Reise mit Wigwam: www.wigwam-tours.de Bericht im PDF-Format: Alaska-Kanada Light .PDF (0,3 MB) Alaska - Kanada1. Tag, 23.08.2014
In der Maschine, einer Boeing 767 von Condor schlief ich heute nur kurz, den größten Teil des Fluges las ich, denn für das Bordprogramm auf dem Bildschirm, den jeder Platz besaß, wollte die Fluggesellschaft Geld haben. Die 7 Euro leistete sich nur Stephanie, dazu kam das Bier, das ebenfalls extra kostete. Wir überquerten Grönland in der Nähe des Pols und kamen bis auf die Höhe des 82‘ten Breitengrades, bevor wir uns Alaska von Norden näherten. Nach 10 Stunden Flug landeten wir in Anchorage, dort war fast die gleiche Uhrzeit wie bei unserem Start in Frankfurt, denn auch die Zeitverschiebung betrug 10 Stunden. Die Einreise in die USA dauerte ewig, ich war der Letzte in der Schlange, da ich meinen Hut in der Maschine vergessen hatte und noch einmal umdrehen musste. Auch bei der Fahrt zum Hotel musste ich warten, der Shuttlebus hatte einen Platz zu wenig und durfte für mich ein zweites Mal fahren. Das Hotel war aber zum Glück nicht weit entfernt. Nachdem wir die Zimmer bezogen hatten, umrundeten wir drei anschließend den nahen Lake Hood, auf dem jeglicher Wassersport verboten ist, da er als Flugplatz für Wasserflugzeuge dient. Überall am Ufer sind dort die Maschinen festgemacht. Gut 6 bis 7 Kilometer dauerte die Runde und wir kamen pünktlich wieder am Hotel an, da für heute um 19 Uhr ein gemeinsames Essen zum Kennenlernen geplant war. In einem nahen Lokal stellte Elke unsere Reiseleiterin das Programm der nächsten Tage vor, eine Vorstellungsrunde hatten wir schon zuvor im Hotel gemacht. Um 20:30 Uhr waren wir zurück und die meisten gingen nach dem langen Tag gleich ins Bett. Ich wollte aber nicht so früh in die Falle und ging lieber noch mal geocachen. Jörg begleitete mich. Ich hatte mir einen Nachtcache in der Nähe ausgesucht und wir konnten diesen nach anfänglichen Schwierigkeiten bei zunehmender Dunkelheit auch finden. Um 22 Uhr waren wir zurück in unserer Unterkunft Puffin Inn, wo ich zuhause anrief und vor dem Schlafengehen noch Ordnung in mein Smartphone brachte, während Jörg schon fleißig Holz sägte.
2. Tag
Das Wetter spielte heute leider nicht mit, es war stark bewölkt und die meiste Zeit regnete es leicht. Wir fuhren jetzt nach Süden, machten aber bald darauf einen Stopp bei einem Sumpfgebiet, dem Potter Marsh. Dieses war erst durch den Bau eines Bahndammes entstanden und beherbergt inzwischen viele Vögel und auch Lachse. Der Geruch dort war allerdings nicht angenehm. Auf der weiteren Fahrt gab es dann einen Halt an der Küste, wo in der Nähe eines Felsens oft Beluga-Wale zu sehen sind. Auch wir hatten heute Glück, ab und zu tauchte ein weißer Rücken aus dem Wasser auf. Weiter ging es jetzt zum Portage Gletscher mit seinem See, doch bekamen wir ihn nicht zu sehen, schon während des Baus des dortigen Infozentrums hat sich die Gletscherzunge zurückgezogen und ist inzwischen außer Sicht. Die meisten von uns sahen sich dort einen Film an, doch dazu hatte ich keine Lust, ich wartete draußen die halbe Stunde ab, die er dauerte. Dann machten wir einen kurzen Spaziergang zum Byron-Gletscher, wo aber auch nur noch Reste des Eises zu sehen sind. Auf der Strecke war das Tragen eines Regencapes recht sinnvoll. Wir fuhren jetzt zum Primrose-Campingplatz, doch die anderthalb Stunden Fahrt dorthin verschlief ich komplett, trotz fehlender Kopfstütze. Zum Glück war es dort wenigstens von oben recht trocken, denn erstmals mussten die Zelte aufgeschlagen werden und das ging anfangs noch nicht flott von der Hand. Heute wurde auch gekocht, es gab Wraps mit Hackfleisch und Salat. Jeder wurde satt und es blieb noch einiges übrig. Wir hatten übrigens mit Mühe noch eine Plane an vier Bäumen befestigt, um darunter trocken zu bleiben, zum Glück war diese dann während des Rests der Reise nicht mehr nötig. Nach dem Essen machten wir drei noch einen Verdauungsspaziergang zu einem Cache, da er fast zwei Kilometer entfernt lag, kamen wir fast im Dunkeln um 22 Uhr wieder an den Zelten an. Fast alle waren da schon in ihren Schlafsäcken verschwunden. Ich musste allerdings noch aufbleiben und meinen Bericht zu Ende schreiben.
