdings viel kleiner und in Küstennähe gelegen. Die wie moderne Kunst anmutenden Felsen aus Granit sind aber vor dem Meer und dem Buschwerk ein tolles Motiv. Auch dort verbrachte ich einige Zeit.

Weiter ging es jetzt aus dem Nationalpark hinaus zu den Kelly Hill Caves, wo ich eine 1 Mann Führung mitmachte und ein paar Fotos schoss. Sie waren nett anzuschauen, eine Besonderheit waren sie aber nicht. Eigentlich hatte ich sie nur wegen des Earthcache in der Nähe besucht. Auch hier machte ich auf dem Rückweg zum Auto einen Umweg und lief noch eine halbe Stunde durch den Wald. Zu früh wollte ich nicht am Campingplatz auftauchen. Dann machte ich mich aber auf den Weg und suchte meinen Stellplatz mit der Nummer 6 auf. Außer mir war bisher noch niemand da.

Toiletten und Duschen waren in Ordnung, nur eine dicke Spinne hing während des ganzen Aufenthalts dort an einer Tür. Sie störte mich aber nicht. Ich machte endlich mal wieder mein Abendessen noch im Hellen, denn ich wollte später noch einmal weg. Die restlichen Hamburger wurden von mir verputzt und ich prüfte, was noch an Lebensmitteln da war. Für die restlichen drei Tage brauchte ich ja nicht mehr so viel und was sollte mit den Resten geschehen?

Gut ausgerüstet machte ich mich schließlich auf den Weg zu den zwei Kilometer entfernten Schnabeltier Tümpeln, wo ich hoffte, eines der Tiere zu erspähen. Ich hatte zwar unterwegs Begegnungen mit Koalas, Kängurus und Wallabys, bei den Tümpeln hatte ich aber Pech. Obwohl ich dort zwei Stunden wartete und mich ruhig verhielt, war bis zu Dunkelheit keines der Tiere zu sehen. Einige andere Gäste kamen auch vorbei, hatten aber wesentlich weniger Geduld. Schließlich musste ich mich mit Stirnlampe wieder auf den Rückweg machen. Es war schade, daß ich kein Schnabeltier gesehen habe, es gibt etwa 200 auf der Insel, sie wurden hier ausgesetzt und haben sich langsam vermehrt.

Es war fast 22 Uhr, als ich wieder am Auto war und ich hatte keine große Lust mehr etwas zu tun. Ich verschob das Schreiben auf den nächsten Morgen, zog mich ins Auto zurück und schaute noch ein Video auf dem Tablett. Außer meinem standen inzwischen noch zwei weitere Fahrzeuge auf dem großen und immer noch recht leeren Platz.

 

21. Tag, Sonntag

Ich wurde das erste Mal um halb 7 Uhr wach und sah in einen gerade blau werdenden Himmel. Im Gegensatz zum Tag zuvor hatte ich diese Nacht wie ein Stein geschlafen. Ich hatte auch noch keine Lust aufzustehen und blieb noch fast eine Stunde unter den gemütlichen Decken. Doch als die Sonne höher stieg wurde es langsam etwas unangenehm warm und auch der kleine Vogel, der gestern schon vom Seitenspiegel permanent gegen die Scheibe geflogen war, machte erneut seine Aufwartung und fing mit dem gleichen seltsamen Gehabe an. Ich konnte ihn aber verscheuchen.

Ich hatte am Tag zuvor kein Brot mehr kaufen können, weswegen mir für das heutige Frühstück nur noch ein Brötchen von vorgestern zur Verfügung stand. Deshalb disponierte ich um und machte mir etwas anderes zum Essen. Ich hatte noch Nudeln, von denen ich die Hälfte kochte und als dann das Wasser zur Neige ging, mit einer konzentrierten Tomatensuppe auffüllte. Dazu noch eine Tasse Milch und fertig war der sämige Genuss. Dazu trank ich heute nur Orangensaft und war danach pappsatt. Meine Kollegen auf dem Platz hatten sich noch kaum gerührt, als ich alles verstaut hatte und wieder aufbruchsbereit war.

