Reise mit der Harmonie Lindenholzhausen: www.harmonie-lindenholzhausen.de

Bericht im PDF-Format: USA-Reise.pdf (558 KB)

Harmonie Lindenholzhausen

USA-Reise 2002

 

1. Tag, 1.10.2002, Dienstag

Morgens früh um kurz vor 7 Uhr holten Papa und ich die Edith und den Josef Hill ab, die zusammen mit mir die Harmonie Lindenholzhausen auf ihrer Konzertreise in die USA begleiten würden. Um viertel nach 7 Uhr waren wir in Lindenholzhausen, wo schon drei Reisebusse warteten. Wir verstauten das Gepäck und waren um kurz nach 8 Uhr unterwegs. Im Frankfurter Terminal 1 angekommen war die Schlange vor den Schaltern der Lufthansa schon ewig lang, doch zu unserem Glück war am Abend zuvor schon eingecheckt worden, so dass wir unsere Bordkarten schon in den Händen hielten. So mussten wir nur noch das Gepäck abgeben. Die Kontrollen waren streng, mein Rucksack wurde zweimal untersucht, wobei ich beide Male Stativ und Schirm auspacken musste. Einmal reagierte sogar der Metalldetektor auf den Reißverschluss meines Geldgürtels, so dass ich ihn ausziehen und den Inhalt vorzeigen musste. Das alles dauerte so lange, dass ich, kaum am Gate angekommen, schon einsteigen durfte. Im A340 hatte ich einen Fensterplatz neben einem Arzt aus Malta. Als sich herausstellte, dass wir beide Fans von Video, DV und PC's waren, entwickelte sich ein reges Gespräch in Deutsch und Englisch. Die 8,5 Stunden bis zur Landung gingen so recht schnell vorbei und am Flughafen Washington erwartete uns ein heißes wolkenloses Wetter. Wiederum 3 Busse brachten uns zum Hotel nach Alexandria, auf dem Weg konnten wir schon einen ersten Blick auf die Sehenswürdigkeiten der Stadt werfen. Im Hotel Homestyle Inn bezogen wir einfache Zimmer, ich kam zu einem älteren Herrn namens Alois. Wir hatten jetzt Zeit zum Frischmachen, erst um 17:30 Uhr fuhren wir zum Abendessen. Die Uhren hatten wir in der Zwischenzeit um 6 Stunden zurückgestellt. Die ganze Gruppe fiel heute in einem Diner ein, das Essen vom Buffet war ordentlich, nur die Getränke schmeckten furchtbar nach Chlor. Es gab noch ein Ständchen der Harmonie für ein Geburtstagskind, bevor wir zum Hotel zurückfuhren. Ein geplanter Abstecher in die Altstadt scheiterte am Widerstand unserer Busfahrer. In der Nähe war es noch möglich, Getränke zu kaufen, ich besorgte mir auch eine Telefonkarte und staunte zum ersten Mal über die hohen Preise. Wieder im Hotel war es dann Zeit, dass ich meinen Reisebericht schrieb. Das tat ich abends auch die folgenden Tage.

 