3. Tag
Die weitere Fahrt wurde dann vom Seegang her etwas unruhig und ich war nicht der Einzige, der dies im Magen spürte. Ich legte mich aber auf die inzwischen freigewordene Sitzbank und konnte tatsächlich etwas schlafen. Pünktlich zur Ankunft am Aialik-Gletscher wurde ich aber wieder wach und konnte beobachten, wie große Eismassen abbrachen und donnernd ins Meer stürzten. Das war ein echtes Schauspiel. Sogar das Wetter spielte mit, denn die Wolkendecke riss auf. Während der Rückfahrt kam dann sogar noch die Sonne heraus. Dank ihr konnte man auch trotz kaltem Wind auf dem Oberdeck bleiben. Nahe der Küste fuhren wir nach Seward zurück, wo wir um 17:30 Uhr anlandeten. Elke gab uns eine Stunde Zeit bis zur Abfahrt und ich machte mich sofort auf den Weg zur öffentlichen Bücherei, in der ein Cache versteckt war. Natürlich war er bei den Mysterys zu finden und dort in einem Buch versteckt. Da ich 5 Minuten vor der Schließung bekommen war, hatte mir die Angestellte einen Tipp gegeben. Auf dem Rückweg verwechselte ich einen Club mit einer Post, doch der nette Mann dort zeigte mir die richtige Post und brachte mich auch zurück zum Hafen. Dort wurde noch Bier eingekauft, bevor wir zurück zum Camp fuhren. Es wurde wieder gekocht, diesmal Spaghetti mit Fleischsoße. Bis wir zum Spülen kamen, war bereits die Nacht hereingebrochen und Probleme bereitete auch die Existenz von nur einem Geschirrtuch. Deswegen musste die Küchenrolle stark Federn lassen. Ich war heute nicht der Letzte im Zelt, musste aber noch einmal im Schlafanzug raus, ich hatte nämlich meine Flasche mit Apfelsaft im Rucksack vergessen. Wegen der vielen Bären ist es nämlich in Alaska angebracht, keine Lebensmittel in den Zelten zu lassen und auch Kosmetikartikel zu entfernen.
4. Tag
5. Tag
Wir verließen jetzt die Stadt in Richtung Nordosten und folgten erst dem Knik-River und dann dem Matanuska-River. Ein paar Mal machten wir unterwegs Fotostopps über dem breiten Flussbett, das aus viel Kies und wenig Wasser bestand. Gegen 18 Uhr erreichten wir den Matanuska-Gletscher, den man schon aus großer Entfernung von der Straße aus sehen konnte. Ausgehend von der Rezeption der Campsite führte eine Schotterstraße bis fast zur Gletscherzunge. Dort stellten wir für heute unsere Zelte auf. Ich half noch beim Kartoffelschälen, näherte mich aber dann noch im letzten Sonnenlicht dem Gletscher so weit wie möglich. Das hätte ich mir aber sparen können, die Bilder gelangen aus größerer Entfernung besser. Wir machten ein Lagerfeuer und grillten heute verschiedene Sorten Fisch, wobei erstmals so ziemlich alles gegessen wurde. Danach saßen wir noch eine Zeitlang am Feuer, doch langsam wurde es empfindlich kalt. Auch beim Schreiben machte mein Kuli schlapp, so daß ich auf den Filzschreiber umsteigen musste.
