Reise mit Daltus: www.daltus.de
Bericht im PDF-Format: Tahiti.pdf (2,9 MB)
Tahiti
1. Tag, 14.1.2004
Wie auch schon im letzten Jahr
fuhr ich morgens noch zur Arbeit. Dieses mal musste ich jedoch früher
aufbrechen, die Gruppe sollte sich schon 2,5 Stunden vor dem Abflug
am Schalter von Air France treffen. Der Großteil meiner Mitreisenden
war schon vor Ort, als ich mich dazu gesellte. Das Gepäck wurde direkt
bis nach Papeete eingecheckt, wir wollten uns damit in Paris nicht weiter
belasten. Nach einem Imbiss bestiegen wir bald den kleinen Airbus, der
uns in gut einer Stunde durch eine turbulente Atmosphäre zur Stadt an
der Seine brachte. Der riesige Flugplatz Charles de Gaule war architektonisch
sehr interessant, weniger schön waren die Leibesvisitationen nach der
Passkontrolle. Sogar Schuhe und Gürtel waren auszuziehen, und das nur
weil wir in Los Angeles zwischenlanden würden. Während unserer Wartezeit
auf den Anschlussflug legten wir eine Vorstellungsrunde ein, in der
jeder über sich selbst erzählte und seine Erwartungen für die Reise
zum besten gab. Einheitlich war aber bei allen der Wunsch, möglichst
wenig Regen zu haben, schließlich war gerade Regenzeit auf Tahiti. Kurt
kam zu dieser Runde zu spät, er würde sich die Namen zu einem späteren
Zeitpunkt einprägen müssen. Es war schon 8 Uhr abends als unser Jumbo
startete und es würde eine lange Nacht werden. Doch zuvor war ich beim
Einsteigen noch einmal gründlich gefilzt worden, mein Äußeres erinnerte
wohl zu sehr an einen Terroristen. Nach 11 Stunden Flug machten wir
unsere Zwischenlandung in Los Angeles, wobei wir die meiste Zeit mit
der Einreise in die USA verbrachten. Dabei wollten wir nur in den Transitbereich
und das Warten darauf dauerte schließlich fast länger als der restliche
Aufenthalt. Laut Ortszeit war es schon nach Mitternacht, als wir dann
wieder unsere Maschine bestiegen, die inzwischen eine neue Crew bekommen
hatte.
2. Tag
Zu
den bisherigen 9 Stunden Zeitverschiebung kamen jetzt noch 2 weitere
hinzu und es blieb noch lange dunkel, obwohl wir jetzt hauptsächlich
südwärts flogen. Erst nach zwei Filmen und zwei weiteren Mahlzeiten
ging die Sonne auf der linken Seite der Maschine auf. Bei unserer Landung
in Papeete war es noch früher Morgen, trotzdem war es schon recht warm.
Besonders die hohe Luftfeuchtigkeit machte uns zuerst zu schaffen. Das
Gepäck war vollständig angekommen und zwei Kleinbusse brachten uns zum
Hotel, in dem wir aber nur kurz bleiben würden. Schon am Nachmittag
sollte die Reise weiter gehen. Nach einer schnellen Dusche wollte ich
mit Regina und Albrecht in die Stadt, um etwas Geld zu tauschen, doch
kaum im Linienbus eingestiegen bemerkte ich, dass ich meine Kamera an
der Rezeption hatte liegen lassen. Also lief ich schnell wieder zurück.
Zum Glück war sie noch da, doch jetzt musste ich zu Fuß gehen. Ich brauchte
40 Minuten bis zum Zentrum und traf dort auch bald Regina wieder. Ich
konnte mein Geld wechseln, jedoch die Preise erwiesen sich als ziemlich
gesalzen. Das galt für alle Inseln und ich hoffte, dass mein Geld reichen
würde. Eine Einheimische half uns, für den Rückweg den richtigen Bus
zu finden, er fuhr an einer anderen Stelle los, als uns gesagt worden
war. Kurz vor dem Hotel besorgte ich mir noch eine Telefonkarte und
gab zu Hause Bescheid, dass ich gut angekommen war. In Deutschland wollten
sie gerade zu Bett gehen, hier war helllichter Tag. Wir kauften jetzt
noch für die kommende Schifffahrt ein, an Bord würde es nichts zu essen
oder zu trinken geben. Wir benutzten schließlich kein Kreuzfahrtschiff.
Ich begann jetzt schon, mit meinem Geld hauszuhalten und kaufte nicht
viel ein. Meine 800 € würden 3 Wochen reichen müssen und das würde wohl
schwierig werden. Um 14 Uhr wurden wir in zwei Fuhren zum Schiff gebracht,
einem Frachter älterer Bauart. Das Hauptgepäck kam in eine wackelige
Holzkiste und wurde per Kran in den Laderaum gehievt. Jeder von uns
durfte ein Stück als Handgepäck mitnehmen. Im gemeinsamen Raum im Oberdeck
hatten sich schon viele Einheimische mit großen Matten breitgemacht,
weswegen es uns schwer fiel, für unsere Isomatten noch ein paar Plätze
zu ergattern.Es war 16 Uhr, als das Schiff ablegte. Die Fahrt nach Bora
Bora würde lange dauern, unterwegs waren noch einige Zwischenstopps
geplant. Mir steckte noch der lange Flug in den Knochen, weswegen ich
mich bald hinlegte und die meiste Zeit vor mich hindöste. Den Schlafsack
brauchte ich nicht, für ihn war es einfach zu warm. Dank des Lärms der
Maschinen und der Bewegungen des Schiffes schlief ich nicht sehr gut.
Spätestens alle anderthalb Stunden wurde ich wach. Dadurch bekam ich
auch mit, dass der Raum sich nach und nach leerte. Viele Passagiere
stiegen bei den einzelnen Stopps aus, aber keine anderen kamen hinzu.
3. Tag
Früh morgens hatten wir bei aufgehender Sonne unseren letzten
Zwischenstopp eingelegt. Um zum Hafen von Tahaa zu kommen, war ein Umweg
nötig. Das die Insel umgebende Riff war nur an zwei Stellen unterbrochen.
Als wir weiterfuhren, legte ich mich noch mal hin, ich war immer noch
müde und jetzt hatte ich auch genug Platz. Gegen halb 10 Uhr erreichten
wir schließlich Bora Bora und bald hatte auch der Kran die Kiste mit
dem Gepäck ausgeladen. Ein Truck bracht uns zu unserer Unterkunft, unterwegs
gab es jedoch noch einen Stopp an einem kleinen Supermarkt, wo Lebensmittel
für das gemeinsame Essen gekauft wurden. Das wurde aus der Küchenkasse
bezahlt, in die jeder 650 € eingezahlt hatte. Für Getränke mussten alle
selbst sorgen. Unsere Pension war eigentlich nicht für Camping eingerichtet,
fast alle Zelte drängten sich auf engem Raum. Durch die Hitze war das
Aufbauen kein Spaß, Silvia bekam einen leichten Schwächeanfall. Wir
aßen anschließend gemeinsam in einem offenen Raum zu Mittag, danach
war Pause bis um halb 3 Uhr Nachmittag. In den Zelten konnte man es
kaum aushalten, angenehmer war es unter den großen Schilfdächern. Als
wir dann zu einem Spaziergang losmarschierten, hatte es sich wieder
bewölkt, was uns bei dieser Hitze aber eher freute. Die Straße führte
immer an der Küste entlang bis zu einer Stelle, wo wir baden wollten.
Doch zuvor machten wir noch einen Abstecher ein Stück die Hügel hinauf
zum Matira Point, einem kleinen Aussichtspunkt. Nicht alle gingen mit,
einigen war der Weg zu steil. Von oben hatten wir einen schönen Ausblick
über die nahe Bucht und das inselumspannende Riff in der Ferne. Wir
folgten später den Vorrausgegangenen und trafen sie schließlich am Strand.
Ich probierte gleich meine neue Taucherbrille samt Schnorchel aus und
die Ausrüstung war tatsächlich dicht. Nach schlechten Erfahrungen bei
früheren Reisen hatte ich mir diese Dinge nicht mehr leihen wollen und
vorher was Passendes für meinen großen Kopf gekauft. In einiger Entfernung
vom Ufer gab es mehrere Korallenstöcke, wo man viele kleine Fische beobachten
konnte. Nach einiger Zeit im Wasser ließ ich mich am Ufer trocknen,
dann machte ich mich noch vor den anderen auf den Rückweg. Deswegen
hatte ich auch genug Muße beim Duschen. Anschließend bewachte ich bis
zur Rückkehr der anderen unsere Wertsachen, die wir tagsüber an der
Rezeption abgegeben hatten. Sie machte leider schon um 17 Uhr zu. Nach
19 Uhr gab es heute im zur Anlage gehörenden Restaurant einen Begrüßungscocktail
und auch das Essen wurde von Daltus spendiert. Es wurde Thunfisch mit
Brotfrucht gereicht und da der Fisch frisch war und nicht roch, konnte
auch ich ihn essen. Später gab es noch einige Aufregung, weil direkt
vor dem Lokal auf der Straße ein Unfall passierte, doch die meisten
von uns blieben auf ihrem Platz. Wir hätten eh nichts tun können. Ich
ging recht früh ins Bett, wurde aber noch mal aufgeschreckt, denn in
einer der Hütten war eingebrochen worden. Eine Touristin hatte einen
Rucksack und auch Wertsachen gestohlen bekommen. Daraufhin schloss ich
mein Zelt von innen ab, ich hatte mir extra 2 kleine Schlösschen für
diesen Zweck gekauft.