2. Tag, Mittwoch

Um 7 Uhr gab es Frühstück und es war sehr schwach. An Backwaren gab es nur Weißbrot, dass man toasten konnte, Besteck, Teller und Tassen waren aus Kunststoff und Styropor und wurden nach dem Essen weggeworfen. Beim Essen erfuhren wir, das Winfried Breser ins Krankenhaus gekommen war, er hatte einen Zuckerschock erlitten. Damit fiel einer der Busverantwortlichen aus. Um viertel nach 8 Uhr fuhren wir los und kamen prompt in einen Stau, die Pendler waren unterwegs. Erst lange nach 9 Uhr erreichten wir den eigentlich recht nahen Arlington Friedhof. Für jeden Bus gab es eine Führerin mit Schirm, unsere hatte zusätzlich den Arm in der Schlinge. Rechtzeitig zum Wachwechsel waren wir am Grab des unbekannten Soldaten und sahen uns das exakte, meiner Meinung nach aber kindische Schauspiel an. Danach sang der Chor im nahen Amphitheater einige Lieder. Am Grab von John F. und Jackie Kennedy vorbei ging es zurück zu den Bussen. Danach hielten wir an einem berühmten Kriegsdenkmal, dem wir Deutsche aber nichts abgewinnen konnten. Auf der anschließenden Stadtrundfahrt kamen wir an den bekanntesten Gebäuden Washingtons und vielen Botschaften vorbei, leider wurde nirgends angehalten. Zum Weißen Haus kamen wir auch nicht, der Zugang war gesperrt. Dort konnte ich aber wenigstens einen original amerikanischen Hotdog probieren. Am Fluss Potomac ging die ganze Gruppe dann in ein Fischrestaurant, wieder gab es ein großes Buffet. Während die Sänger danach zum Hotel fuhren, um sich umzuziehen, hatte der Rest von uns bis 18 Uhr frei. Mit Edith und Josef ging ich zum Kapitol und dann alleine weiter zum Washington Monument. Dort konnte ich beobachten, wie ein Hubschrauber wohl den Präsidenten vom Weißen Haus abholte und von zwei weiteren Maschinen begleitet wurde. Jetzt durfte auch ich etwas näher an den Präsidentensitz heran. Nach ein paar Bildern bummelte ich noch etwas herum, bis es Zeit war, zum Treffpunkt am Bahnhof zu gehen. Wir fuhren jetzt zum Konzert in der Fourth Presbyterian Church und brauchten für den Weg mehr als anderthalb Stunden. Ohne Pause mussten die Sänger direkt zum Auftritt. Trotzdem kamen die Vorträge bei den Zuhörern sehr gut an. Der Rückweg ging sehr viel schneller vonstatten und wir stoppten noch einmal in Alexandria. Für eine Stunde ging ich mit Uwe, Dietmar und Andy in eine Kneipe, die Preise waren so gesalzen, dass mir ein Getränk vollkommen genügte. Recht spät kamen wir zurück ans Hotel, wo natürlich noch Arbeit auf mich wartete. Später ging ich noch zu den jungen Mitfahrern, die im Freien eine Runde gebildet hatten und einige Bierchen tranken. Um 1 Uhr kam jemand vom Hotel, um das Treffen aufzulösen. Auch ich ging ins Bett, hörte aber zuvor noch, dass es Winfried Breser besser ging.

 

3. Tag, Donnerstag

Auch heute fuhren wir wieder um viertel nach 8 Uhr in die Stadt. An der Union Station stiegen die Reiseführer zu. Zuerst ging es zum Kapitol. Wegen Umbauarbeiten kamen wir nicht nahe heran, dafür erzählte uns Hilde unten im Park etwas über die Geschichte des Gebäudes. Dann brachten uns die Busse zur Nordseite des Weißen Hauses. Wo natürlich auch einige Fotos gemacht wurden. Auch die Südseite, die am Tag zuvor noch gesperrt gewesen war, besuchten wir jetzt. Ein Polizist mit Fahrrad passte auf, dass keiner hier die Straße überquerte. Weiter ging es jetzt zum Lincoln Memorium. Viele ließen sich vor der sitzenden Statue des früheren Präsidenten fotografieren, während dieser mit ernstem Blick herabschaute. In der Nähe gab es Gedenkstätten für den Vietnam- und den Koreakrieg, doch keine von beiden interessierte mich sonderlich. Ich war froh, als wir weiterfuhren. Einen letzten Stopp legten wir am Kennedycenter ein, einem Kulturhaus mit übergroßen Proportionen. Außer den Fluren war hier leider nichts zu besichtigen, so dass es bald schon weiterging. Einige von uns stiegen an der Museumsmeile aus, die meisten fuhren weiter bis zur Union Station. Wir hatten jetzt Freizeit bis 18:15 Uhr, wer wollte konnte auch zurück ins Hotel fahren. Ich aß im Bahnhof und lief dann mit einigen zum Luft- und Raumfahrtmuseum. Dort blieb ich einige Stunden. Für den Rückweg nahm ich die Metro, ihr System war nach kurzer Zeit leicht zu durchschauen. Ich war früh dran und musste noch Zeit totschlagen, bis die Busse mit kurzer Verspätung zurück fuhren. Bis 20 Uhr hatten wir jetzt wieder eine Stunde Freizeit, dann fuhren die Busse zum Abendessen. Ich blieb zurück und besuchte lieber den nahen Diner. Danach blieb ich auf dem Zimmer, bis um 22:15 Uhr die anderen zurück kamen. Es musste auch heute noch gepackt werden, denn am nächsten Morgen wollten wir Washington verlassen.