Ich fuhr nach Osten über die Straße, die zwei Tage zuvor noch gesperrt gewesen war. Unterwegs machte ich zwei Stopps, den ersten an einer Stelle die Klein Sahara genannt wurde. Dort gab es einige recht große Sanddünen und man konnte Fahrzeuge mieten, um mit Motor oder Muskelkraft sich über Sand zu bewegen. Ich ging zu Fuß, ich wollte eigentlich nur die Szenerie genießen und einige Fotos machen. Die große Kamera konnte ich nicht immer dazu benutzen, an manchen Stellen wehte ein starker Wind und ich hatte Angst, Sand in die Mechanik zu bekommen. Als ich so langsam ins Schwitzen kam und für die Fliegen interessant wurde, machte ich mich wieder auf den Rückweg.

Der zweite Stopp war ein Stück weiter die Straße entlang an einer Stelle, die Seal Bay genannt wurde. Dort konnte man Seelöwen beobachten, kam aber nur bei einer geführten Tour nah an die Tiere heran. Das war mir aber mit 36 Dollar zu teuer und außerdem hätte ich zu lange warten müssen. Selbst ohne an den Strand zu kommen, musste ich noch 16 Dollar bezahlen, was ich immer noch recht teuer fand. Außerdem sah ich eine Gruppe an den Strand gehen und stellte fest, daß ich die richtige Entscheidung getroffen hatte.

In der Nähe gab es noch einen Strand, dort schaute ich vorbei, sah aber davon ab ins Wasser zu gehen. Es gab sehr viele Algen und anscheinend auch viele felsige Stellen. Das gefiel mir nicht. Nach einigen Fotos fuhr ich deshalb weiter nach Penneshaw, um dort wenn möglich eine frühere Fähre zu ergattern. Das war mir ja schon auf der Herfahrt gelungen. Ich kam kurz vor 13 Uhr dort an, fuhr direkt zum Fähranleger, wo gerade ein Schiff entladen wurde. Ich schaffte es, gleich auf dieses umzubuchen, stellte mich mit meinem Auto in die Reihe und musste nur kurze Zeit warten. Das Hereinfahren ging gleich los. Ich bekam einen guten Platz zugewiesen, sah den Motorradfahrer wieder, der zwei Tage zuvor direkt vor mir gestanden hatte und suchte den Passagierraum auf. Diese Fähre hatte, im Gegensatz zur Vorherigen, kein Dach über dem Laderaum.

Ich fand wieder ganz vorne einen Platz am Bugfenster und das war diesmal von großem Vorteil. Es sah zwar nicht nach eine starken Dünung aus, unser Schiff ging trotzdem manchmal ziemlich heftig auf und ab. Da hielt mich der Blick auf die Küste davon ab seekrank zu werden. Neben mir saßen zwei junge deutsche Frauen, von denen eine nicht so viel Glück hatte. Ihr wurde anscheinend ziemlich übel und sie hielt die meiste Zeit die Augen geschlossen. Weder ich noch ihre Freundin konnten sie dazu überreden, doch nach vorne zu schauen.

Neben meinem Auto war ein Transporter mit Schafen geparkt worden und die meisten der Tiere, standen lieber mit dem Kopf nach innen. Als ich nach der Landung zum Auto zurückkehrte, konnte man rund um den LKW sehen, daß die Tiere Angst gehabt hatten. Ich musste etwas vorsichtig ins Auto einsteigen. Ich fuhr jetzt nicht gleich weiter nach Adelaide. Ich hatte die Fährüberfahrt dazu genutzt, mir einen Campingplatz zu suchen, auf dem ich die letzten beiden Nächte verbringen würde. Der lag sowohl in der Nähe des Flughafens als auch in Strandnähe.