6. Tag
Kaum wieder unterwegs machten wir bald die nächste Pause in Glennallen, wo wir auf den Richardson Highway abbogen. Dort vertraten wir uns für einen Moment die Beine. Auf diesem Highway blieben wir nur ein kurzes Stück, es ging bald darauf rechts ab in Richtung Tok, wo wir eine späte Mittagspause einlegten. Unterwegs sahen wir in der Ferne die Wrangell Mountains mit ihren schneebedeckten Spitzen. In Tok gab uns Elke eine Stunde Zeit, die ich für einen Geocache nutzte, der aber leider gut anderthalb Kilometer entfernt lag. Sicherheitshalber hatte ich mir aber ein paar Brote als Wegzehrung mitgenommen. Nach einem Kurzbesuch im Supermarkt ging es wieder weiter. Wir fuhren jetzt in Richtung kanadische Grenze, die wir am späten Nachmittag erreichten. Die schnurgerade Rodung auf dem 141’ten Längengrad konnte man beidseits der Straße kilometerweit verfolgen. Dabei zeigte mein GPS aber einen anderen Wert an. Die Grenze war hier gut 70 Meter zu Gunsten von Kanada verschoben. Unsere Ausreise verlief problemlos, die Einreise kam erst einige Kilometer später und dauerte etwas länger. Danach waren wir im Yukon und durften unsere Uhren wieder um eine Stunde zurückstellen. Wir machten auf der weiteren Fahrt noch einige Stopps um uns die Beine zu vertreten, das lange Sitzen in dem engen Bus auf Bänken ohne Kopfstützen nahm einen ganz schön mit. Als Elke in Destruction Bay ein letztes Mal tankte war es schon lange dunkel geworden und es war inzwischen 23 Uhr. Zum Campingplatz am Kluane Lake waren noch weitere 30 Kilometer zu fahren, dort trafen wir kurz nach Mitternacht ein. Während Elke ein paar Dosen Chili aufwärmte, stellten wir bei starkem Wind die Zelte auf. Immerhin gab es saubere und warme Duschen und Toiletten, auch wenn der Strom aus dem Generator kam. Ich war als letzte noch auf den Beinen und schrieb meinen Bericht, erst um 1 Uhr kam ich in die Falle.
7. Tag
8. Tag
Am Camp gab es jetzt eine Kleinigkeit zu essen, danach brach ich mit Jörg und Stephanie nochmal zu einer weiteren Tour auf. Leider gibt es wenige Wandermöglichkeiten am See, also folgten wir zuerst einem Flussbett, bis wir seitwärts einen schmalen Pfad steil aufwärts führen sahen. Dem folgten wir. Er ging erst über einen offenen Kamm und verlief dann im Wald, dort war er so schlecht zu sehen, daß einige orange Bänder an Bäumen zur Orientierung dienten. Doch nahmen dies kontinuierlich ab und es wurde sehr schwer, weiterhin auf dem Pfad zu bleiben. Dabei machten wir beim Laufen auch Krach und hatten ein Pfefferspray gegen Bären dabei, ihre Population ist am See recht hoch. Wir sahen aber keines der Tiere. Bei fast 1100 Metern Höhe gaben wir dann das Weiterkommen auf, wir waren immer noch unterhalb der Waldgrenze und fanden keine Spur mehr. Wir kehrten jetzt zum Camp zurück. Das am Morgen noch trübe Wetter war im Laufe des Tages immer besser geworden und beim Abstieg hatten wir noch einen tollen Blick über den See und auf die umliegenden Berge. Bei den Zelten waren die anderen bereits am Kochen, heute standen Bandnudeln mit Sahne-Pilz-Soße auf dem Programm. Dazu gab es Hähnchenbrust. Von den Nudeln blieb wieder eine Menge übrig, die Soße wurde komplett verputzt. Anschließend zündeten wir erneut ein Lagerfeuer an, doch ich verzog mich zum Schreiben wieder in die Laundry. Dort war es ruhiger und ich kam gut voran.
9. Tag
Weiter ging es nach Haines Junction, wo unsere Straße in einen anderen Highway mündete. Dort setzte uns Elke bei einem riesigen Infocenter ab, während sie weiter zum Tanken fuhr. Das Center war nett gemacht, mit interaktiven Informationen und freiem W-Lan. Nach dem Aufenthalt dort fuhren wir weiter nach Whitehorse, wo wir nachmittags ankamen. Elke durchquerte erst die Stadt und brachte uns zur Fischleiter, einer Konstruktion um Lachse die Umgehung des Yukon-Staudammes zu ermöglichen. Elke fuhr die anderen später zurück in die Stadt, doch für mich war ein Cache in der Nähe, ein Rätsel das ich schon vor der Reise gelöst hatte. Ich hatte fast 2 Kilometer zu laufen, doch war der Anfang des Weges sehr malerisch gelegen, erst später musste ich der Straße folgen. Der Rückweg zog sich etwas hin, es dauerte eine ganze Zeit bis ich wieder die Stadt erreichte und dabei am Raddampfer Klondike vorbeikam. Diesen konnte ich ohne Eintritt besichtigen und bekam auch eine Beschreibung in Deutsch mit. Der Besuch war so interessant, daß ich fast eine Stunde blieb und erst bei Beginn des Regens weiterging. In der Stadt traf ich jetzt verschiedene andere aus unserer Truppe, hatte aber Hunger den ich erst recht spät in einem Burgerladen stillen konnte. Dort trank ich auch erstmals ein Rootbier, ein seltsames Getränk. Kurze Zeit später trafen wir uns am Supermarkt und kauften dort das Essen für die nächsten Tage. Bis Inuvik würde es keine weitere Möglichkeit mehr geben. Nach 17 Uhr brachen wir dann auf in Richtung Norden, wobei Elke heute noch eine Menge Kilometer hinter sich brachte. Zuvor machten wir aber noch einen kurzen Abstecher nach Süden, Wir passierten dabei den Schwatka Lake und machten oberhalb des Yukon einen kurzen Fotostopp. In Carmacks wurde erneut getankt und auch Bier gekauft. Danach war es nur noch ein kurzes Stück bis zum Coal Mine Campground direkt am schnellfließenden Yukon. Hier blieben wir bis zum nächsten Morgen. Heute wurde gegrillt, es kamen riesige Steaks auf den Rost. Dazu gab es Kartoffeln und Salat, so daß alle satt wurden. Zwar war es windstill, dafür aber recht kalt. Jörg und ich saßen als schreibende Fraktion deshalb bald alleine am Tisch. Es war nach 23:30 Uhr als wir endlich fertig waren.