 

4. Tag, Freitag

Da wir heute etwas später abfuhren, war auch das Frühstück etwas später angesetzt. Später mussten wir an der Zimmertür des Busfahrers klopfen, er war noch nicht aufgetaucht, hatte aber die Gepäckklappen schon aufgeschlossen. Wir luden unsere Koffer selbst ein und waren bald darauf unterwegs. Viel Programm gab es heute nicht, die meiste Zeit wurde gefahren. Über Baltimore ging es nach Lancaster. In einem Lokal an der Schnellstraße war ein Buffet für alle drei Busse vorbereitet worden, dort hatten wir eine Zeitlang Aufenthalt. Wir kamen jetzt in Amish-Country, ein großes landwirtschaftliches Gebiet mit vielen Höfen. Ein Einheimische kam zu uns in den Bus und erzählte in einem Kauderwelsch aus Deutsch und Englisch über Land und Leute. Die Elektrizität und Technik ablehnenden Siedler benutzten Fuhrwerke sowohl auf Straße als auch auf dem Acker. Die Kinder fuhren Roller. Unsere Führerin lud uns zur Hausbesichtigung ein, die Bewohner waren nicht so strenggläubig und technisch voll ausgestattet. Später hielten wir noch vor einem Quilt-Laden, wo selbstgemachte Decken und Kissen verkauft wurden. Wir hatten uns verspätet und verirrten uns auch bei der Weiterfahrt, so dass wir erst nach 17 Uhr am Hotel ankamen. Es war nur noch Zeit zum Umziehen, denn für heute Abend war wieder ein Konzert geplant. Die Busse waren bald wieder unterwegs, zu einer protestantisch lutheranischen Kirche. Zusammen mit der Harmonie sang hier auch der hiesige Chor, ein Liederkranz, gegründet 1880. Leider war die Qualität dieses Chores, trotz Klavierbegleitung ziemlich mau. Nach dem Konzert fuhren wir zu einem gemeinsamen Abendessen. Jeder von uns musste für die Kalte Platte 6.50 $ bezahlen. Dafür das es nur Brötchen und Wurst gab, war es eine Menge Geld. Um 23 Uhr fuhren wir zurück zum Inn und brauchten auch für den Rückweg gut eine Stunde.

 