4. Tag
In der Nacht hatte es recht stark geregnet. Zwar konnte ich mein
Handtuch schnell vom Zeltdach herunter nehmen, es war aber schon ziemlich
durchnässt. Ich schlief ziemlich schlecht, der Boden war uneben und
bildete in der Mitte des Zeltes einen Hügel. Auch war mein aufblasbares
Kissen ziemlich miserabel. Zum gemeinsamen Frühstück kam ich deshalb
recht gerädert. Nach dem Essen hatten wir noch Zeit bis halb 10 Uhr,
dann holten uns zwei kleine Pickups ab. Nach einigen Minuten Fahrt bestiegen
wir ein Boot mit einem Ausleger auf einer Seite, Pirogue genannt. Zuerst
fuhren wir ein kurzes Stück hinaus in die Lagune hin zu einigen Korallenriffen.
Dort durften wir für einige Zeit hinein ins Wasser zum Schnorcheln.
Auch hier waren viele kleine Fische zu sehen, doch richtig interessant
wurde es erst beim nächsten Stopp, wo das Wasser nur knapp einen Meter
tief war. Hier lockten die Bootsführer mit Ködern Haie und Stachelrochen
herbei. Die Touristen durften auch ins Wasser, mussten sich aber an
einem Seil festhalten, damit sich einzelne Personen nicht von der Gruppe
entfernten. Trotzdem kamen die bis zu anderthalb Meter langen Tiere
ganz nahe an uns heran. Weiter ging es zu einer langen und schmalen
Koralleninsel, Motu genannt, am Rand der Lagune, wo wir Mittag machten.
Wieder gab es Thunfisch, diesmal sogar in roher Form. In Zitrone mariniert
und frisch mit Salat gemischt, ist der Poisson Cru eine Spezialität
des Landes. Es war sehr heiß, weswegen wir uns die meiste Zeit im Schatten
aufhielten. Um 14 Uhr fuhren wir weiter und umrundeten Bora Bora vollständig.
Kurz vor dem Anlegen gingen wir noch mal zu Stachelrochen ins Wasser.
Diesmal ließen sich die Tiere sogar anfassen, aber bitte nur auf dem
Rücken, auf der anderen Seite ist nämlich das Maul. Auf dem letzten
Stück unseres Rückweges wollte uns einer der Bootsmänner vorne am Bug
noch zeigen, wie man eine Kokosnuss öffnet, doch dabei verlor er das
Gleichgewicht. Sein Messer flog durch die Gegend und er selbst stürzte
direkt neben dem Boot ins Wasser. Zum Glück für ihn wurde der Motor
geistesgegenwärtig ausgeschaltet bevor er in die Schraube geraten konnte.
Bald nach diesem Zwischenfall erreichten wir das Ufer und während ein
Teil der Gruppe direkt zu den Zelten fuhr, ging der Rest noch fürs Abendessen
des nächsten Tages einkaufen. An diesem Abend wollten wir noch einmal
im Restaurant speisen, die gut gefüllte Küchenkasse konnte es aushalten.
Wieder trafen wir uns um 19 Uhr und auch das Essen ähnelte dem vom vorherigen
Tag. Auch heute gab es Fisch mit Brotfrucht, nur dieses Mal war Kartoffelsalat
dabei. Der Nachtisch sah aus wie ein Verkehrsunfall, es handelte sich
aber um gequetschte Bananen. Später saß ich noch mit einigen der anderen
beim Bier unter einem Strohdach, jedoch meine Bericht schreiben konnte
ich erst, als ich schließlich alleine war.
5. Tag
In dieser Nacht hatte ich wieder Schwierigkeiten beim Schlafen,
der gewellte Boden machte meiner Hüfte schwer zu schaffen. Schließlich
klemmte ich Schlafsack und Isomatte unter den Arm und suchte mir einen
Platz in der nach allen Seiten offenen Küche. Hier war zwar der Boden
eben, dafür fanden aber die Stechmücken an mir Gefallen, man kann nicht
alles haben. In der Küche konnte ich natürlich nicht ausschlafen, ich
stand früh auf und joggte ein paar Kilometer. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit
kam ich total fertig wieder am Camp an und verkniff mir für den Rest
der Reise das schnelle Laufen. Nach dem Frühstück konnten die ersten
8 Leute schon ihre Mietfahrräder besteigen, der Rest von uns wurde mit
dem Truck zu einem anderen Verleih gebracht. Gisela und ich nahmen einen
Motorroller, sie wollte nicht Fahrrad fahren. Also nahm ich sie als
Sozia mit. Während die anderen sich abstrampelten, umrundeten wir einmal
die ganze Insel mit kurzen Fotostopps. Die Radfahrer hatten Probleme
mit Platten, nicht zu öffnenden Schlössern und abspringenden Ketten.
Nach unserer Runde holten wir sie bald wieder ein, sie machten gerade
Pause und tranken frische Kokosmilch direkt aus der Nuss. In der Nähe
war eine Halbinsel, hier wollten wir alte Kanonen besichtigen, fanden
aber nur eine geruchsintensive Müllkippe vor. Mit dem Roller suchten
wir dann einen Picknickplatz und wurden bald fündig. Nach dem Essen
musste der Roller zurückgebracht werden, wir hatten ihn nur für 4 Stunden
gemietet. Ich raste zurück, setzte Gisela am Campingplatz ab und kam
fast noch rechtzeitig beim Verleih an. Jetzt musste ich aber gut 30
Minuten zurücklaufen. Kaum bei den Zelten angekommen fuhren auch schon
die Radler herein. Es war noch recht früh am Mittag und die Räder noch
für einige Stunden bezahlt, also lieh ich mir das von Angie, um wieder
zum Strand vom Ankunftstag zu fahren. Dort waren wir dann zu sechst,
der Rest war zu müde von der Strampelei. Wir mussten aber wieder früh
zurück sein, der Ausflug war noch zu bezahlen, bevor die Rezeption für
diesen Tag dicht machte. Heute kochten wir zum ersten Mal selbst, Angie
übernahm die Rolle des Küchenchefs. Bei den Shrimps zu den Nudeln hielt
ich mich zurück, doch auch so wurden alle satt. Danach brauchte ich
bis Mitternacht, um meinen Bericht zu beenden, wieder ließ man mich
nicht zum Schreiben kommen.
6. Tag
Früh musste aufgestanden werden, weil schon um viertel nach 6
Uhr der Truck kam, um uns abzuholen. Ich hatte wieder in der Küche gepennt
und die ganze Nacht mit den Mücken gekämpft. Bei dieser Hitze war es
unmöglich im Schlafsack zu schlafen, weshalb ich den Biestern natürlich
eine große Angriffsfläche bot. Auch war ich abends schon heiser gewesen,
doch heute hatte ich überhaupt keine Stimme mehr. Das Fahren mit dem
Roller nur im T-Shirt und ohne Unterhemd war doch keine so gute Idee
gewesen. Meinen Rucksack hatte ich noch nach Mitternacht gepackt, jetzt
wurde auch das Zelt abgeschlagen und wie Tage zuvor im Truck verstaut,
hinten Gepäck, vorne Leute. Wir waren bald am Hafen, gaben noch unser
Leergut ab und bestiegen die Fähre nach Raiatea, der Frachter hatte
zum Glück seine Route geändert und blieb uns für heute erspart. In weniger
als zwei Stunden erreichten wir unser Ziel, trotz eines Zwischenstopps
auf Tahaa. Die Dünung ließ das Boot auf und nieder springen, die Bewegung
hielt mich aber nicht davon ab, sanft zu entschlummern. Nach dem Anlegen
stellten wir unser Gepäck gemeinsam an einem Platz ab und bewachten
es, während die Gruppe im nahen Supermarkt einkaufen ging. Danach wurden
wir in zwei Schüben zum Campingplatz des Sunset Beach Hotels gebracht,
etwa 5 Kilometer außerhalb der Stadt. Der Rest des Tages war frei und
wir begannen damit, unsere Zelte aufzustellen. Heute konnten wir uns
richtig ausbreiten, Platz war genug da. Nur die Nähe der vielen Kokospalmen
war zu meiden, ein Nusstreffer aus dieser Höhe hätte einen glatt in
den Boden gerammt. Gleich darauf ging ich Schnorcheln und kam deshalb
zu spät zum Mittagessen. Hunger hatte ich aber, das Frühstück war am
Morgen ausgefallen. Eigentlich wollte ich jetzt Pause machen, aber mit
Sandra und Olaf ging ich stattdessen Kajak fahren. Im 2-Personen-Boot
hatte ich meine liebe Not, das Ding wechselte permanent die Richtung
und fuhr nicht dahin, wohin ich wollte. Auch wollten die beiden unbedingt
zu einem weit entfernten Motu paddeln und diese Strecke war mir eigentlich
zu viel. Trotzdem ließ ich mich breitschlagen und wir schafften es.
Nach einem Rundgang auf dem kleinen Eiland legten wir uns ins seichte
Wasser und taten nichts mehr. Leider lag die Rückfahrt noch vor uns.
Diesmal nahm ich den Einer-Kajak und kam damit auch gut zurecht. Die
anderen beiden waren zwar immer vorneweg, doch stetig paddelte ich hinterher.
Schließlich machten sie eine längere Pause, während ich nach mehr als
drei Stunden wieder den Bootssteg erreichte. Dort wollte Kerstin mal
das Boot ausprobieren, ich versuchte auszusteigen, rutschte weg und
fiel prompt samt Hut und Brille in die Lagune. Beides konnte aber gerettet
werden. Später landete ich das Kajak noch an, brachte das Paddel zurück
und kam mit einem Sonnenbrand auf den Füssen wieder bei den Zelten an.
