Reise mit Daltus: www.daltus.de Bericht im PDF-Format: Tahiti.pdf (2,9 MB) Tahiti1. Tag, 14.1.2004Wie auch schon im letzten Jahr fuhr ich morgens noch zur Arbeit. Dieses mal musste ich jedoch früher aufbrechen, die Gruppe sollte sich schon 2,5 Stunden vor dem Abflug am Schalter von Air France treffen. Der Großteil meiner Mitreisenden war schon vor Ort, als ich mich dazu gesellte. Das Gepäck wurde direkt bis nach Papeete eingecheckt, wir wollten uns damit in Paris nicht weiter belasten. Nach einem Imbiss bestiegen wir bald den kleinen Airbus, der uns in gut einer Stunde durch eine turbulente Atmosphäre zur Stadt an der Seine brachte. Der riesige Flugplatz Charles de Gaule war architektonisch sehr interessant, weniger schön waren die Leibesvisitationen nach der Passkontrolle. Sogar Schuhe und Gürtel waren auszuziehen, und das nur weil wir in Los Angeles zwischenlanden würden. Während unserer Wartezeit auf den Anschlussflug legten wir eine Vorstellungsrunde ein, in der jeder über sich selbst erzählte und seine Erwartungen für die Reise zum besten gab. Einheitlich war aber bei allen der Wunsch, möglichst wenig Regen zu haben, schließlich war gerade Regenzeit auf Tahiti. Kurt kam zu dieser Runde zu spät, er würde sich die Namen zu einem späteren Zeitpunkt einprägen müssen. Es war schon 8 Uhr abends als unser Jumbo startete und es würde eine lange Nacht werden. Doch zuvor war ich beim Einsteigen noch einmal gründlich gefilzt worden, mein Äußeres erinnerte wohl zu sehr an einen Terroristen. Nach 11 Stunden Flug machten wir unsere Zwischenlandung in Los Angeles, wobei wir die meiste Zeit mit der Einreise in die USA verbrachten. Dabei wollten wir nur in den Transitbereich und das Warten darauf dauerte schließlich fast länger als der restliche Aufenthalt. Laut Ortszeit war es schon nach Mitternacht, als wir dann wieder unsere Maschine bestiegen, die inzwischen eine neue Crew bekommen hatte.
2. TagZu den bisherigen 9 Stunden Zeitverschiebung kamen jetzt noch 2 weitere hinzu und es blieb noch lange dunkel, obwohl wir jetzt hauptsächlich südwärts flogen. Erst nach zwei Filmen und zwei weiteren Mahlzeiten ging die Sonne auf der linken Seite der Maschine auf. Bei unserer Landung in Papeete war es noch früher Morgen, trotzdem war es schon recht warm. Besonders die hohe Luftfeuchtigkeit machte uns zuerst zu schaffen. Das Gepäck war vollständig angekommen und zwei Kleinbusse brachten uns zum Hotel, in dem wir aber nur kurz bleiben würden. Schon am Nachmittag sollte die Reise weiter gehen. Nach einer schnellen Dusche wollte ich mit Regina und Albrecht in die Stadt, um etwas Geld zu tauschen, doch kaum im Linienbus eingestiegen bemerkte ich, dass ich meine Kamera an der Rezeption hatte liegen lassen. Also lief ich schnell wieder zurück. Zum Glück war sie noch da, doch jetzt musste ich zu Fuß gehen. Ich brauchte 40 Minuten bis zum Zentrum und traf dort auch bald Regina wieder. Ich konnte mein Geld wechseln, jedoch die Preise erwiesen sich als ziemlich gesalzen. Das galt für alle Inseln und ich hoffte, dass mein Geld reichen würde. Eine Einheimische half uns, für den Rückweg den richtigen Bus zu finden, er fuhr an einer anderen Stelle los, als uns gesagt worden war. Kurz vor dem Hotel besorgte ich mir noch eine Telefonkarte und gab zu Hause Bescheid, dass ich gut angekommen war. In Deutschland wollten sie gerade zu Bett gehen, hier war helllichter Tag. Wir kauften jetzt noch für die kommende Schifffahrt ein, an Bord würde es nichts zu essen oder zu trinken geben. Wir benutzten schließlich kein Kreuzfahrtschiff. Ich begann jetzt schon, mit meinem Geld hauszuhalten und kaufte nicht viel ein. Meine 800 € würden 3 Wochen reichen müssen und das würde wohl schwierig werden. Um 14 Uhr wurden wir in zwei Fuhren zum Schiff gebracht, einem Frachter älterer Bauart. Das Hauptgepäck kam in eine wackelige Holzkiste und wurde per Kran in den Laderaum gehievt. Jeder von uns durfte ein Stück als Handgepäck mitnehmen. Im gemeinsamen Raum im Oberdeck hatten sich schon viele Einheimische mit großen Matten breitgemacht, weswegen es uns schwer fiel, für unsere Isomatten noch ein paar Plätze zu ergattern.Es war 16 Uhr, als das Schiff ablegte. Die Fahrt nach Bora Bora würde lange dauern, unterwegs waren noch einige Zwischenstopps geplant. Mir steckte noch der lange Flug in den Knochen, weswegen ich mich bald hinlegte und die meiste Zeit vor mich hindöste. Den Schlafsack brauchte ich nicht, für ihn war es einfach zu warm. Dank des Lärms der Maschinen und der Bewegungen des Schiffes schlief ich nicht sehr gut. Spätestens alle anderthalb Stunden wurde ich wach. Dadurch bekam ich auch mit, dass der Raum sich nach und nach leerte. Viele Passagiere stiegen bei den einzelnen Stopps aus, aber keine anderen kamen hinzu.