10. Tag
Auf der weiteren Fahrt erreichten wir bald darauf die Abzweigung zum Dempster Highway, wo es wieder eine Tankstelle gab. Während Elke noch den Tank füllte, liefen wir schon über die Brücke, die hier den Klondike überquert. Elke sammelte uns wieder ein und kurz darauf passierten wir den 64’ten Breitengrad. Weiter ging es nach Norden. Heute sah man kein Wölkchen am Himmel, erst gegen Abend zog es sich wieder zu. Einen längeren Stopp legten wir dann am Tombstone Information Center bei Kilometer 74 ein und besuchten später auch noch den Aussichtspunkt in der Nähe. Der Dempster Highway ist nicht geteert, weswegen wir auch nicht besonders schnell vorankamen. Immerhin erreichten wir heute noch eine Höhe von über 1000 Metern und fuhren durch eine sehr karge Landschaft. Nach einem Pass auf 1085 Metern ging es aber wieder abwärts und auch die Bäume nahmen wieder zu. Nach fast 200 Kilometern heute auf diesem Highway erreichten wir das Engineer Creek Camp, wo wir übernachteten. Heute gab es Lachs und Nudeln, wir aßen sie in einem Unterstand der sogar einen Ofen besaß. Dafür fehlten ihm allerdings Fenster, die Öffnungen waren nur mit Mückengitter verschlossen. Auch Duschen suchten wir vergebens, die würden wir erst wieder in Inuvik haben, was wir aber jetzt noch nicht wussten.
11. Tag
Wir fuhren jetzt los und machten eine Zeitlang keinen Halt, doch überstieg unsere Geschwindigkeit selten 60 km/h, mehr war nicht drin. Den ersten Stopp für heute machten wir schließlich auf dem Plateau der Ogilvie Ridge, wo man auch einen weiten Blick hatte. Weiter ging es danach bis Eagle Plaines, einer Tankstelle mit einfachem Hotel, wo wir eine späte Mittagspause einlegten. Dank Wi-Fi konnten Mails gelesen werden und Jörg und ich aßen einen ordentlichen Hamburger. Duschen wäre auch möglich gewesen, es fehlte uns aber dafür die Zeit. Nach weiteren 35 Kilometern erreichten wir den Polarkreis bei N 66° 33‘, wo wir an einem Schild hielten und uns die Zeit für ein Gruppenbild nahmen. Auch ich konnte hier meinem Hobby nachgehen. Bis zum heutigen Camp war es jetzt nicht mehr weit, nur noch etwa 40 Kilometer zu fahren. Dann erreichten wir den Rock River Campground, ein Spiegelbild des Camps vom Tag zuvor. Wieder gab es eine Hütte nur mit Fliegengittern, darin einen Ofen und diesmal ein Flüsschen mit rostrotem Wasser. Es wurde hier auch vor Bären in der Gegend gewarnt, einen Grizzly hatte die linke Seite im Bus kurz vorher auch gesehen, ich leider nicht. Nach Curry und Reis zum Abendessen waren Jörg und ich wieder die letzten in der Hütte. Natürlich schrieben wir.