Ich fuhr also nicht direkt nach Norden, sondern mehr östlich zur Hafenstadt Victor Harbor, wo ich einen Abstecher auf die Granit-Insel machte. Sie ist über eine ein Kilometer lange eine Brücke mit dem Festland verbunden. Man kann dorthin zu Fuß gehen, kann sich aber auch mit einem doppelstöckigen Pferdewagen auf Schienen kutschieren lassen. Flottes Gehen geht schneller! Ich ließ mir eine Stunde Zeit, dann fuhr ich weiter, diesmal in Richtung Norden. Ich machte noch einen weiteren Umweg wegen eines gelösten Caches, für den ich dann noch circa 3 Kilometer laufen musste. Wenigstens war er gut zu finden. Von Osten kam ich danach nach Adelaide rein und suchte pünktlich den Campingplatz auf. Nachdem ich mich angemeldet hatte, wollte ich noch etwas einkaufen, doch heute am Sonntag waren auch die Supermärkte schon zu. Also ging es zurück zum Abendessen, was aus den restlichen Nudeln, einer Soße und einer Dose Pilze bestand. Außerdem hatte ich noch einen Salat im Kühlschränkchen, der schon geschnitten war und nur noch angemacht werden musste. Der reichte auch noch für den nächsten Tag. Danach wollte ich eigentlich mal wieder daheim anrufen, ich schlief aber vorher ein.

 

22. Tag, Montag

Meinen letzten ganzen Tag in Australien begann ich wie die Tage zuvor erst so gegen 7:30 Uhr. Damit war ich aber trotzdem hier einer von den Frühaufstehern, die meisten anderen Camper kamen erst aus ihren Federn, als ich schon abmarschbereit war. Ich hatte noch ein altes Brötchen, was komischerweise aber noch essbar war und ich schlug mir dazu die letzten beiden Eier in die die Pfanne. Die Anzahl meiner Lebensmittel hatte inzwischen erfreulich abgenommen.

Ich wollte mir ein Tagesticket besorgen um in die Stadt zu fahren und laut Internet könne ich das beim nächsten Lebensmittelhändler erledigen. Der war aber etwas entfernt und ich musste mit dem Auto hinfahren. Tagestickets verkauften die aber nicht, nur die aufladbaren Karten, mein Ticket würde ich direkt beim, Busfahrer bekommen. Also fuhr ich wieder zurück und stelle das Auto auf seinen Stellplatz. Dann kaufte ich wie empfohlen mein Ticket beim ankommenden Bus, der danach aber ganz 50 Minuten brauchte, um in die Innenstadt zu kommen. Dabei machte er aber nur einen Abstecher zu einem Einkaufszentrum und zum Flughafen, die beide auf dem Weg lagen.

In der Stadt ging ich heute wieder Geocachen, die Kamera hatte ich aber dabei. Sie blieb aber die meiste Zeit im Rucksack, denn Adelaide ist wirklich nicht sehr interessant. Ich lief zuerst durch den südlichen Teil der Innenstadt und kam dabei auch in die große Markthalle, Danach ging es weiter zum River Torrens, denn ich auf einer der Fußgängerbrücken überquerte. Der nördliche Teil der Innenstadt ist grüner als der Süden, wobei aber die gesamte Innenstadt von einer breiten grünen Lunge umgeben ist. Danach folgen die Außenbezirke, wo es wesentlich weniger natürlich zugeht.

Nachdem ich dem Stadium Adelaide Oval einen Besuch abgestattet hatte, wo gerade Kricket gespielt wurde, hatte ich keine Lust mehr, noch weiter in der Stadt zu bleiben. Ich suchte mir den nächsten Weg zum Bus, der dann auch wieder 50 Minuten nach außen fuhr. Genug Zeit, um fast ein ganzes Puzzle auf dem Handy zu lösen. Den Rest machte ich dann noch im Auto und durfte dann noch einmal losfahren, um bei den errätselten Koordinaten zu suchen. Die lagen mitten im Wohngebiet und auch noch auf einem Baum, was aber keinen interessierte. Es dämmerte, als ich wieder auf dem Campingplatz war und bevor ich mir mein Abendessen machte, warf ich noch einen Blick auf den Ozean. Es badete inzwischen niemand mir und auch ich verkniff es mir. Ich wollte noch im hellen essen, was aber nicht ganz klappte. Vorher war aber noch der Telefonanruf nach Deutschland fällig, den ich am Abend vorher verpennt hatte. Dort war auch alles in Ordnung wie ich erfuhr und wir stimmten meine Ankunft am Freitagmorgen ab.