5. Tag, Samstag

Es war kaum zu glauben, aber das Frühstück war hier noch mieser, als die Tage zuvor. Einige von uns bekamen sogar nichts mehr aber und besorgten sich anderweitig etwas zu essen. Deshalb fuhren wir auch erst um halb 10 Uhr los, eine halbe Stunde später als geplant. Wir wollten heute die Stadt Philadelphia besuchen, doch wegen eines Unfalls war der Highway gesperrt und wir mussten auf Seitenstraßen fahren. Die Busse brauchten deshalb drei Stunden bis zur Stadt und kamen zur Stadtrundfahrt zwei Stunden zu spät. Der Stadtführer, der zu uns in den Bus kam, war ein recht seltsamer Kerl, aber sehr lustig. Er zeigte uns die wichtigsten Gebäude der Stadt und ließ uns die Treppe hochsteigen, die Sylvester Stallone in Rocky hochgerannt war. Für hiesige Verhältnisse wohl ein wichtiges Ereignis, hatte man doch schließlich auch die Fußspuren des Schauspielers im Beton verewigt. Später wollte er uns zu Fuß noch einiges zeigen, doch da wir nach einer halben Stunde gerade mal 50 Meter weit gekommen waren, machte ich mich alleine auf den Weg. Zuerst hatte ich aber Hunger und kehrt bei Burger King ein. Später sah ich mir kurz die nahe Mall an, hielt mich aber nicht lange auf, sondern ging weiter bis zum Rathaus. Hier zeigten Kids Tricks mit dem Skateboard, bis ein Polizist sie verscheuchte. Jetzt machte ich mich auf den Weg zum Hafen, hier lag ein Schaufelraddampfer vor Anker und auch militärische Schiffe. Es war jetzt kurz vor 16 Uhr und damit Zeit zum Bus zurückzukehren. Auch für die Rückfahrt brauchten wir drei Stunden, wenn wir auch diesmal eine halbe Stunde Pause einlegten. Wir fielen wieder mit der ganzen Gruppe in einem Diner ein, ich ging mit, obwohl ich heute kaum Hunger hatte. In der Nähe gab es einen Laden, in dem jeder Artikel 1 $ kostete, viele von uns kauften hier jede Menge Kram ein. Das Hotel war nicht mehr weit entfernt, ich brachte meinen Rucksack aufs Zimmer und ging auch noch einkaufen. Getränke für den nächsten Tag und Knabberzeug besorgte ich mir. Danach ging es zurück, um mal wieder zu packen.

 

6. Tag, Sonntag

An diesem Tag mussten wir ausnahmsweise mal früh aufstehen, denn schon um halb 7 Uhr fuhren wir ab. Es war ein langer Weg bis New York und da unser Zeitplan wie immer knapp bemessen war, hatten wir die für heute geplante Stadtrundfahrt abgesagt. Durch den Hudsontunnel erreichten wir Manhattan und hatten jetzt etwas Zeit. Die nutzte ich für einen ersten Blick auf die Freiheitsstatue vom Battery Park aus und für einen kleinen Spaziergang zum Ground Zero. Unterwegs standen viele Feuerwehrautos, es war wohl an der Börse Alarm ausgelöst worden. Unser Hotel war nur einen Katzensprung vom ehemaligen World Trade Center entfernt, auf dem Rückweg zum Bus kam ich dort vorbei. Nach dem nicht sehr berauschenden gemeinsamen Mittagessen fuhren wir weiter zur Marks Church. Hier hatte die Harmonie ein Konzert mit einer Kinder Steeldrum Band und einer weiteren Band mit mittelamerikanischen Touch. Das war ein starker Kontrast zwischen poppigen Rhythmen und Chorgesang. Nach einem Imbiss für alle fuhren wir endlich um 17 Uhr zum Einschecken ins Mariott Hotel. Ich beeilte mich mit dem Herrichten meiner Person, denn um halb 19:30 Uhr wollten sich einige zum Fortgehen treffen. Drei Damen, die Elke, Christel und Kriemhild schlossen sich mir an, um heute mal etwas weiter zu laufen und nicht immer nur bei der Gruppe zu sein. Am Ground Zero vorbei suchten wir den Weg zur Brooklyn Bridge, doch ich musste zuerst einen Cop fragen. Doch dann liefen wir einer halben Stunde hinüber nach Brooklyn, in der Mitte der Brücke und gegenüber den Autofahrern erhöht. Vom Ufer des Eastriver aus hatten wir einen tollen Blick hinüber zum nächtlichen Manhattan. Wir mussten jetzt etwas suchen, um die nächste U-Bahnstation zu finden. Wir wollten nämlich weiter zum Empire State Building und das war zum Laufen zu weit. Nach kleineren Problemen mit den Automaten hatten wir alle bezahlt und waren durch die Sperre hindurch. Als wir nach der Fahrt aus der U-Bahn herauskamen, wäre ich in die falsche Richtung gelaufen, ich sah das Gebäude nicht, weil es direkt vor mir stand. Im Keller wurde Eintritt bezahlt und dann ging es zu den Fahrstühlen. Wir mussten nicht lange warten, jetzt um 22 Uhr wollten nur noch wenige hinauf. Dabei hatten wir oben einen tollen Blick über die Lichter der Stadt. Nach einiger Zeit hatten wir uns satt gesehen und fuhren wieder hinunter. Bei Wendys gab es noch einen kleinen Imbiss, bevor wir uns wieder auf den Weg zur U-Bahn machten. Wieder hatten wir Probleme, denn Einzeltickets gab es keine mehr. Weit nach Mitternacht kamen wir ins Hotel zurück, wo es zwischenzeitlich schon einen Feueralarm gegeben hatte. Einige unserer Mitfahrer hatten Panik bekommen, andere nicht, diese verstanden die englischen Durchsagen nicht. Jetzt zur Schlafenszeit war aber schon wieder alles vorbei.