12. Tag
Nach etwa einer Stunde fuhren wir weiter, hatten aber recht bald darauf dank der guten Augen von Gerti eine Sichtung eines großen Grizzly, der zwar weit weg war, mit dem Tele aber gut beobachtet werden konnte. Wir hielten dort für eine kurze Zeit. Weiter ging es in Richtung Norden, doch jetzt musste mit der Fähre der Peel River überquert werden. Die Überfahrt war kostenlos und wir hatten den Fluss bald hinter uns. Nach wenigen Kilometern erreichten wir das Städtchen Fort Mc Pherson. Dort machten wir Mittag, gingen in den teuren Supermarkt und belegten zwei Bänke auf einer Wiese nahe dem Friedhof. Weiter ging es später zum Fluss Mackenzie, wo es eine zweite Fähre gab. Diese war zwar zu sehen, legte aber leider nicht an, da sich das Wetter plötzlich verschlechterte und Schneetreiben einsetzte. Wir warteten anderthalb Stunden, doch es trat keine Besserung ein. Also ging es zurück zum geschlossenen Camp am Peel River. Dort richteten wir uns bei jetzt plötzlich wieder klarem Himmel am Eingang ein. Es gab Tortellini, während das Thermometer auf den Nullpunkt sank. Um 23 Uhr war es noch hell, wir waren nach der Grenzüberquerung wieder in einer anderen Zeitzone, nur noch 8 Stunden hinter Deutschland. Wir würden aber früh aufstehen müssen.
13. Tag
Inklusive zweier Schweizer wollten 10 Personen fliegen. Doch am Terminal verzögerte sich der Abflug und nach einer halben Stunde sagte man uns, das Wetter sei sehr schlecht in Tuktoyaktuk. Ein Flug sei möglich aber nicht ratsam. Wir entschlossen uns deshalb für den Abbruch und waren um 17:30 Uhr wieder am Chalet. Wir drei gingen jetzt zu Fuß in die Stadt und nahmen dafür den Weg am Fluss entlang. Dieser dient im Winter als sogenannte Iceroad. Gleich am Anfang rostete ein Schiff vor sich hin, das ein ganzes Stück ans Ufer gezogen war. In Inuvik gab es nicht viel zu sehen, doch fanden wir eines der wenigen Lokale, mussten dort aber ziemlich gesalzene Preise bezahlen. Meine Pizza kostete 33 Dollar ohne Trinkgeld. Man merkte wie abgelegen der Ort ist. Den späteren Rückweg liefen wir dann am Bootlake entlang und kamen dabei kurz vor unserer Ankunft in der Lodge in ein heftiges Schneegestöber. Gerti war noch nicht zurück und hatte den Schlüssel, also blieb Stephanie eine Zeitlang bei uns im Zimmer. Lange hielt sie es aber nicht aus, bei uns wurde gemailt und geschrieben.
14. Tag
Heute ging der Flug jedoch in Richtung Süden und die Maschine war auch ein Stück größer, so daß wir uns diesmal auch in die Luft erhoben. Die Propellermaschine benötigte nur 90 Minuten für die Strecke, die wir zuvor in 4 Tagen gefahren waren. Ich saß direkt hinter dem Gepäckraum und konnte einmal sogar bei geöffneter Tür meine Tasche dort liegen sehen. Der Flughafen befindet sich 20 Kilometer außerhalb von Dawson und deshalb wurden wir dort von zwei Kleinbussen abgeholt. Sie brachten uns in die Stadt zum Hotel Eldorado. Wir konnten unsere Zimmer noch nicht beziehen, also suchten wir in der Zwischenzeit die Post auf, um ein paar Briefmarken zu kaufen. Danach durften wir hinein in die Zimmer, blieben dort aber nicht lange, in den nächsten drei Stunden wollten wir uns die Stadt ansehen. Wir drei machten einige Runden durch die Straßen, die aussahen wie direkt aus einem Western entnommen. Dann stiegen wir hinauf zu einem Aussichtspunkt, von dem aus man aber nicht die Stadt im Nordwesten überblicken konnte, sondern nach Süden auf den Klondike schaute, der hier in den Yukon fließt. Also umrundeten wir den Ortskern bis nach Norden, bevor wir wieder in die Innenstadt zurückkehrten. Um 18 Uhr trafen sich fast alle zum Essen, nur Thomas und Steffi waren nicht dabei. Sie verpassten ein schlechtes Mahl im Jack London Grill, dort war nur der Preis außergewöhnlich. Um 20 Uhr wollten wir uns dann mit Elke bei Diamond Tooth Gerti treffen, einem Spielsalon mit Show. Elke war auch pünktlich mit dem Gespann angekommen und wartete schon. Heute war die Show umsonst, im Casino fand ein Pokerturnier statt. Gesang und Tanz dauerten aber auch nur eine halbe Stunde. Jörg und ich gingen dann noch in die Bar des Downtown-Hotels, um dort Mitglieder im Sourtoe-Cocktail-Club zu werden. Dazu muss man einen Hochprozentigen trinken, ohne den hineingelegten mumifizierten Zeh zu verschlucken. Nach diesem Test gesellten wir uns zu den anderen in eine Bar, wo ich aber nicht lange blieb. Schon vor der Lifemusik ging ich zurück aufs Zimmer.