Ich kochte mir den restlichen Reis und hatte dazu noch eine Dose Chili und den Salat vom Vortag. Ausgerechnet bei der letzten Dose riss diesmal aber die Öse zum Öffnen ab, weswegen mein Taschenmesser endlich mal zum Zug kam. Sonst hätte ich ziemlich blöd dagestanden. Das Essen war von der Menge her wieder recht ordentlich und ergab drei Teller, die ich mit Mühe schaffte. Ich zog mich ins Auto zurück und kümmerte mich die nächste Zeit weiter um die vielen Mails, die ich noch zu schicken hatte. Außerdem musste ich die inzwischen angekommenen Antworten zuordnen. Das dauerte heute bis weit nach Mitternacht, so spät war ich auf der Tour selten zum Schlafen gekommen.

 

23. Tag, Dienstag

Obwohl ich erst spät eingeschlafen war, weckte mich die Sonne wieder pünktlich um kurz vor 7 Uhr. Heute blieb ich nicht so lange liegen, ich hatte ja noch einiges zu tun. Als erstes frühstückte ich natürlich, wobei das heute sehr wurstlastig war. Die scharfe Salami musste natürlich weg und dazu reichte das eine riesige Brötchen aus, das ich am Tag zuvor gekauft hatte. Heute gab es keinen Kaffee, sondern Milch, die leider nicht ganz heiß wurde, weil die Gaskartusche vorher ihren Geist aufgab. Ich hatte zwar noch zwei in Reserve, wollte aber keine Neue mehr einlegen. Nach dem Essen waren nur noch die Gewürze übrig, dazu eine Rolle Küchentücher, Toilettenpapier, sowie die noch original verpackte Frischhaltefolie und das Feuerzeug. Das packte ich alles zusammen und trug es in die Küche, wo es eine Kiste für die Reste gab. Zwar überwogen dort Salz und Pfeffer, doch ich denke besonders die Gaskartuschen werden ihren Abnehmer finden.

Ich räumte dann schon einmal das Auto auf, suchte meine überall verteilten Sachen zusammen und packte meinen Koffer, der mir sehr viel schwerer vorkam. Dabei hatte ich das dicke Buch der Campingplätze zurückgelassen und es waren nur zwei Plüschtiere hinzugekommen. Auch der Rucksack schien an Gewicht zugenommen zu haben, oder war ich schwächer geworden? Ich legte mir andere Kleidung für den Flug zurecht und beschloss, ein letztes Mal im Meer zu baden. Das hatte ich bisher schwer vernachlässigt. Das Wasser war überraschend kühl und es dauerte etwas, bis ich bis zum Hals drin war. Einige Frauen in Neoprenanzügen hatten noch mehr Schwierigkeiten. Nach einigen Minuten ging ich wieder zurück und sprang auch einmal in den Pool des Campingplatzes, wo ich etwas schwimmen konnte. Damit hatte ich ihn auch wenigstens einmal benutzt. Nach einer letzten Dusche fuhr ich los, zu einem abschließenden Ausflug mit dem Auto.

In die Stadt wollte ich nicht, bei der Herfahrt war ich aber an Hahndorf vorbeigekommen, einer Ortschaft die von deutschen Siedlern gegründet würde. Das war eine halbe Stunde entfernt und ich fuhr den Weg dorthin. Eigentlich hatte ich mehr erwartet, die versprochenen Fachwerkhäuser sah ich nicht. Vieles wurde als deutsch tituliert, doch das Wenigste war es. „Fantastic German Hot Dogs“ sind mir unbekannt und auch von einem „Rueben Sandwich“ habe ich noch nie gehört. Als Handwerk gab es Matrjoschkas und Pinocchios, aber auch Bierkrüge und Schwarzwälder Kuckucksuhren. Besonders aber die Weihnachtspyramiden aus dem Erzgebirge waren jetzt, 12 Tage vor Weihnachten, sehr begehrt.