Bis zum Abendessen war noch Zeit, die ich zum Schreiben nutzte. Heute
machte Albrecht, na was wohl? - Fisch - Doch sein Geruch, es war Schwertfisch,
hielt mich vom Essen ab. Ich begnügte mich mit Reis und Gemüse. Inzwischen
war meine Stimme total weg, aber Regina half mir mit einem homöopathischen
Mittel aus. Um mich zu schonen , war ich auch schon bald im Bett.
7. Tag
Spät wurde ich wach, nach einer schnellen Dusche ging es gleich zum Frühstück.
Um halb 8 Uhr wurden wir von zwei Jeeps abgeholt, heute stand ein Halbtagesausflug
auf dem Programm. Wir fuhren ein Stück an der Ostküste der Insel entlang
und bekamen erklärt, um welche Gebäude es sich nahe der Straße handelte.
Unsere Fahrerin erzählte auch viel über die Pflanzen, die wir am Straßenrand
sahen. Bald darauf bogen die Wagen von der Küstenstraße in Richtung
der Berge ab. Nach einigen Minuten Aufwärtsfahrt stoppten wir in einem
alten Vulkankrater, der als Plantage für Bananen genutzt wurde. Lange
blieben wir nicht hier, bald darauf fing es an zu regnen und wir suchten
Schutz unter den Verdecks der Jeeps, die schnell ausgebreitet wurden.
Weiter ging es zu einem alten religiösen Versammlungsplatz der Polynesier.
In früheren Zeiten waren hier auch Menschenopfer durchgeführt worden,
aber nur an Männern, Frauen galten als unrein. Inzwischen schien wieder
die Sonne und wir waren froh, als uns eine Erfrischung aus Saft und
Obst gereicht wurde. Als letztes besuchten wir noch eine Vanillefarm,
wo wir die Pflanzen aber leider nur durch einen Zaun betrachten konnten.
Dafür durften wir aber die fertigen Produkte ausgiebig anschauen und
natürlich auch kaufen. Es war jetzt schon nach Mittag und es ging zurück
zum Hotel. Der Großteil von uns stieg aber schon im Dorf aus, um noch
etwas einzukaufen. Um 14 Uhr kam dann ein Bus vom Hotel und holte uns
ab. Der Nachmittag nach dem Essen war frei, eigentlich wollte ich die
Zeit mit dem Schreiben von Postkarten verbringen. Doch bald saß ich
auf dem Steg am Wasser und ließ mir die Sonne auf den Pelz brennen.
Dann nahm ich mir doch noch die Zeit zum Schnorcheln, einige von uns
waren wieder mit den Kajaks unterwegs. Als dann die Sonne unterging,
versammelte sich die ganze Reisegruppe am Ende des Steges zu einem gemeinsamen
Abendcocktail aus Rum, Vanille, Orangen- und Mangosaft. Erst als wir
die Hand nicht mehr vor den Augen sehen konnten, wurde aufgebrochen.
Es wurde Zeit für das abendliche Kochen. Heute gab es mal keinen Fisch,
sondern Pellkartoffeln mit Quark und Salat. Danach dauerte es fast bis
23 Uhr, bis ich endlich mit dem Schreiben fertig war.
8. Tag
Die Nacht blieb trocken und ich kam heute auch früher aus dem
Bett. Dummerweise war Frühstück schon um 7 Uhr, so dass ich nach der
Dusche kaum noch zum Essen kam. Bis auf ein Ei konnte ich mir auch keine
Verpflegung mehr machen, denn bald kam der Bus, der uns zum Startpunkt
unserer Wanderung brachte. Um 10 Uhr stiefelten wir los, jetzt noch
in voller Tageshitze, doch bald hielt ein Blätterdach die ärgsten Sonnenstrahlen
von uns ab. Nach mehr als einer Stunde Weg machten wir die erste Pause
nahe eines Bachlaufs, der hier den Weg querte. Ab hier führte der Weg
wieder über offenes Gelände aufwärts und der schmale Pfad wurde teilweise
auch recht steil. Der Regen in den letzten Tagen hatte viele glitschige
Stellen hinterlassen, weswegen wir an manchen Stellen recht vorsichtig
sein mussten. Nach mehr als 600 Höhenmetern kamen wir zu einem Platz,
an dem man den Norden und den Süden von Raiatea sehen konnte. Im Nordosten
lag Tahaa, in der gleichen Lagune, aber durch einen Kanal von unserer
Insel getrennt. Nur ein paar Meter weiter kamen wir dann zu einem Becken,
welches ein kleiner Bach mit Wasser gefüllt hatte. Das nutzten einige
von uns zu einem Bad. Wir mussten aber bald wieder aufbrechen, es bewölkte
sich zusehends und Nebelschwaden zogen über den Gipfel. Albrecht wollte
uns jetzt noch eine endemische Pflanze zeigen, momentan blühte sie jedoch
nicht, weswegen nur Frank den Abstecher einen steilen unwegsamen Hang
hinunter mitmachte. Bald darauf fing es heftig an zu regnen und hörte
auch fast den ganzen Rückweg über nicht mehr auf. Wir gingen jetzt einen
anderen Weg und es gab einige Kletterstellen zu überwinden. Hier mussten
wir uns gegenseitig helfen, der glatte Untergrund machte allen zu schaffen.
Manchmal ging es durch so dichtes Gebüsch, dass man kaum den Weg fand,
während scharfe Gräser und Äste gegen die Beine schlugen. In den kurzen
Hosen taten diese deshalb nach einiger Zeit ganz schön weh. Dann endlich
erreichten wir freieres Gelände. Doch inzwischen waren Schuhe und Strümpfe
völlig durchnässt und in dichtes Kleid aus Samenkörnern gehüllt. Bald
darauf erreichten wir wieder die Küste und nach einem Eis von der Tankstelle
liefen wir die zwei Kilometer bis zur Stadt. Albrecht telefonierte hier
mit dem Hotel und ließ uns wieder durch den Bus abholen. Am Campingplatz
war dann erst mal Duschen und Klamottenwaschen angesagt. Vor allem die
Turnschuhe benötigten eine Grundreinigung. Nach dem Abendessen mit Nudeln
und Avocadosoße wurden wieder die Biere ausgepackt und bis Mitternacht
gelabert. Um 1 Uhr nachts gingen dann einige noch mal zum Steg, um sich
das Kreuz des Südens anzusehen, doch Wolken machten daraus einen kurzen
Besuch.
9. Tag
Heute hatten wir etwas mehr Zeit, erst um viertel vor 9 Uhr sollten
wir abgeholt werden. Die Gruppe versammelte sich pünktlich auf dem Steg,
die Pirogue jedoch kam erst mehr als eine Viertelstunde später. Wir
fuhren parallel zur Küste, bis wir die ausgebaggerte Fahrrinne erreichten,
die Raiatea mit Tahaa verbindet. Außerhalb dieser Rinne verhindern viele
Untiefen und Riffe, daß man zügig vorankommt und für Boote mit größerem
Tiefgang ist sie der einzige Weg. Unser Boot brachte uns zur zweiten
Insel der Lagune und dort in die längste Bucht aller tahitianischen
Inseln hinein. Nach dem Verlassen des Bootes ging es weiter mit zwei
Jeeps zu einer Vanillefarm, die hier noch recht altmodisch unterhalten
wurde. Der Vorteil war jedoch, daß wir hier die Pflanzen auch anfassen
durften und sie nicht nur durch einen Zaun betrachten durften. Die Fahrt
ging weiter bis zum nächsten Stopp an einen Hibiskusbaum. Der Bootsführer
Edwin zeigte uns, was die Insulaner früher alles aus dieser Pflanze
gewinnen konnten: Teller, Toilettenpapier, Flöte, Seil, Bastrock, Dächer
und vieles mehr. Nach dieser Demonstration gab es den nächsten Halt
bei einem niedrigen Dach unter dem Copra getrocknet wurde, das Fleisch
der Kokosnuss. Die Schalen der Nüsse werden verbrannt, damit sich in
ihnen kein Wasser sammeln kann, das so der Vermehrung von Stechmücken
dient, die Fasern werden an Nutztiere verfüttert. Wir verließen jetzt
die Küstenstraße und fuhren auf einem unbefestigten Weg in die Berge
hinauf zu einem schönen Aussichtspunkt. Dort gab es eine Erfrischung
in Form von Bananen und einem Dipp aus geraspeltem Kokosnuss. Später
ging es zurück zur Anlegestelle, wo uns das Herstellungsverfahren von
schwarzen Perlen erklärt wurde. Man konnte hier natürlich auch welche
kaufen, doch nur Gisela tat einen tiefen Griff ins Portemonnaie. Ich
selbst fand keine Perle, die mir besonders gefallen hätte und verschob
meinen Einkauf auf einen späteren Zeitpunkt. Wir verließen jetzt die
Insel Tahaa und fuhren weiter zu einem nahen Motu. Dort gab es ein leckeres
Mittagessen. Wer wollte, durfte jetzt noch Schnorcheln gehen oder konnte
sich einige Meerestiere in Gefangenschaft anschauen, besonders ein giftiger
Steinfisch weckte das Interesse. Edwin holte ihn zum Anschauen kurz
aus dem Becken heraus. Nachmittags ging es dann wieder zurück, doch
machten wir noch einen Abstecher zum Städtchen Uturoa, es waren
noch einige Kleinigkeiten einzukaufen. Bis uns die Pirogue endlich wieder
an unserem hoteleigenen Steg abgeliefert hatte, war es schon fast 18
Uhr. Das Abendessen bestand heute aus Resten, das machte aber nichts,
niemand hatte eigentlich besonders großen Hunger. Am Morgen war es noch
bedeckt und kühl gewesen, der Tag war jedoch sehr heiß geworden und
jetzt am Abend regnete es. Wieder verbrachten wir die Zeit bis 22 Uhr
am Tisch vor der Küche, nur Olaf fielen zeitweise die Augen zu.