15. Tag
Danach brachte uns eine Fähre über den Yukon und wir folgten dem Top of the World-Highway in Richtung Grenze nach Alaska. Es ging wieder über Schotterstraßen, so daß wir eine längere Zeit brauchten um den einsamen nördlichsten Grenzübergang der USA zu erreichen. Der Zöllner dort war sehr unfreundlich und hatte ein Problem mit Elkes fehlender Arbeitserlaubnis, ließ uns dann aber doch passieren. Endlos zog sich die Straße über die Bergkämme nach Süden dahin, manchmal sahen wir Goldgräber im Fluss, doch eine Siedlung gab es unterwegs nicht, bis auf Chicken. Dort wo alles auf Hühner eingestellt war, machten wir eine Pause. Danach fuhren wir die nächste Etappe bis Tok. Um 20 Uhr waren wir dort und gingen erneut einkaufen, zum Kochen war es jetzt aber zu spät und außerdem regnete es, also gingen wir Essen. Zum Glück erkundigten wir uns in Fast Eddy’s Restaurant nach der Größe der Pizzas, selbst an der kleinsten Version hatte ich ganz schön zu knabbern. Später hatten wir noch weitere 20 Kilometer bis zum Moonlake Campingplatz zu fahren, wie fast immer gab es dort keine Duschen, kein Wasser, keinen Strom und nur Plumpsklos. Im Finstern und bei Regen wurden die Zelte aufgestellt, was der Stimmung nicht gut tat. Während die anderen sich in ihre Schlafsäcke kuschelten, musste ich noch bis 1 Uhr im Zelt schreiben, eine andere Möglichkeit gab es leider nicht.
16. Tag
Nach 128 Kilometern Fahrt auf diesem Highway erreichen wir die nächste Abzweigung in dem winzigen Nest Paxson. Dort verließen wir die gute Straße und waren nach einigen Kilometern wieder auf Schotter und Kies unterwegs. Tiere bekamen wir dort nicht zu sehen, überhaupt war uns den ganzen Tag nur ein Karibu und eine Elchkuh mit Kalb begegnet. Nach weiteren 67 Kilometern Fahrt gelangten wir zu unserem heutigen Ziel, der Mclaren River Lodge. Die Sonne neigte sich schon wieder langsam dem Horizont zu und wir stellten deshalb als erstes die Zelte auf, obwohl wir sie heute nicht benutzen würden. Wir übernachteten in einer Holzhütte mit einigen einfachen Zimmern. Die Zelte waren aber immer noch feucht und jetzt war die Gelegenheit zum Trocknen günstig. Ich selbst machte später noch einen Spaziergang, während die anderen schon kochten. Zurück kam ich, als der Fisch fast fertig war und auch die Nudelsoße köchelte fleißig vor sich hin. Wir aßen im Freien, wo es inzwischen schon empfindlich kalt geworden war. Später führte ich dann die nötige Grundreinigung an mir durch und nahm dann mein Schreibzeug mit ins Haupthaus, wo der größte Teil der Gruppe schon an einem Tisch saß. Da mir klar war, daß ich bei den anderen nicht würde Schreiben können, setzte ich mich an den Nebentisch. Später kamen noch Jörg und Andreas zu mir. Die große Runde hielt es nicht bis 23 Uhr aus, sondern verschwand schon vorher in den Betten. Die schreibende Zunft schaffte es hingegen fast bis zur Sperrstunde auszuhalten.
17. Tag
Auf dem Rückweg zog ich dann nur noch zweimal die Schuhe aus, die restlichen Querungen gingen auch so. Wieder am Zelt angekommen machten wir eine kurze Pause, bevor das Boot wieder kam und noch ein Kanu brachte. 5 Kanus für 10 Personen waren jetzt vorhanden, Gerti und Stephanie nahmen das Motorboot zurück zur Lodge. Wir anderen bekamen von Elke jetzt einen Crashkurs im Kanufahren und bestiegen die Boote, wobei Andreas und Katrin gleich Bekanntschaft mit dem kalten Wasser machten. Nach vielen Übungen von Kurven und Wendungen ging es dann auf den Fluss, wo es anfangs doch noch recht chaotisch zuging. Erst nach und nach spielten sich die Paare ein. Jörg und ich übernahmen das Schlusslicht, weil es bei uns recht gut klappte und wir so von hinten aufpassen konnten. Während der Fahrt blieb jedes Boot mindestens einmal auf einer Sandbank hängen, konnte sich aber ohne Hilfe wieder von ihr lösen. Ansonsten blieben weitere Unfälle aus. Ab und zu sahen wir Biber, die aber sehr scheu waren und bei Annäherung unter Wasser verschwanden. Einmal beobachteten wir auch einen Seeadler auf einem toten Baum am Ufer. Um 19:30 Uhr waren wir wieder am Camp, später als geplant, wodurch jetzt die Zeit zum Duschen fehlte. Das Motorboot war uns auch kurz vor der Ankunft entgegen gekommen, man wollte nachsehen wo wir blieben. Wir aßen nämlich heute in der Lodge, doch schon bald darauf verabschiedeten sich so nach und nach alle in die Betten. Um 23 Uhr waren Jörg und ich alleine. Das Duschen holten wir zu später Stunde aber noch nach, denn im Denali Park würden wir dazu für drei Tage wieder keine Gelegenheit bekommen.