Nach anderthalb Stunden fuhr ich wieder zurück, machte dabei aber noch einen Abstecher auf den Aussichtsberg Mount Lofty. Dort verbrachte ich in der kühleren Höhe einige Zeit und schrieb meinen Bericht vom Vortag. Kurz nach 14 Uhr machte ich mich wieder auf den Weg, zu spät wollte ich beim Vermieter auch nicht ankommen. Unterwegs suchte ich mir die nächste Tankstelle heraus und machte das Auto, wie gewünscht, richtig voll. Damit fuhr ich bei Jucy vor. Die Rückgabe des Fahrzeugs klappte problemlos, wobei die Dame am Schalter sich aber wunderte, daß ich in den drei Wochen mehr als 5300 Kilometer gefahren war. Ich hatte ja eigentlich auch vorher mit weniger gerechnet. Nachdem sie den Wagen kontrolliert hatte, brachte sie mich zum Flughafen, wo ich gegen 15:30 Uhr ankam und damit natürlich viel zu früh war. Mein Flug ging erst sieben Stunden später und bis zum Check In musste ich noch vier Stunden warten.

Bevor ich mir einen Platz im Freien suchte, fragte ich an einem der Schalter nach, ob ich meinen Koffer wiegen dürfe. Man erlaubte es mir und die Waage zeigte 29,9 kg an. Der Beamte meinte, ich könne noch eine Tafel Schokolade hineinpacken. Ich war aber froh, noch unter der Grenze geblieben zu sein. An einem Holztisch außerhalb des Terminals fand ich Platz und kopierte als erstes alle Fotos auf das kleine Notebook. Danach schrieb ich meinen Bericht und hatte damit schon mal die erste Stunde Wartezeit hinter mich gebracht.

Ich ging dann wieder ins Terminal hinein, denn dort waren die Sitze etwas bequemer. Die nächste Zeit verbrachte ich damit, die Passagiere zu beobachten, dort waren einige sehr interessante Typen dabei. Auch so ging die Zeit langsam vorbei und schließlich wurde es Zeit, daß die Schalter von Emirates öffneten. Ich war einer der ersten in der Schlange und kam auch schnell durch. Ich hatte noch online eingecheckt, doch leider war es mir nicht möglich gewesen, einen anderen Platz zu bekommen. Meine Flasche Cola warf ich in den nächsten Mülleimer, ich hatte keine Lust, die anderthalb Liter auf die Schnelle hinunterzuschlucken. Ich wollte auch schnell durch die Kontrollen, solange die Schlange noch nicht zu lang war. Das ging auch recht flott, ich musste nicht mal meinen Gürtel ausziehen. Erst im Transitbereich merkte ich, warum das so war. Ich war in den Bereich für die nationalen Flüge gekommen, für die Internationalen gab es eine weitere Kontrolle.

Doch zuerst gab ich meinen letzten 10 Dollar Schein beim Hungry Jacks aus und merkte endlich, daß es sich hierbei um einen Burger King handelte. Das hatte ich zwar vermutet, war mir aber nicht sicher gewesen. Danach ließ ich mich ein zweites Mal auf die Kontrollen ein und wurde diesmal auch mit einem Körperscanner untersucht. Zwei gelbe Flecke auf dem Display bei Achsel und Unterschenkel deuteten auf etwas Ungewöhnliches hin, außer Haaren war dort aber nichts zu finden. Wieder hatte ich meinen Geldgürtel angelassen und wieder war er nicht aufgefallen. Es war halb 9 Uhr abends, als ich endlich an meinem Gate angekommen war und es dauerte immer noch zwei Stunden bis zum Abflug.

Ich durfte die Maschine recht früh betreten, weil ich recht weit hinten saß, direkt vor einer Toilette am Fenster. Sehr weit neigen konnte man die Rückenlehne dort nicht. Ich machte es mir in der Boeing 777 so bequem es ging, irgendwie kamen mir die Sitze enger vor als das letzte Mal. Ich bastelte noch etwas an meinem Nikolaus-Gedicht herum und kam auf etwa 50 Prozent des Sollwertes. Danach wollte ich aber schlafen, denn dazu hatte ich am nächsten Tag in Dubai eigentlich keine Zeit.