10. Tag
Mal wieder kam ich nicht aus dem Bett, die anderen saßen schon
lange am Frühstückstisch, als ich endlich eintrudelte. Der Vormittag
war heute frei, ich verbrachte die meiste Zeit im Zelt und las mein
Buch zuende. Es war zwar heiß im Zelt, aber immer noch bequemer als
auf den harten Holzbänken. Gegen Mittag war dann Zeit das Zelt abzubauen,
ich war der letzte der damit anfing. Meine Turnschuhe, die ich zwei
Tage zuvor nach der Wanderung zum Trocknen ausgelegt hatte, konnte ich
auch wieder anziehen. Als endlich alles verpackt war, gesellte ich mich
zu den anderen, die schon beim Mittagessen waren. Zu Essen gab es heute
wieder Reste, ich hatte aber wieder keinen Hunger, dafür hatte ich am
Vormittag zu wenig getan. Kurz nach halb 2 Uhr nachmittags wurden wir
alle in einer Fuhre zum Hafen gebracht, unser Frachtschiff Vaeanu war
aber noch nicht da. Nach einem Spaziergang durch den Ort sah ich das
Schiff anlegen, unser Gepäck lag inzwischen schon in der obligatorischen
Kiste. Sie wurde als letzte eingeladen, denn wir würden beim nächsten
Stopp schon wieder aussteigen. Unser Schiff hatte auf dem Kai ein Büro
in Form eines Containers, nach Beendigung der Formalitäten wurde dieser
geschlossen und zur Sicherheit ein zweiter Container vor die Tür geschoben.
Wir waren sehr beeindruckt. Die Überfahrt dauerte gut 2,5 Stunden, einen
Teil davon verschlief ich, dieses Mal aber ohne Isomatte. Nach der Ankunft
auf Huahine wurde das Gepäck auf einem Fleck versammelt uns wir bekamen
eine halbe Stunde Zeit zum Einkaufen. Der Campingplatz war weit weg
und es gab dort keine Möglichkeit für eventuelle Besorgungen. Mit einem
wackeligen Truck fuhren wir 25 Kilometer in den Süden der zweigeteilten
Insel. Unsere Unterkunft war sehr rustikal, aus Sand bestand der Fußboden
von Küche, Esszimmer und Klo. Die letzteren waren sehr luftig, ein Dach
aus Palmwedeln wurde von Stützpfosten getragen. Unsere Zelte bauten
wir schon fast im Dunkeln auf, danach wurde das Essen gekocht, heute
Reis mit Gemüse. Später wurde ich von Olaf, Sandra und Frank wieder
tatkräftig beim Schreiben unterstützt, so daß es wieder nach Mitternacht
war, als ich endlich mein Heft schließen konnte.
11. Tag
Frühstück war wieder um halb 8 Uhr und erst danach wurde das
Programm für den Tag verkündet. Es sollte eine Inselrundfahrt gemacht
werden, doch da der Truck für die ganze Gruppe zu eng war, wurde das
Ganze in zwei Etappen durchgeführt. Mit Sandra, Angie, Olaf, Regina
und Frank war ich bei der ersten Fahrt dabei. Es war schönstes Wetter,
als wir kurz nach 9 Uhr losfuhren, begleitet vom Sohn und einem Enkel
unseres Fahrers. Zuerst umrundeten wir die Südinsel Huahine-Iti und
hielten dort nur für einige Fotos. Auf der Nordinsel gab es dann einen
längeren Stopp im Hauptort zum Einkaufen. Es gab hier zwar ein paar
Touristenläden, die Auswahl war jedoch gerade nicht sehr berauschend.
Nach mehr als einer Stunde fuhren wir endlich weiter. Es folgten jetzt
Stopps am Strand des momentan einzigen Hotels, an einer archäologisch
aufbereiteten religiösen Kultstätte und an einer alten Holzbrücke, von
der aus man blaue Quallen und einige Reusen sehen konnte. Einen letzten
Halt machten wir dann noch an einem kleinen Bach, in dem heilige Aale
lebten, oder besser vegetierten, denn viel Platz hatten die mehr als
meterlangen Tiere in dem kleinen Gewässer nicht. Es war schon nach 13
Uhr, als wir wieder am Campingplatz ankamen. Jetzt wurde das Mittagessen
eingenommen, für das Regina als Premiere einen Auberginensalat gemacht
hatte. Um 15 Uhr brach dann die zweite Gruppe zur Inseltour auf, während
wir uns gemütlich an den Strand legten und bald entschlummerten. Nach
einiger Zeit wieder aufgewacht, ging es jetzt zum Schnorcheln ins Meer.
Viele tausend Seegurken machten es schwierig ins Wasser zu kommen, ohne
auf eines der Tiere zu treten. Konnte man erst mal schwimmen, hatte
man damit keine Probleme mehr. Viele Fische gab es nicht zu sehen und
dank der geringen Wasserhöhe kamen die Korallen manchmal gefährlich
nahe an den Bauch heran. Öfters ging es gar nicht mehr weiter und es
waren einige Umwege zu schwimmen, um ein Stück voran zu kommen. Den
Rückweg zum Camp ging ich über den Strand und dort angekommen legte
ich mich eine Weile ins Zelt. Bald darauf kam die zweite Gruppe von
ihrer Tour zurück, doch bevor wir Abendessen machen konnten, ging ein
heftiger Regenschauer nieder. Zum Glück lag ich noch in meinem Zelt
und das war dicht, hier ließ es sich aushalten. Tropische Regenfälle
dauern meist nicht lange und auch hier hörte es eine halbe Stunde später
wieder auf und die Sterne erschienen am Abendhimmel. Albrecht bereitete
heute Fische vor, was sehr lange dauerte, denn zuerst mussten die Biester
ausgenommen und dann auf offenem Feuer gegrillt werden. Mir genügte
zum Essen der Nudelsalat. Ausnahmsweise schaffte ich es heute mal, vor
Mitternacht ins Bett zu kommen.
12. Tag
Heute war ein freier Tag, also
keinerlei Programm. Außerdem war Sonntag und an diesem Tag passiert
traditionell sehr wenig auf Tahiti. Ich wurde mal wider nicht wach und
keiner von den anderen hatte mich geweckt, also kam ich erst zum Frühstück,
als die lieben Mitreisenden schon fertig waren. Nachher gab es nichts
mehr zu tun, also drückte ich zuerst unter dem Palmdach unseres Essensplatzes
herum und spielte mit dem kleinen Kater, der inzwischen recht zutraulich
war. Später legte ich mich dann an den Strand und hörte mir den Text
meiner Rolle im nächsten Theaterstück an. Einige Proben würde ich während
meines Urlaubs verpassen, also galt es schon mal etwas vorneweg zu lernen.
Den größten Teil der Aufnahme bekam ich auch mit, ohne wie meistens
gleich wieder einzuschlafen. Zum Mittagessen gab es mal wieder Reste,
jeder nahm sich davon was und wann er wollte. Am Nachmittag nahm ich
mir dann wieder die Zeit zum Schnorcheln und holte mir dabei prompt
einen leichten Sonnenbrand. Danach hörte ich mir das Theaterstück ein
zweites Mal an, fleißig, fleißig. Zum Abendessen gab es heute 11 Hühnerbeine
für 13 Leute. Unsere Reiseleiter gingen dabei leer aus. Danach saßen
die obligatorischen Fünf (Sandra, Angie, Frank, Olaf und ich) wieder
zusammen am Tisch, doch weil heute weniger passiert war, konnten die
anderen vier mich auch nicht so leicht vom Schreiben ablenken. Ich kam
deshalb auch früher ins Bett.
13. Tag
Für
heute war eigentlich ein weiterer freier Tag geplant, doch für die 5
vom Vorabend und Kurt war das zuwenig. Albrecht hatte einen optionalen
Ausflug angeboten und wir hatten zugesagt, obwohl er recht teuer war.
Deshalb ließ ich mich von Sandra wecken, um wenigstens heute pünktlich
beim Frühstück zu sein. Um halb 9 Uhr brachte uns wieder der wackelige
Truck hinüber auf die Nordinsel, wo einige Pirogen vor Anker lagen.
Es waren noch mehr Gäste da, allerdings gab es auch zwei Boote, so daß
wir eines für uns alleine hatten. Das Programm war ähnlich wie auf Bora
Bora. Zuerst besuchten wir eine Perlenfarm. Dazu mussten wir aber durch
die schmale Fahrstraße zwischen den beiden Teilinseln und unter der
kurzen Brücke hindurch. Die Farm war auf der Ostseite der großen Insel
und in dem Pfahlbau, der mitten im Wasser stand, wurde sogar richtig
gearbeitet. Wir wurden hier Zeuge, wie die Austern geimpft wurden, d.h.
wie ein Fremdkörper als Kern für die spätere Perle in die Schale eingebracht
wurde. Es gab schöne Stücke zu kaufen, doch hatte ich heute dummerweise
kein Geld dabei. Bald ging die Fahrt weiter in Richtung Süden, wo als
nächstes das Schnorcheln an die Reihe kam. Hier blieb ich lange im Wasser,
musste aber wegen der etwas stärkeren Strömung aufpassen. Erst als ich
gerufen wurde, kam ich zurück ins Boot. Weiter ging es jetzt zu einem
Motu, wo natürlich Mittag gemacht wurde. Auch hier gab es wieder Poisson
Cru, also rohen Thunfisch mit Salat. Einige etwas abgehobene Gäste ließen
sich sogar ihren Tisch ins Wasser ziehen, um nach dem Essen direkt ins
Bad kippen zu können. Einer von uns hatte Pech, Frank trat auf den einzigen
Seeigel weit und breit und hatte danach einen ziemlich lädierten Fuß.