 

7. Tag, Montag

Da am Tag zuvor die Stadtrundfahrt ausgefallen war, wurde sie heute nachgeholt. Doch zuerst gab es Frühstück, diesmal selbst ohne Wurst und Weißbrot, nur mit süßen Bagels und Muffins. Ich aß nur Müsli und Obst, wenigstens war der O-Saft frisch gepresst. Die Stadtrundfahrt dauerte 4 Stunden und brachte uns bis hinauf nach Harlem. Zweimal durften wir auch aussteigen. Der erste Halt war an einem der Trump-Gebäude, mit 5-stöckigem Foyer. Den anderen gab es in Chinatown, wo wir einen Spaziergang machten. Dann war es Zeit, zum UN-Gebäude zu fahren, in dessen Eingangsbereich die Harmonie singen sollte. Wir wurden wieder schwer gefilzt, größere Rucksäcke blieben draußen. Hier war kaum etwas vorbereitet, nur ein paar Mitglieder des UN-Chores waren da und sagen auch ein Lied mit dem Männerchor. Wir hatten jetzt etwas Freizeit, ich war mit Elke unterwegs. Wir besuchten den Hauptbahnhof und das Rockefeller Center und aßen beim Chinesen. Dann ging es zum Pier 83. Hier lag der Flugzeugträger Intrepid aus dem 2. Weltkrieg vor Anker, es war möglich, ihn zu besichtigen. Unser Treffpunkt war jedoch deshalb hier, weil bald unsere Hafenrundfahrt startete. Zur Abfahrtszeit ging gerade die Sonne unter und tauchte die Skyline in ein warmes gelbes Licht. Als wir an der Südspitze von Manhattan vorbeikamen dunkelte es und beim Wendepunkt südlich der UNO war es stockfinster. Die wechselnden Ansichten der Wolkenkratzer waren recht hübsch anzusehen, außerdem hatten wir das Glück, bei der Rückfahrt ein Feuerwerk über der Freiheitsstatue zu sehen. Während alle anderen mit den Bussen zum Hotel zurückfuhren, zog ich es vor, noch hier oben in der Stadt zu bleiben. Ich filmte am Timesquare und ging dann zur Post, um nach einer längeren Wartezeit gesagt zu bekommen, dass meine Karten nicht ausreichend frankiert seien. Den Rückweg Richtung Downtown machte ich zu Fuß, blieb aber nur auf den breiten und hellen Avenues und brauchte dafür gut 90 Minuten. Ein paar Hamburger nahm ich mit aufs Zimmer, der lange Fußmarsch hatte mich hungrig gemacht. Ich war müde und brachte deshalb heute zum Schreiben nicht mehr die Kraft auf.