 

24. Tag, Mittwoch

Der Flug dauerte lange und ich konnte echt schwer schlafen. Immer mal wieder schaute ich auf die Uhr, doch die Zeit verging quälend langsam. Das Entertainment-System nutzte ich kaum, nahm aber die Mahlzeiten mit, auch wenn das Essen nicht besonders war. Besser waren die Speisekarten, die man dazu bekam. Da wir mit der Erddrehung flogen, blieb es die ganze Zeit Nacht und wir erreichten Dubai um 5 Uhr morgens.

Die Maschine landete mitten auf dem Landefeld und wir mussten mit einem Bus zum Terminal fahren. Dort kam ich problemlos durch die Passkontrolle und suchten dass Gepäckband auf, wo mein Koffer schon recht einsam seine Runden drehte. Ich tauschte hier auch sicherheitshalber mal 100 Euro in Dirham um, bekam aber augenscheinlich einen äußerst miesen Kurs. Ich dachte mir, wenn ich mehr Geld brauchte, dieses besser am Automaten zu ziehen. Danach fragte ich etwas herum, bis ich einen Blumenladen fand, der auch SIM-Karten verkaufte. Der Angestellte dort verpasste mir für 90 Dirham eine Karte mit etwas Guthaben, die hoffentlich für die beiden Tage hier langen würde. Ansonsten müsste ich mir halt zusätzliches Guthaben besorgen, was sicher problemlos möglich war.

Ich überlegte mir nicht mit dem Taxi, sondern den Öffentlichen zur Queen Elizabeth II zu fahren. Dort hatte ich für heute eine Übernachtung gebucht. Zuerst besorgte ich mir eine Tageskarte und fuhr dann mit der Metro einige Stationen. Dann stieg ich aus und suchte oben die passende Bushaltestelle. Das dauerte etwas, ich war aber richtig. Fast 30 Minuten fuhr der Bus durch die Stadt, dann erreichte ich die nächste Haltestelle, die aber doch noch fast 1,5 Kilometer vom Schiff entfernt lag. Mit dem schweren Koffer war es kein Spaß die restliche Strecke zurückzulegen, die Gegend war eine einzige Baustelle und Fußwege gab es nur teilweise. Manchmal musste ich die Straße benutzen, zum Glück war hier der Verkehr sehr dünn.

Gegen 8 Uhr erreichte ich das Schiff und meldete mich an der Rezeption. Ich musste vor Ort noch 15 Dirham Touristensteuer bezahlen, den Rest hatte ich schon von daheim erledigt. Bis zum Bezug des Zimmers musste ich noch bis 9 Uhr warten, diese Zeit verbracht ich in dem kleinen Museum neben der Rezeption und im Wartebereich, wo ich die Zeit mit Schreiben verbrachte. Dann durfte ich in mein Zimmer mit der Nummer 1041, das sich als überraschend geräumig herausstellte. Dort hätte ich es auch auf einer Weltreise ausgehalten. Heute blieb ich aber nur zum Duschen und Umziehen und machte mich dann auf zum Burj Khalifa.

Ich hatte mich zu einem Cachertreffen dort angemeldet, wusste aber nicht, ob es heute am Mittwoch oder erst morgen stattfinden würde. In der riesigen Dubai-Mall musste ich suchen, bis ich den passenden Ausgang fand und mich zum Treffpunkt begeben konnte, allerdings blieb ich der Einzige. Nach Aktualisierung meines Listings zeigte es jetzt den Donnerstag an. Ich suchte noch einige Caches in der Gegend auf und bemerkte dabei, daß dieser Teil der Stadt extrem unfreundlich Fußgängern gegenüber ist. Es war ziemlich schwierig, dorthin zu kommen wo man wollte. Ich musste in der Nähe des Burj Khalifa bleiben, denn für 17 Uhr hatte ich die Auffahrt zur Aussichtsplattform im 124. Und 125. Stock gebucht. Die Karte hatte ich aber schon früher abgeholt. Ich hatte keine Probleme nach oben zu kommen und war rechtzeitig vor dem Sonnenuntergang dort. Allerdings waren auch viele anderen Besucher dort, ich konnte aber einige ganz nette Fotos schießen.