Glücklicherweise konnte er aber weiter mitfahren. Weiter ging es zur
Haifütterung, wobei aber schon auf dem Weg dunkle Wolken am Himmel aufzogen.
Während die Fische gefüttert wurden, blieben wir zuerst an Bord eines
verankerten Bootes, später durften wir auch hier ins Wasser, wobei die
bis zu zwei Meter großen Riffhaie auch hier recht nahe an uns herankamen.
Auf der Heimfahrt fing es dann heftig an zu regnen, doch bis zu unserer
Ankunft an Land hatte es schon wieder aufgehört. Leider waren wir da
schon durch und durch nass und etwas verfroren. Zum Abendessen nach
dem Sonnenuntergang gab es heute einheimische Kost, auf Blättern serviert.
Viel Fisch, Krabben, Maniok, Brotfrucht und Yams, alles nicht gerade
mein Fall. Danach tanzten die ziemlich properen Mädels, während die
Männer Musik machten. Der Aufforderung zum Mittanzen konnte ich aber
rechtzeitig entgehen. Es wurde noch lange gesungen, bis sich endlich
die Runde so nach und nach auflöste. Um kurz vor Mitternacht saß ich
schließlich alleine am Tisch.
14. Tag
In der Nacht hatte es geregnet
und das Fallen der Tropfen auf die Zeltplane war sehr einschläfernd
gewesen. Morgens, als mich Regina weckte, war es jedoch schon wieder
abgetrocknet. Nur leider blieb es nicht dabei, während des Frühstücks
ging der Regen wieder los und er wurde immer heftiger. Zum Glück hatten
da fast alle ihr leider noch nassen Zelte abgebaut, nur Frank hoffte
noch auf besseres Wetter. Wir hatten heute noch einen kleinen Programmpunkt,
der Chef des Camps wollte uns sein kleines Museum zeigen. Dieses stellte
sich als sein Privathaus heraus, ausstaffiert mit einigen polynesischen
Artefakten, von denen die meisten selbstgemacht waren. Wir fuhren bald
wieder zum Camp zurück, doch Sandra und Angie stiegen früher aus, in
einem kleinen Laden konnte man Speiseeis kaufen. Es regnete immer noch,
als es ein kleines Mittagessen gab, Eier und Speck sollten nicht mitgenommen
werden und mussten deshalb weg. Danach hieß es warten, bis wir gemeinsam
zum Hafen fuhren. Gegen 14 Uhr ging es los, nachdem wir uns noch von
den Leuten vom Camp verabschiedet hatten. Olaf, Sandra und ich stiegen
in den Gepäckwagen, der Rest benutzte den Truck für den Weg nach Norden.
Angekommen im Dorf hatten wir noch jede Menge Zeit, doch das Wetter
war immer noch nicht das Gelbe vom Ei, also wurde die nächste Zeit in
einem Café verbracht. Hier gab es zwar keine Mücken, dafür aber Unmengen
von Fliegen die uns nicht zur Ruhe kommen ließen. Vorher war ich noch
einige leere Bierflaschen losgeworden, bei den Chinesen hier konnte
man sie nur gegen Vorlage des Kassenbons abgeben. Und den hatte ich
total verweicht in der Tüte wiedergefunden. Wegen des Wetters war der
Seegang auch stärker als gewöhnlich und deshalb verspätete sich auch
unser Schiff, wieder war es die Vaeanu. Anderthalb Stunden später als
geplant konnten wir erst um 19 Uhr an Bord gehen. Zuvor hatte ich mit
meinem letzten gewechselten Geld einen tahitianischen Hamburger gegessen
und mir eine Grundlage für die Seereise geschaffen. An Bord des Frachters
ging es heute sehr eng zu, ich suchte mir gleich ein Plätzchen und breitete
meine Isomatte aus. Albrecht hielt extra für Gisela eine Platz frei
und verscheuchte jeden, der sich ihm nähern wollte, doch schließlich
lag sie ganz woanders. Da der Seegang weiterhin recht heftig war, rollte,
stampfte und gierte auch das Schiff sehr stark. Trotzdem versuchte ich
zu schlafen, ohne übers Deck zu kullern und hatte meinen Platz deshalb
neben einer Stützsäule gesucht, an der ich mich in der Nacht festhalten
konnte. Am nächsten Morgen hörte ich dann, das die liebe Kerstin in
der Nacht viermal die Fische gefüttert hatte, aber nur dreimal bis zur
Reling gekommen war.
15. Tag
Trotz meiner Vorbereitungen hatte
auch ich beim Schlafen so meine Probleme gehabt. Wenigstens wurde ich
aber nicht seekrank. Die Verspätung gegenüber dem Fahrplan war in der
Nacht noch größer geworden und wir kamen erst um 5 Uhr morgens in Papeete
an. Es dämmerte schon, als unsere Rucksäcke ausgeladen wurden, aber
zum Glück waren die zwei kleinen Busse schon da, die uns zum gleichen
Hotel brachten, in dem wir uns schon zwei Wochen zuvor bei unserer Ankunft
aufgehalten hatten. Die geplante Inselrundfahrt ließen wir wegen unserer
Verspätung ausfallen, so daß wir bis zur Weiterfahrt am Nachmittag Freizeit
hatten. Frank bezog mit mir ein Zimmer für den Vormittag, wir räumten
den Balkon leer und stellten dort unsere Zelte zum Trocknen auf. Nach
einer dringend notwendigen Dusche wurde erst mal zwei Stunden gepennt,
erst um 9 Uhr fühlten wir uns fit genug, einen Ausflug in die Stadt
zu machen. Wir nahmen den Bus zum Hafen und gingen erst einmal Geld
tauschen, ich war inzwischen total blank. Danach gingen wir etwas Shoppen,
es wurde aber nicht viel Geld ausgegeben. Ich musste aber etwas essen,
hatte schon fast einen ganzen Tag nichts mehr gehabt. Am frühen Nachmittag
fuhren wir zum Hotel zurück, denn das gesamte Gepäck musste wieder vorbereitet
werden, wir wollten heute noch die Fähre nach Moorea erreichen. Kurze
Zeit später fing es wieder an zu regnen, aber da waren die inzwischen
getrockneten Zelte schon wieder sauber verstaut. Am Fährhafen angekommen
standen wir alle zusammengedrängt unter einem Dach, doch die Zeit bis
zur Abfahrt um 16 Uhr war einfach zu lang, lieber gingen die meisten
noch mal kurz in die Stadt. Wieder zurück ging es an Bord der Schnellfähre,
die innen fast wie ein Flugzeug eingerichtet war. Ich zog mir etwas
über, die Klimaanlage lief zu stark, suchte mir einen Platz, hörte mein
Theaterstück ab und schlief ein. Die Fahrt dauerte nicht lange, schon
nach 30 Minuten landeten wir in Moorea, jetzt wieder bei trockenem Wetter.
Mit einem Linienbus ging es weiter, leider in die falsche Richtung,
er umrundete den südlichen Teil der Insel bevor er zu unserem Ziel
kam. Auf dem Campingplatz Chez Nelzon bezogen wir einfache Zimmer im
Langhaus, Duschen und Toiletten lagen etwas abseits. Wir gingen einkaufen,
heute war ich fürs Essen zuständig und ich machte natürlich die allseits
beliebte Nudelsoße, deren Rezept ich mir per Mail hatte zuschicken lassen.
Zwei Töpfe waren nötig, doch nach dem Essen war kaum noch etwas übrig,
auch wenn der Schmand gefehlt hatte. Um 22 Uhr mussten wir den Küchenbereich
verlassen, er wurde geputzt und abgeschlossen, also setzten wir uns
noch eine Weile beim Schein der Taschenlampen auf die schmale Veranda
vor den Zimmern.
16. Tag
Der heute Tag war unser nächster
Faulenzertag. Mein Zimmernachbar Klaus, mit dem ich mir ein Bett teilen
musste, hatte sich während der ganzen Nacht nicht gerührt und auch um
die einzelne Decke brauchten wir uns nicht zu streiten, es war viel
zu heiß zum Zudecken. Für 8 Uhr war Frühstück angesetzt, ich kam etwa
eine Viertelstunde zu spät, dafür hatte Klaus nicht mal ein Uhr und
war bei der Einhaltung von Zeiten auf andere angewiesen. Am Morgen schien
die Sonne, jedoch am Nachmittag zog es sich zu, aber wenigstens blieb
es den ganzen Tag über trocken. Nach dem Essen führte ich eine Grundreinigung
an mir durch, telefonierte mit Deutschland und legte mich wieder hin.