 

8. Tag, Dienstag

Der Vormittag war zur freien Verfügung. Ich hatte mich mit Elke verabredet, wir wollten die ausgefallene Fahrt nach Liberty Island auf eigene Faust unternehmen. Doch zuerst wurden die Koffer zu Rezeption gebracht, die Zimmer mussten bis 11 Uhr geräumt sein. Wir schafften es, die erste Fähre um 9 Uhr zu erwischen und mussten nicht einmal anstehen. Nur die leidigen Untersuchungen von Person und Rucksack ärgerten etwas. Der leichte Wellengang bereitete einigen schon beim Einsteigen Probleme. Beim strahlendem Wetter setzten wir jetzt zur Freiheitsstatue über, um uns die Dame von Nahem zu betrachten. Das Hinaufsteigen war leider momentan aus Sicherheitsgründen nicht möglich. Trotzdem konnte ich einige schöne Fotos machen. Mit dem nächsten Schiff fuhren wir weiter nach Ellis Island, wo früher die Immigranten angelandet waren. Eine Suche in der hiesigen Datenbank förderte keine Messingers zutage, doch ein Blick auf das große Denkmal im Freien zeigte 16 Namen, jedoch mit teilweise ausländischen Vornamen. Wir fuhren nun nach Manhattan zurück und machten einen Abstecher zum Hotel. Dann ging es weiter mit der U-Bahn zur Penn-Street. Wir besuchten einige Geschäfte und kamen rechtzeitig zur St. Patricks Cathedral, um die Harmonie dort singen zu hören. Ihre Vorträge brachten so manchen der Besucher dazu, ein bisschen länger zu verweilen. Später schlossen sich uns beiden Edith und Josef an, um gemeinsam die restliche Freizeit zu verbringen. Zusammen fuhren wir nach Chinatown, bummelten hindurch und gingen den Rest zum Hotel zu Fuß. Die Busse kamen bald und die Koffer mussten auf sie verteilt werden. Dabei gab es einige Verwirrung, weil nicht jeder gleich sein Gepäckstück fand. Endlich konnten wir losfahren. Nicht alle fuhren mit, einige blieben noch für einige Tage in New York. Es hatten zwar einige ihre Flugtickets weggeworfen, aber auch dieses Problem ließ sich lösen. Leider mit viel Geld. Nach dem Einschecken am JFK-Airport genehmigte ich mir erst mal ein üppiges Abendessen. Die Sicherheitsuntersuchung war recht lasch, nur meine Swatch wurde genauer unter die Lupe genommen. Unser Gate für den Abflug änderte sich bald und damit hatten wir auch schon eine halbe Stunde Verspätung. Gegen 22 Uhr rollte unsere Boing 747 auf die Startbahn und der Pilot versprach bei einer Durchsage, sich zu beeilen.

 

9. Tag, Mittwoch

Die Crew hatte nicht zu viel versprochen, sie trieben die Maschine bis auf eine Geschwindigkeit von 1200 Km/h. Nach dem Essen blieb ich ausnahmsweise mal wach, der Hauptfilm interessierte mich. Erst danach schlief ich etwas, was mir schwer fiel, ich war links und rechts von Dicken eingekreist. Nach deutscher Zeit waren wir um 4 Uhr morgens gestartet und wir landeten pünktlich um 10:30 Uhr. Die Verspätung war aufgeholt. Auf das Gepäck mussten wir etwas warten, doch dann war der Weg zu den Bussen nicht weit. Auf dem Weg nach Lindenholzhausen hatten wir einen Stau bei Medenbach, doch konnten wir ihm mit einer Fahrt über die Raststätte aus dem Weg gehen. Kurz vor 13 Uhr erreichten wir das Ziel unserer Fahrt in Lindenholzhausen, wo schon viele Angehörige auf die Rückkehr der USA-Reisenden warteten.