Danach wollte ich frühzeitig zurück zum Hotel, um dort an einer Führung teilzunehmen, musste dabei aber in eine überfüllte Metro einsteigen. Ich machte den Fehler meine Brieftasche in der Gesäßtasche zu belassen und bevor ich dies korrigieren konnte, war sie schon gestohlen. Zum Glück war außer der Kreditkarte nur wenig Geld darin, am härtesten traf mich der Verlust des fast neuen Portemonnaies. Weil auch die Fahrkarte weg war, konnte ich auch die U-Bahn nicht verlassen und musste mit dem Stationschef Kontakt aufnehmen. Der brachte mich mit der Polizei in Kontakt und es wurde hin und her telefoniert. Dann sollte ich noch zu einer Polizeistation fahren, was mir jetzt zu spät war. Außerdem hatte ich keine Dirham mehr. Man entließ mich dann doch und ich tauschte auf dem Heimweg noch einmal 100 Euro, diesmal zu einem wesentlich besseren Kurs. Damit konnte ich mein Handy aufladen und die Kreditkarte sperren lassen. Ich erfuhr später zu Hause, daß kein Missbrauch mit der Mastercard getrieben worden war, als blieb mir nur der Verlust von etwa 70 Euro, einigen Dirham und natürlich der Brieftasche. Alle anderen Karten und den Pass hatte ich versteckt.

Natürlich musste ich mir auch eine neue Karte für mein Zimmer auf der Queen Elizabeth besorgen, wo ich seit drei Wochen das erste Mal in einem richtigen Bett schlief. Vorher sah ich mir einiges auf dem riesigen Fernseher an, der an der Wand hing. Die Sendequalität der Filme war auf jeden Fall allererste Sahne.

 

25. Tag, Donnerstag

Ich hatte mir zwar den Wecker auf dem Nachttisch gestellt, doch dessen Batterie war wohl leer. Jedenfalls klingelte er nicht. Ich wurde von selbst kurz nach 7 Uhr wach und machte mich bald darauf auf den Weg zum Frühstück. Es gab einen großen Saal im Heck, wo ein großes Buffet aufgebaut war, außer mir allerdings um diese Zeit nur eine Handvoll Leute saßen. Ich aß ausgiebig, was auch gut war, weil mir den Rest des Tages keine Zeit mehr dazu blieb. Danach sah ich mir das Schiff an, jedenfalls die Teile, die für einen Gast zugänglich waren. Leider kam ich nicht aufs Oberdeck hinauf. Danach packte ich meinen Koffer ganz ordentlich und checkte aus meinem Zimmer aus, ließ aber das Hauptgepäck dort beim Concierge zurück.

Ich ging dann zum Ufer des Dubai Creek und fuhr dort mit einer der alten Holzfähren ein Stück, was einen Denar kostete. Dann wollte ich die Polizeistation aufsuchen, die man mir am Abend zuvor genannt. Das war aber vergebliche Liebesmüh. Von der ersten Metrostation, schickte man mich zu einer Zweiten und von dort zu einer Dritten, was mich ein Haufen Zeit kostete. Dort gab ich es auf und fuhr wieder zum Burj Khalifa, um ein zweites Mal den Treffpunkt für das Cachertreffen aufzusuchen. Diesmal klappte es, wir waren aber nur sechs Personen, zwei Schweden, drei Deutsche und ein Türke. Nach einer halben Stunde verabschiedeten wir uns und ich machte mich auf den Weg zum Strand, um dort einen Cache zu finden. Mit etwas Umdenken konnte ich ihn auch entdecken und wollte danach zur Bushaltestelle zurücklaufen. Hätte ich nur den gleichen Weg genommen. Ich lief anscheinend am Haus eines Scheichs vorbei und einer der dortigen Wächter, war wohl der Meinung, ich hätte das Gebäude fotografiert. Dabei steckten mein Handy in der Hosentasche und die Kamera im Rucksack. Mehr als anderthalb Stunden hielt man mich dort fest, bis die Polizei kam und mich nach kurzem Palaver erlöste. Bei den uniformierten Pseudo-Militärs reichte es wohl nur zu einigen Brocken Englisch.