Es war so schön, mal überhaupt nichts zu tun, daß ich erst um 13 Uhr
zum Mittagessen das Zimmer wieder verließ. Etwas Brot und ein Rest Soße
vom Vorabend waren genug für den kleinen Hunger und danach wollte ich
nicht mehr faulenzen, stattdessen ging ich zum Schnorcheln. Das Wasser
war recht flach, man musste zwischen den Korallen hindurchschwimmen
und aufpassen, nicht in eine Sackgasse zu geraten. Wieder an Land war
noch jede Menge Zeit bis zum Abend, also ging ich ein Stück spazieren,
immer der Straße entlang. Mein Versuch, einen Weg seitwärts in die Hügel
zu finden, war nicht von Erfolg gekrönt, der einzige Pfad der etwas
tiefer führte, endete an einem Wasserbassin. Auf dem Rückweg besuchte
ich noch ein Perlengeschäft, kaufte aber noch nichts, erst wollte ich
mich an verschiedenen Stellen umsehen. Um 18 Uhr wollten wir zum nahen
Supermarkt laufen, ich war aber schon früher unterwegs, da es dort auch
einige Souvenirläden gab. Als wir mit Lebensmitteln bepackt in der gemeinschaftlichen
Küche einliefen, waren dort schon einige andere Gruppen mit Kochen zugange,
so daß es an den zwei Kochstellen recht eng wurde und wir um die großen
Töpfe kämpfen mussten. Die gekauften Hühnerbeine waren noch gefroren,
weswegen sie keiner in die Pfanne legen wollte. Als sich dieses Problem
mit der Zeit gelöst hatte und Reis und Currysauce fertig waren, gab
es Curryhuhn und Salat. Nach dem Essen musste natürlich noch gespült
werden und danach wurde noch das Programm der nächsten Tage besprochen.
Auch heute wieder war um 22 Uhr Zapfenstreich für die Küche und wir
zogen wieder um auf unsere Veranda.
17. Tag
Für
heute war die nächste Fahrradtour vorgesehen und da wir die Räder um
8 Uhr abholen konnten, gab es Frühstück schon um 7 Uhr. Aus diesem Grund
brauchte unser Zimmer natürlich einen Weckdienst, das übernahm wieder
Sandra. Eine Viertelstunde früher weckte sie uns mit Schmackes, daß
wir senkrecht im Bett standen. Die Räder gab es nahe des Supermarktes,
wir hatten sie schon am Abend zuvor bestellt. Nicht alle machten die
Tour mit, Gisela nahm zwar ein Rad, blieb aber in der näheren Umgebung
und Regine blieb ganz im Camp. Zu unserem Glück war es heute bewölkt,
so daß wir nicht allzu sehr ins Schwitzen kamen, aber selbst so war
die Tour hart genug. Hart waren vor allen Dingen die Fahrradsättel,
reinste Folterinstrumente, einen Großteil der Strecke legte ich im Stehen
zurück. Wir umrundeten die Inseln im Uhrzeigersinn und sahen deshalb
zum ersten Mal die zwei berühmten Buchten von Moorea, die Opunohu-Bucht
und die Cook-Bucht. In der Nähe war eine Destille für einheimische Liköre,
doch Besichtigen war nicht möglich, nur Probieren. Ein Bus voller Japaner
war im Laden, weswegen ich bald wieder draußen war, sie benahmen sich
fast wie Deutsche im Urlaub. Bald darauf machten wir Pause in einem
Hotel, genehmigten uns einen Drink und sahen zu, wie das Kreuzfahrtschiff
Paul Gauguin im Hafen gedreht wurde. Als nächstes stoppten wir kurz
hinter dem Flughafen, um hier an einem schönen Strand eine Stunde zu
Schnorcheln. Bis zum Riff musste man weit hinausschwimmen, aber dafür
lohnte es sich dann auch. Korallen und Fische sahen in dem von der Sonne
beleuchteten und sehr klarem Wasser wunderschön aus. Um 13 Uhr brachen
wir wieder auf, Angie hatte uns inzwischen verlassen, sie fuhr zurück.
Es folgte gleich eine ziemliche Steigung, die aber oben einen tollen
Blick auf die Bucht und das ferne Tahiti zeigte. An der Ostküste fuhren
wir jetzt nach Süden und erreichten nach einiger Zeit einen steinigen
Abzweig. Dieser führte zu einem Wasserfall ein Stück ins Landesinnere.
Theresa, Klaus und Kerstin folgten weiter der Hauptstraße, der Rest
wagte das Abenteuer auf der Rüttelpiste. Nach einiger Zeit mussten wir
die Räder stehen lassen und es ging zu Fuß weiter. Ich nahm einen falschen
Abzweig, wurde aber zurückgepfiffen. Nach drei Bachüberquerungen kamen
wir zum Wasserfall, der dünn an einer sehr hohen Felswand herunter rieselte.
Am Fuß der Wand hatte sich ein kleiner Teich gebildet, in den wir ziemlich
verschwitzt über große Steine hinein krabbelten. Als es plötzlich auf
den ganzen Teich tröpfelte, statt nur in der Nähe des Wasserfalls, merkten
wir das es regnete, also wieder raus aus dem Wasser und die Klamotten
abdecken. Es hörte aber bald wieder auf und wir entspannten uns noch
eine Zeitlang im Teich und aßen etwas Obst, das Albrecht mitgebracht
hatte. Dann mussten wir aber wieder los, es waren noch 23 Kilometer
Weg vor uns. Das nächste Stück wurde hart gestrampelt, erst 8 Kilometer
vor dem Camp machten wir noch einen letzten Stopp. Hier stand die Kirche,
die vom deutschen Traumschiff für Aufnahmen benutzt worden war. Nur
war sie in der Sendung auf Bora Bora und nicht auf Moorea gewesen. So
etwas nennt man wohl künstlerische Freiheit. Nach und nach trudelten
alle ein und nach einigen Fotos nahmen wir das letzte Stück in Angriff.
Ich war froh, um halb 6 Uhr abends endlich von diesem furchtbaren Sattel
herunterzukommen. Die Räder wurden jetzt abgegeben, anschließend eingekauft
und danach beschäftigten sich einige mit dem Abendessen. Es dauerte,
bis die Bratkartoffeln und der Salat fertig waren und nach dem Essen
spülte Klaus, das dauerte auch. Erst nach 22 Uhr kam ich endlich dazu,
meinen Bericht fertig zu schreiben.
18. Tag
Wir
hatten das Frühstück auf 8 Uhr gelegt, so daß für unser Zimmer kein
Weckdienst nötig war. Für den Tag war ein kleiner Ausflug geplant, doch
konnte der erst um halb 11 Uhr losgehen, es hatte sich nämlich für 10
Uhr das Zimmermädchen angekündigt. Sie kam aber gar nicht in die Zimmer,
sondern nahm die alte Bettwäsche mit und warf uns die neue zu. Zur festgesetzten
Zeit brachte uns ein Boot zu einem nahen Motu, es war recht klein, weswegen
es drei Fuhren machen musste. Ich war bei der ersten Gruppe dabei und
wir waren kaum ausgestiegen, da kamen auch schon mehrere Stachelrochen
im kaum kniehohen Wasser angeschwommen und wollten gefüttert werden.
Zwischen diesem und dem Nachbar-Motu war das Wasser seicht und viele
Korallen kamen bis dicht an die Wasseroberfläche heran. Eine starke
Strömung zwang aber dazu, beim Schnorcheln aufzupassen, damit man sich
nicht Arme und Beine an den scharfen Kalkgebilden verletzte. Ohne Flossen
wäre das Verbleiben an einer Stelle ziemlich anstrengend gewesen. Auf
der Zentralinsel hatte es zu regnen begonnen, dunkle Wolken hingen dicht
über ihr, doch bis zu uns verirrte sich nur selten ein Tropfen. Zuerst
war es ruhig auf dem Motu, doch dann kamen zwei Boote mit Franzosen
und Japanern an Bord und der Strand wurde laut. Ich schwamm noch etwas
in Richtung Riff, doch es war trotz der schönen Korallen nicht entspannend.
Dauernd musste ich darauf aufpassen, nicht auf die hervorstehenden Spitzen
getrieben zu werden. Auf dem Rückweg brachte ich eine leere Krabbenhülle
mit, die Regina gleich zum Zeichnen konfiszierte. Um 15 Uhr sollten
wir wieder abgeholt werden und wir gingen in Gruppen zum Absetzpunkt
zurück. Bis jedoch das Boot kam, waren schon alle versammelt. Auch bei
der Rückfahrt war ich bei der ersten Gruppe und hatte deshalb noch genügend
Zeit, am Camp noch etwas Wäsche zu waschen. Das war wohl so außergewöhnlich,
daß Silvia gleich ein Bild machen musste. Die Wäsche hing aber kaum
auf der Leine, da fing der Regen an und er kam auch bis zum Abend immer
mal wieder. Keine Chance, daß das Zeug trocken wurde. Die SAO-Gruppe
(Sandra, Angie, Olaf) wollte heute Essen machen und versuchte sich an
Chili und Schokopudding, der letztere wollte aber trotz Kühlschrank
nicht hart werden. Albrecht hatte heute Geburtstag, er wurde so alt
wie die Bundesrepublik. Bis auf unsere Küchenleute fuhren alle heute
um halb 10 Uhr abends zum Tikivillage, um uns dort die Show anzusehen.
Es wurde getanzt und gesungen, die Hüften geschwungen und mehr oder
weniger gefüllte BH's aus Kokosnussschalen gezeigt. Vor dem gemeinsamen
Tanz mit den Touristen konnte ich mich drücken, hierbei liefen Kurt
und Klaus zur Hochform auf. Nach etwas mehr als einer Stunde war das
Programm zuende und nach einem Gruppenbild fuhren wir zurück zum Camp.
Im Zimmer von Sandra und Angie wurde dann Resümee gezogen und bis kurz
vor Mitternacht geredet.
19. Tag
Heute war wieder Sonntag und der
gute Christ geht an diesem Tag natürlich in die Kirche. Ich gehöre zwar
nicht zu dieser Kategorie, ließ mich aber trotzdem von den anderen mitschleifen.