18. Tag
19. Tag
Man brachte uns jetzt zurück zum Denali Village, wo Elke wartete und uns zum Campingplatz fuhr. Es war jetzt schon halb 5 Uhr nachmittags und die anderen wollten eine Kleinigkeit essen, doch dazu war ich noch zu aufgeregt. Ich wollte nicht bleiben, sondern machte mich gleich auf den Weg zu einer Abendwanderung. In der Nähe unseres Camps begann ein alpiner Trail, dem ich noch folgen wollte. Mit einem unserer beiden Barensprays bewaffnet lief ich zuerst durch ebenen lichten Wald, dann immer steiler durch karger werdende Vegetation. Große Tiere sah ich keine und nach etwa einer Stunde hatte ich den höchsten Punkt des Weges erreicht. Dort verließ ich den Trail, um noch ein Stück höher zu steigen. Über einen moosigen Grat ging das recht leicht. Nach einem Rundblick an exponierter und windiger Stelle ging ich auf dem Pfad weiter und jetzt langsam wieder abwärts. Einige kleine Nager sah ich, die nicht besonders scheu waren und sich fotografieren ließen. Das letzte Stück ging dann steil zwischen Felsen hinab und um kurz vor 19 Uhr kam ich wieder an die Straße. Allerdings war ich jetzt 4 Kilometer vom Camp entfernt und weiter drin im Nationalpark. An dieser Stelle ging der Teer in eine Schotterpiste über. Ich fragte eine Rangerin nach den Bussen und stellte mich dann am Straßenrand auf, der nächste Bus war nämlich schon in Sicht. Es war zum Glück einer von der grünen Sorte, der auch anhielt und mich kostenlos bis zum Campingplatz mitnahm. Dort waren nur Elke und René, alle anderen waren mir ein Stück hinterher gelaufen. Zum Essen gab es heute Würstchen mit Kartoffelpüree, beim Spülen danach war es schon wieder merklich kühl.
20. Tag
21. Tag
Heute war wieder fast nur Fahren angesagt. Einen Stopp machten wir bei einem Viewpoint, an dem man bei schönem Wetter den Mount McKinley sehen kann. Das war heute aber nicht der Fall. Einen Abstecher machten wir dann noch nach Talkeetna, was einen Umweg von über 40 Kilometern bedeutete, der Grund dafür erschloss sich mir aber nicht. Es gab dort zwar Touristen und Geschäfte, aber nichts Interessantes zu sehen. Wir aßen dort zwar zu Mittag, das hätten wir aber auch unterwegs machen können. Einen letzten Stopp gab es noch beim Startpunkt des Iditarod Trail Sled Dog Race, wo sich die meisten von uns 30 Minuten lang einen Werbefilm anschauten und Hundewelpen mit extremem Mundgeruch hätschelten. Einige Zeit später kamen wir endlich in Anchorage an, doch als wir unser früheres Hotel Puffin Inn erreichten, war es schon 18:30 Uhr. Wir hatten jetzt etwas mehr als eine Stunde Zeit, um die lange vermisste Dusche zu nutzen und das Hinterwäldler Aussehen zu entfernen. Dann fuhr Elke uns zum gemeinsamen Abschiedsessen in ein Restaurant. Das war eine richtige Touristenfalle, Einheimische kamen nicht hierher und die Reiseleiter bekamen wohl Prozente, wie Gerti später noch von einer Verwandten in Anchorage erfuhr. Im Laden gegenüber gab es einen Schokoladenwasserfall, dem ich schnell einen Besuch abstattete. Er war als virtueller Cache gelistet. Die meisten von uns aßen Meeresfrüchte, ich erwischte leider Kochfleisch, doch war es zusammen mit dem ebenfalls gereichten Meerrettich ganz in Ordnung. Später fuhren wir noch in die Bar Chilkoot Charlie´s, wo es aber einigen von uns definitiv zu laut war. Am ruhigsten Platz dieser Kneipe warteten wir auf die Heimfahrt. Wieder im Hotel musste ich noch längere Zeit ins Internet gehen, da ich für den nächsten Tag einiges vorbereiten wollte. So kam ich erst spät ins Zimmer. Ich musste jetzt meine Tasche noch fertig packen, während Jörg schon im Bett lag. Da ich anschließend auch noch schreiben musste, wurde es leider wieder 2 Uhr, bis ich ins Bett kam. Dabei wollte ich am nächsten Tag doch recht früh aufstehen.