Ich hatte damit so viel Zeit verloren, daß ich nicht mehr viel machen konnte. Ich wollte einige Fotos vom Burj el Arab machen, kam aber nicht nah genug heran, um dies auszuführen. An den Strand konnte ich auch nicht, da alle Nachbargrundstücke mit Villen belegt waren. Irgendwann gab ich es auf und für die künstliche Palmeninsel war es inzwischen zu spät. Also fuhr ich zurück zum Hotel, um dort an der Führung durch das Schiff teilzunehmen. Sie fand um 19 Uhr statt, war aber ehrlich gesagt nicht besonders. Am Morgen nach dem Frühstück hatte ich wesentlich mehr gesehen als heute Abend. Ich blieb noch bis um 21 Uhr im Hotel und ließ mich dann per Taxi zum Flughafen bringen. Dabei ging mein letztes Geld drauf, denn 50 Euro hatte ich vorher wieder zurückgetauscht. Meine Erfahrungen mit Dubai bleiben eher negativ geprägt und ich glaube nicht, daß ich diese Stadt noch einmal besuchen werde. Das war ein enttäuschendes Ende eines schönen Australien-Urlaubs.

 

26. Tag, Freitag

Das Tüpfelchen auf dem I fehlte aber noch. Ich war um 22 Uhr durch alle Kontrollen hindurch und an meinem Gate B17 angekommen. Dort hatte ich mein Smartphone als Wecker eingesetzt und auf die Boardingzeit gestellt. Danach versuchte ich etwas zu schlafen, was komischerweise klappte. Als das Handy mich weckte, schaute ich zum Gate, dort stand aber nichts von Frankfurt, dieser Flug ging nach Mailand. Ich lief zur nächsten Anzeige, dort war Frankfurt an Gate B4 angezeigt und es lief schon der Final Call. 5 Minuten nach Beginn der Boarding Zeit. Ich rannte zum anderen Gate und kam dort gerade rechtzeitig mit weiteren Fluggästen an, um bald danach mit einem Bus zu unserem Flieger gefahren zu werden.

Ich versuchte die meiste Zeit des Fluges von 7,5 Stunden zu schlafen und schaffte das auch. Nur zur Frühstückszeit war ich wach und nahm es natürlich mit, da ich seit dem letzten Frühstück nichts mehr gegessen hatte. Wie ich später maß, wog ich im Moment nur noch 83,4 kg, ein Gewicht, das ich schon seit über 20 Jahren nicht mehr erreicht hatte. Von oben! Mit einer halben Stunde Verspätung landeten wir in Frankfurt bei stark bewölkten Wetter. Den Boden sah man erst kurz vor dem Aufsetzen der Maschine. Ich kam problemlos durch die Kontrollen und bekam auch meinen Koffer schnell in die Finger. Allerdings würde ich den nächsten Zug nach Limburg nicht mehr erreichen können. Das teilte ich der Familie mit. Ich musste nämlich noch zum Terminal 1 wechseln und das dauerte seine Zeit. Nur der Fließpulli über dem T-Shirt war zu wenig, ich musste wegen der Kälte meine Jacke aus dem Koffer holen. Kurz vor halb 10 Uhr saß ich im ICE nach Essen, der mich in 17 Minuten nach Limburg brachte. Meine Eltern waren noch nicht da, so daß ich ihnen entgegenging. Allerdings nahmen sie einen anderen Weg, so daß wir uns verpassten. Ich lief auch bald wieder zurück und sah unser Auto auf dem Parkplatz stehen. Meine Eltern fand ich im Bahnhofsgebäude. Ich durfte das Auto nach Hasselbach fahren, nach 3 Wochen Linksverkehr war das etwas ungewohnt. Am meisten störte mich aber, daß ich dauernd mit der rechten Hand blinken wollte.