Die katholische Messe fing schon um 8 Uhr an, das war mir persönlich
aber zu früh, lieber besuchte ich die Protestanten um 10 Uhr. Einige
von uns besuchten sogar beide Messen. Mit den Fahrrädern, die wir am
Abend zuvor für den ganzen Sonntag gemietet hatten, mussten wir jetzt
erst Mal ein Stück strampeln, fünf Kilometer in Richtung Norden war
die achteckige Kirche entfernt. Wir hatten sie schon zwei Tage zuvor
bei unserer Radtour ein erstes Mal gesehen. Als wir ankamen, war das
Gotteshaus halb voll, alle Fenster und Türen offen und die Besucher
fächelten sich Luft zu. Der Gottesdienst dauerte lange und bestand fast
nur aus Monologen einer Kirchenhelferin und vom Pfarrer selbst, unterbrochen
von sporadischen Gesängen. Einschließlich einer Taufe dauerte das ganze
anderthalb Stunden und ich blieb auch die ganze Zeit wach, ganz im Gegensatz
zu Teilen des einheimischen Publikums. Später radelten nur Kurt, Olaf
und ich direkt zurück zum Camp, wir stoppten aber noch vor einem Hotel,
um uns innen umzusehen. Als wir nach einiger Zeit wieder gingen, waren
unsere Räder nicht mehr da, wir fanden sie nach einigem Suchen schließlich
auf dem Hotelparkplatz. Ich sah mir auf der weiteren Fahrt noch einige
Geschäfte an, doch die reinen Perlenjuweliere waren einfach zu teuer.
Bis ich wieder den Campingplatz erreichte, war es schon 13 Uhr vorbei,
Zeit zum Mittagessen. Es gab Reste vom Vortag, außerdem für mich eine
Fertigsuppe, die ich mir im Supermarkt besorgt hatte. Die Zeit der größten
Mittagshitze brachte ich dann im Bett hinter mich. Später ging es dann
mit Sandra und Angie zum Einkaufen, ein kleines Souvenirgeschäft in
der Nähe hatte recht schöne Sachen. Ich kaufte schwarze Perlen als Anhänger
und Ohrstecker - natürlich nicht für mich - Sandra erstand außerdem
noch einige Ringe. Dann war es Zeit zum Supermarkt zu fahren, Reginas
Einkäufe mussten nach Hause transportiert werden. Heute gab es Spaghetti
Bolognese. Das Essen fand diesmal früher statt, also war auch der Abwasch
eher fertig, nachdem alle weg waren hatte ich endlich mal die Muße,
in Ruhe und frühzeitig meinen Bericht zu schreiben. Später schaute ich
noch am Strand vorbei, wo sich erstmals in diesem Urlaub eine Gruppe
eingefunden hatte, um Uno zu spielen. Ich kehrte aber schon bald aufs
Zimmer zurück und kämpfte dort die ganze Nacht mit den Mücken.
20. Tag
An diesem Tag stand unsere zweite Wanderung auf dem Programm
und da wir zum Startpunkt mit dem Linienbus fahren wollten, musste früh
aufgestanden werden. Die Uhrzeit 6 Uhr reichte mir, um 15 Minuten später
zu den anderen zu stoßen, Frühstück gab es für die Wanderer heute nicht.
Es gingen nicht alle mit, Gisela, Theresa, Regina und Angie blieben
im Camp. Im Bus war ich bald darauf schon fast wieder eingeschlafen,
wir hatten auch ein ganzes Stück zu fahren, bis nach Pao Pao in der
Cook-Bucht. Es war jetzt nach 7 Uhr und der dortige Supermarkt hatte
eben aufgemacht, als konnten wir uns etwas Essen für unterwegs besorgen.
In Richtung Inselmitte liefen wir los, zuerst noch auf einem ungeteerten
Fahrweg hinauf zu einem ersten Aussichtspunkt. Ab dort ging es an Ananasfeldern
vorbei auf einem alten steinigen Weg hinein in dichten Dschungel. Einige
antike Kultstätten später verließen wir am Aussichtspunkt Belvedere
den Wald und konnten von hier aus die beiden Buchten der Insel vor uns
liegen sehen. Ein Imbisswagen und jede Menge Touristen verwässerten
das schöne Bild jedoch ein wenig. Wir machten jetzt eine Frühstückspause,
bevor es wieder hinein ging in den Urwald. Auf- und abwärts über einen
schmalen Pfad kamen wir nach weiteren zwei Stunden hinauf zu einem Grad.
Es war schwül und feucht, der Weg glitschig und manch einer hatte Probleme
beim Klettern über Wurzeln und Unterholz. Der Blick von oben jedoch
entschädigte für die ganze Anstrengung. Nach einer zweiten Pause stiegen
wir jetzt wieder hinab ins Tal und hier war der Pfad auch etwas besser.
Ohne größere Rutschpartien auf dem Hosenboden kamen wir wieder in zivilisiertes
Gebiet, doch die Ringstraße um die Insel war immer noch eine halbe Stunde
Weg entfernt. Es war fast schon 14 Uhr, als wir endlich wieder an der
Küste waren. Ein naher Supermarkt wurde fast leer getrunken und dann
auf den Bus gewartet. Der kam aber nicht. Ich machte mich zu Fuß auf
den Heimweg, während die anderen sich alle auf die Ladefläche eines
Pickups quetschten, dessen Fahrer sie freundlicherweise mitnehmen wollte.
Diese Fahrt war mir zu unsicher, lieber lief ich die zwei Kilometer
zur Traumschiffkirche, um dort bei diesmal besserem Wetter einige Fotos
zu schießen. Danach hielt auch ich den Daumen raus und hatte Glück,
ich wurde nach kurzer Zeit mitgenommen. Nach kurzem Aufenthalt beim
Haus des Fahrers setzte er mich direkt vor dem Campingplatz ab. Ich
musste jetzt eine Grundreinigung meiner Person vornehmen, anschließend
ging ich einkaufen und besorgte mir einen Pareo. Danach legte ich erst
mal eine Pause ein. Heute Abend wurden wieder Nudeln gekocht und danach
beschlossen, auch am letzten Abend auf Moorea selbst zu kochen und nicht
essen zu gehen. Wir waren recht früh fertig und ich blieb auch später
noch in der Küche, hier hatte ich die Ruhe zum Schreiben. Nachdem ich
fertig war, gesellte ich mich zur Gruppe, die sich im Schein einer Kerze
auf der hölzernen Terrasse am Ufer versammelt hatte. Sie lagen dort
kreuz und quer und es wurde viel gelästert, bevorzugt über Abwesende,
doch auch Anwesende bekamen ihr Fett ab. Dort hielt ich es bis kurz
vor Mitternacht aus.
21. Tag
Obwohl
wir heute erst um 8 Uhr frühstückten, war ich mal wieder viel zu spät.
Da Programmstart erst für halb 10 Uhr vorgesehen war, machte ich mir
einen faulen Lenz. Nur einen kurzen Fußweg war Moorea-Camping entfernt,
dort bestiegen fast alle ein offenes Boot, daß uns die wenigen Meter
zu unserer dritten Haifütterung brachte. Es lief hier so ab wie auf
Huahine und auch jetzt kamen die Tiere bis auf Armlänge an uns heran.
Der zweite Halt wurde danach natürlich bei den Stachelrochen eingelegt.
Die Fische waren aber sogar noch gefräßiger und zutraulicher als bei
den bisherigen Ausflügen. Ein paar Haie schauten auch vorbei, an dieser
Stelle wurden sie aber von den Bootsführern verscheucht. Kurze Zeit
später brachte uns das Boot zur Stelle zwischen den beiden Motus, die
wir einige Tage zuvor schon besucht hatten. Hier gab es einen Obstimbiss
und wieder die Gelegenheit zum Schnorcheln. Die starke Strömung existierte
immer noch und man musste aufpassen, um sich nicht am vorletzten Tag
noch eine Verletzung zuzuziehen. Olaf hatte Pech, er schnitt sich den
Fuß an einer Koralle auf. Kurz vor 13 Uhr fuhren wir wieder zurück und
wurden nahe unseres Campingplatz abgesetzt. Einige machten sich jetzt
ein Mittagessen und auch ich vertilgte meine letzte Tütensuppe. Danach
begann ich schon damit meinen Rucksack zu packen, um nicht die ganze
Arbeit für den Abend aufzuheben. Anschließend machte ich dann ein Päuschen
von etwas über einer Stunde. Wir kauften heute noch mal fürs Abendessen
ein, später sah ich mir dann alleine die Geschäfte noch an. Ein Tiki
mit Perle am Bauch hatte es mir angetan. Trotzdem war ich aber rechtzeitig
genug zurück am Camp, um gemeinsam mit den anderen den letzten Sonnenuntergang
auf Moorea zu erleben. Eine Dose Bier als Sundowner im Meer liegend
zu mir zu nehmen, das wollte ich aber nicht. Angie, Sandra und Olaf
taten es stattdessen. Wie immer in den letzten Wochen wurde die Sonne
beim Untergehen von einer Wolke verdeckt, aber dafür stieg in unserem
Rücken der fast volle Mond empor. Heute kümmerte sich Kurt ums Essen,
er kochte Gemüse für 12 Personen, Albrecht war Fisch essen gegangen.
Das wir lieber kochten, als überteuert Essen zu gehen, hatte er immer
noch nicht verstanden. Heute mussten alle Reste vertilgt werden und
was übrig blieb, das wurde an andere Gäste verschenkt. Bevor ich dann
wieder zu den anderen auf die Terrasse am Strand ging, packte ich noch
fertig ein. Wir mussten am nächsten Tag nämlich früh raus.
22. Tag
Ich wurde um viertel vor 6 Uhr geweckt, von einem Mistvieh von
Hahn. Sandra kam zu spät zum Wecken, das Tier hatte ganze Arbeit geleistet.