22. TagUm 6:30 Uhr klingelte der Wecker und nach weiteren 15 Minuten schaffte ich es aufzustehen. Das Frühstück war wie drei Wochen zuvor sehr übersichtlich, auch gab es wieder Papp-Teller und –Becher. Wir beeilten uns und brachten später unser Gepäck in einem kleinen Raum unter. Elke wollte uns um 9 Uhr in die Stadt fahren, doch solange wollten wir drei nicht warten. Unser Bus fuhr um 8:10 Uhr los, doch verließ ich Stephanie und Jörg nach einiger Zeit. Ich wollte heute noch cachen gehen und suchte deshalb einen Fahrradverleih auf. Den fand ich auch nach einiger Suche, doch öffnete er erst um 10 Uhr. Wieder hatte ich keine Lust solange zu warten. Also nahm ich wieder den Bus, da es bei den großen Entfernungen in Anchorage zum Laufen zu weit war. Nach meinem ersten Fund nahm ich dann ein Taxi zur zweiten Stelle und gleich darauf dasselbe Fahrzeug noch ein zweites Mal, den Rest lief ich. Busverbindungen sind in der Stadt recht dünn gesät. Die Busse werden meist auch nur von armen Leuten benutzt. Als ich dann nach meinem fünften Fund merkte, daß die Zeit langsam knapp wurde, suchte ich mir wieder eine Bushaltestelle und hatte gleich zweimal Glück. Einmal kam der Bus fast sofort und dann hielt er auch noch direkt vor dem Puffin Inn. Dort warteten bereits alle anderen, denn wunderbarerweise war unsere Abfahrt um eine Stunde vorverlegt worden. Ich kam gerade noch rechtzeitig. Wir verabschiedeten uns von Elke. Gerti war bereits weg und sie hatte ich heute nicht mehr gesehen. Wir passten diesmal alle in den Shuttlebus und wurden das kurze Stück zum Flughafen gefahren. Dort gab ich mein Hauptgepäck ab, ging aber vor der Kontrolle noch etwas essen. Ich hatte ja seit dem Frühstück nichts mehr gehabt. In den Sicherheitsbereich kam ich erfreulich schnell hinein, die Untersuchungen waren lange nicht so streng wie drei Wochen zuvor in Frankfurt. Ich schaute mir die Auslagen der Geschäfte an und staunte über die hohen Preise, machte mich dann aber auf den Weg zum Gate. Dort war noch Einiges an Wartezeit zu überbrücken. Als dann zum Boarding aufgerufen wurde, drängelten sich alle Deutschen am Durchgang, obwohl mehrfach verkündet worden war, daß die Boeing 767 von hinten aufgefüllt werden würde. Zwar war die Maschine von Condor mit dem Namen „Achim“ in Retrofarben lackiert, innen war jedoch alles aktuell, fürs Bordprogramm und Alkohol sollte man extra bezahlen. Ich hielt mich an die Musik auf meinem Handy und konnte über mein USB-Kabel wenigstens etwas Strom abzweigen. Ansonsten versuchte ich nach dem kargen Essen etwas zu schlafen, was mir aber nicht so recht gelingen wollte. Selbst draußen wurde es beim Flug über Grönland nicht so recht dunkel.
23. TagWenigstens ein bis zwei Stunden hatte ich schlafen können, als ich durch das Verteilen des Frühstücks geweckt wurde. Danach dämmerte ich bis zur Landung in Frankfurt vor mich hin. Mein Gepäck hatte ich recht schnell und nach der Verabschiedung von den Mitreisenden fuhr ich mit Jörg zum Hauptbahnhof. Dort trennten wir uns. Viele Eintracht Fans waren unterwegs für ein sonntägliches Heimspiel, daß dann aber verloren wurde. Auch eine Gruppe von Trickdieben und Bettlern machte den Bahnhof unsicher. Drei von ihnen sprachen mich innerhalb kurzer Zeit an, bekamen aber ein passende Entgegnung. Nachdem über eine Lautsprecheransage vor ihnen gewarnt wurde, verschwanden sie. Heute fuhr ich mit der Regionalbahn nach Bad Camberg, ich hatte eine Stunde warten müssen, den letzten Zug hatte ich knapp verpasst. Wenigstens musste ich nicht in Niedernhausen umsteigen. Meine Eltern hatte ich informiert, sie warteten schon am Bahnsteig.
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