Die noch herumliegenden Klamotten waren schnell zusammengeworfen, gleich
darauf wurden die Rucksäcke zur Straße gebracht. Der Bus in Richtung
Süden nahm uns mit, eigentlich war die Richtung egal, die Entfernung
zum Hafen war in beiden Richtungen fast die Gleiche. Wir waren nur langsam
unterwegs, ab und zu stiegen auch weitere Passagiere zu oder aus, erst
nach einer Stunde hatten wir den Hafen erreicht. Um kurz nach 8 Uhr
sollte die Schnellfähre ablegen, nur wenige Minuten früher kam sie angebraust,
spuckte Menschen und Fracht aus und war bald darauf mit uns an Bord
wieder unterwegs. Wir setzten uns aufs Oberdeck, in den Innenräumen
war es dank Klimaanlage viel zu kühl. Dafür schwankte der Boden oben
recht ordentlich und die Sonne brannte auf uns nieder. Nach kaum einer
halben Stunde Fahrt landeten wir im Hafen von Papeete, wo Jean und sein
zweiter Fahrer Tewa mit zwei Kleinbussen auf uns wartete. Das Gepäck
wurde eingeladen und dann begann sofort unsere Inselrundfahrt, die wir
bei unserem letzten Aufenthalt hatten ausfallen lassen müssen. Zuerst
besuchten wir ein Museum über Geologie und Geschichte des Landes, ganz
nett, aber nicht der Rede wert. Nächster Stopp war bei einem Marae,
einem örtlichen Heiligtum. Die Bauten lagen in schönster Sonne, genau
richtig für einige ordentliche Fotos. Weiter ging es zu einer Grotte
vulkanischen Ursprungs, in der sich ein See gebildet hatte und wo das
Wasser von der Decke tropfte. Dort blieben wir aber nur kurz. Einige
besuchten jetzt das Gauguin-Museum, in dem es aber nur Kopien seiner
Bilder gibt, während andere lieber dem Körper etwas Gutes taten und
sich ein Sandwich besorgten. Da das Frühstück ausgefallen war, stand
auch ich heute eher auf Essen als auf Kultur. Mit der Weiterfahrt mussten
wir uns beeilen, ein Erdrutsch hatte vor einiger Zeit ein Stück Küstenstraße
hinweggerissen und der übriggebliebene Weg war nur zeitweise zur Durchfahrt
geöffnet. Aber wir schafften es. Hinter dem Isthmus zwischen den beiden
Halbinseln Tahitis kamen wir in einen starken Regenschauer, doch bei
der Ankunft an einem hohen Wasserfall lachte die Sonne schon wieder.
Auch hier blieben wir nur kurz und auch der nächste Stopp bei einigen
Blowholes an der Küste dauerte nicht lange. Immerhin gab es hier eine
Brandung, viele Flüsschen mit Süßwasser aus dem Landesinneren verhinderten
die Bildung eines Riffs. Die Korallen benötigen nämlich eine gewisse
Salzkonzentration zum Überleben. Nun machten wir eine halbe Stunde Pause
an dem Platz, wo früher die Schiffe der alten Entdecker geankert hatte.
Hier stand ein unscheinbares Denkmal des Venusdurchgangs von 1769, als
Kapitän Cook auf Tahiti war, um die Daten zu Bestimmung der Entfernung
von Sonne und Erde zu ermitteln. Bevor wir jetzt zum Hotel fuhren, legten
wir noch einen letzten Stopp an einem Aussichtspunkt ein. Die Stadt
Papeete und das im Dunst halb verborgene Moorea waren zu sehen. Ich
blieb nur kurz im Hotel, gerade lange genug um das Zimmer zu beziehen.
Lieber fuhr ich noch einmal mit Silvia in die Stadt, nachdem wir aber
ewig auf den Bus gewartet hatten. Wir mussten uns auch beeilen, die
Läden hatten nämlich nicht mehr lange geöffnet. Nach einem erfolgreichen
Einkauf suchten wir die Post auf und gingen dann Kaffee trinken. Für
den Rückweg gab es dann keine Busse mehr, ich wollte laufen, doch Silvia
schaffte es einen Pickup zu stoppen. Wieder am Hotel war jetzt Zeit
zum Frischmachen, um halb 8 Uhr abends trafen wir uns im hoteleigenen
Restaurant. Das Essen war teuer, dafür aber auch nicht besonders gut.
lieber hätte ich noch einmal mit den anderen gekocht. Später gab es
kleine Geschenke für die Reiseleitung und das Restgeld aus der Küchenkasse
für die Mitreisenden.
23. Tag
Um halb 5 Uhr kam der automatische
Weckruf übers Telefon, doch erst eine halbe Stunde später konnte ich
mich vom Bett lösen. Es war halb 6 Uhr, als wir die beiden Minibusse
mit unserem Gepäck beluden, danach ging es los zum Flughafen. Auch die
Verlängerer Regina, Olaf und Kurt fuhren mit, die große Verabschiedung
machten wir am Terminal. Es dauerte recht lange bis die Schalter geöffnet
wurden, doch durch die frühe Ankunft waren wir weit vorne in der Schlange
und wurden, als es soweit war, schnell unser Gepäck los. Hier hätten
wir auch die Stempel für unsere Perlensteuer bekommen, doch das erfuhr
ich erst, als ich schon durch die Passkontrolle war. Ich hatte noch
einige Einheiten auf Franks Telefonkarte und gab zu Hause Bescheid,
daß wir jetzt bald abfliegen würden. Irgendwann war dann auch die Sache
mit dem Zollstempel erledigt und wir hatten jetzt jede Menge Zeit. Die
verbrachte ich mit Theaterrolle lernen und dabei einschlafen. Kurz nach
halb 9 Uhr durften wir hinein in den Jumbo und eine halbe Stunde später
hoben wir ab in Richtung Norden. Silvia und Kerstin saßen neben mir,
ich hatte den Fensterplatz und brauchte deshalb niemandem Platz zu machen.
Die nächsten 8 Stunden blieb ich dort sitzen, schlief die meiste Zeit,
aß zwei Malzeiten und sah mir noch einen halben Film an. Einige Zeit
vor der Landung in Los Angeles wurde es dann Nacht, hier auf der Nordhalbkugel
war Winter. Die Uhren wurden jetzt zwei Stunden vorgestellt, auch in
Richtung Osten hatten wir uns ein ganzes Stück bewegt. Von den 2,5 Stunden
Aufenthalt in den USA verbrachte ich die meiste Zeit damit, auf die
Einreise zu warten. Die Schlange war ewig lang. Diesmal gab es wieder
einen Stempel in den Pass, in Tahiti hatte ich keinen bekommen. Um halb
10 Uhr abends waren wir, mit einer neuen Bordkarte ausgestattet, wieder
zurück in der Maschine, ich hatte außerdem noch als Mitbringsel für
die Neffen zwei kleine Flugzeugmodelle gekauft. In der Südsee hatte
ich nichts bekommen, was den beiden gefallen hätte. Nur kurze Zeit später
waren wir schon wieder in der Luft.
24. Tag
Unser Rückflug in Richtung Osten
verlief auf einer Route, die viel weiter südlich lag als der Hinflug.
Statt Kanada überquerten wir diesmal die USA. Das Abendessen nahm ich
noch mit, dann versank ich im Schlummer. Von den nächsten sieben Stunden
bekam ich nichts mit, erst kurz vor der Normandie wurde ich wieder munter.
Es wurde schon dunkel, als wir endlich auf dem Flughafen Charles de
Gaulle landeten, sehr pünktlich sogar. Wir mussten das Terminal wechseln,
beide Anschlussflüge nach Frankfurt und Berlin starteten von "D". Bei
der Handgepäckkontrolle wurde ich mal wieder gefilzt, aber diesmal recht
flott. Als alle im Warteraum angekommen waren, verabschiedete sich Kerstin,
für sie war bald der Flug nach Berlin an der Reihe. Doch auch für den
Rest ging es gleich weiter, schon bald bestiegen wir einen kleinen Airbus
318. Der gab zwar am Terminal noch seltsame Geräusche von sich, kam
aber anstandslos um 18:45 Uhr in die Luft. Lange blieben wir nicht oben,
schon nach 40 Minuten begann wieder der Sinkflug und dann schwenkten
wir komischerweise von Osten in Frankfurt ein. Nach einem rauen Aufsetzen
kam die Maschine an Terminal 2 zum Stehen. Jetzt schnell zur Gepäckausgabe,
wo auch bald die Rucksäcke anrollten. Nur Frank ging leer aus, er musste
zur Reklamation. Nach der großen Verabschiedung fuhr ich dann mit Sandra
und Angie noch zum Bahnhof an Terminal 1, dann ging es für mich alleine
weiter. Mit der S-Bahn bis zum Hauptbahnhof, dann weiter in Richtung
Niedernhausen. Im Zug wollte ich mir einen Platz suchen, da sah ich
ein bekanntes Gesicht, Willi, den Mann meiner Kusine. Er war mit seinem
Filius unterwegs. Er jedoch erkannte mich nicht und machte große Augen,
als ich ihn ansprach. Ich hatte doch ziemlich Farbe bekommen und sah
verwegen aus, mit Rucksack, Hut und den Flossen auf dem Rücken. Bis
Hofheim blieben wir zusammen, danach war ich fast alleine im Zug. In
Niedernhausen hatte ich dann noch eine halbe Stunde Aufenthalt, konnte
mich aber schon in den Anschlusszug setzen. In Bad Camberg waren wir
dann schnell und dort warteten wie immer schon meine Eltern auf mich,
um mich mit meinem Auto abzuholen.