3. TagFrüh morgens hatten wir bei aufgehender Sonne unseren letzten Zwischenstopp eingelegt. Um zum Hafen von Tahaa zu kommen, war ein Umweg nötig. Das die Insel umgebende Riff war nur an zwei Stellen unterbrochen. Als wir weiterfuhren, legte ich mich noch mal hin, ich war immer noch müde und jetzt hatte ich auch genug Platz. Gegen halb 10 Uhr erreichten wir schließlich Bora Bora und bald hatte auch der Kran die Kiste mit dem Gepäck ausgeladen. Ein Truck bracht uns zu unserer Unterkunft, unterwegs gab es jedoch noch einen Stopp an einem kleinen Supermarkt, wo Lebensmittel für das gemeinsame Essen gekauft wurden. Das wurde aus der Küchenkasse bezahlt, in die jeder 650 € eingezahlt hatte. Für Getränke mussten alle selbst sorgen. Unsere Pension war eigentlich nicht für Camping eingerichtet, fast alle Zelte drängten sich auf engem Raum. Durch die Hitze war das Aufbauen kein Spaß, Silvia bekam einen leichten Schwächeanfall. Wir aßen anschließend gemeinsam in einem offenen Raum zu Mittag, danach war Pause bis um halb 3 Uhr Nachmittag. In den Zelten konnte man es kaum aushalten, angenehmer war es unter den großen Schilfdächern. Als wir dann zu einem Spaziergang losmarschierten, hatte es sich wieder bewölkt, was uns bei dieser Hitze aber eher freute. Die Straße führte immer an der Küste entlang bis zu einer Stelle, wo wir baden wollten. Doch zuvor machten wir noch einen Abstecher ein Stück die Hügel hinauf zum Matira Point, einem kleinen Aussichtspunkt. Nicht alle gingen mit, einigen war der Weg zu steil. Von oben hatten wir einen schönen Ausblick über die nahe Bucht und das inselumspannende Riff in der Ferne. Wir folgten später den Vorrausgegangenen und trafen sie schließlich am Strand. Ich probierte gleich meine neue Taucherbrille samt Schnorchel aus und die Ausrüstung war tatsächlich dicht. Nach schlechten Erfahrungen bei früheren Reisen hatte ich mir diese Dinge nicht mehr leihen wollen und vorher was Passendes für meinen großen Kopf gekauft. In einiger Entfernung vom Ufer gab es mehrere Korallenstöcke, wo man viele kleine Fische beobachten konnte. Nach einiger Zeit im Wasser ließ ich mich am Ufer trocknen, dann machte ich mich noch vor den anderen auf den Rückweg. Deswegen hatte ich auch genug Muße beim Duschen. Anschließend bewachte ich bis zur Rückkehr der anderen unsere Wertsachen, die wir tagsüber an der Rezeption abgegeben hatten. Sie machte leider schon um 17 Uhr zu. Nach 19 Uhr gab es heute im zur Anlage gehörenden Restaurant einen Begrüßungscocktail und auch das Essen wurde von Daltus spendiert. Es wurde Thunfisch mit Brotfrucht gereicht und da der Fisch frisch war und nicht roch, konnte auch ich ihn essen. Später gab es noch einige Aufregung, weil direkt vor dem Lokal auf der Straße ein Unfall passierte, doch die meisten von uns blieben auf ihrem Platz. Wir hätten eh nichts tun können. Ich ging recht früh ins Bett, wurde aber noch mal aufgeschreckt, denn in einer der Hütten war eingebrochen worden. Eine Touristin hatte einen Rucksack und auch Wertsachen gestohlen bekommen. Daraufhin schloss ich mein Zelt von innen ab, ich hatte mir extra 2 kleine Schlösschen für diesen Zweck gekauft.
4. TagIn der Nacht hatte es recht stark geregnet. Zwar konnte ich mein Handtuch schnell vom Zeltdach herunter nehmen, es war aber schon ziemlich durchnässt. Ich schlief ziemlich schlecht, der Boden war uneben und bildete in der Mitte des Zeltes einen Hügel. Auch war mein aufblasbares Kissen ziemlich miserabel. Zum gemeinsamen Frühstück kam ich deshalb recht gerädert. Nach dem Essen hatten wir noch Zeit bis halb 10 Uhr, dann holten uns zwei kleine Pickups ab. Nach einigen Minuten Fahrt bestiegen wir ein Boot mit einem Ausleger auf einer Seite, Pirogue genannt. Zuerst fuhren wir ein kurzes Stück hinaus in die Lagune hin zu einigen Korallenriffen. Dort durften wir für einige Zeit hinein ins Wasser zum Schnorcheln. Auch hier waren viele kleine Fische zu sehen, doch richtig interessant wurde es erst beim nächsten Stopp, wo das Wasser nur knapp einen Meter tief war. Hier lockten die Bootsführer mit Ködern Haie und Stachelrochen herbei. Die Touristen durften auch ins Wasser, mussten sich aber an einem Seil festhalten, damit sich einzelne Personen nicht von der Gruppe entfernten. Trotzdem kamen die bis zu anderthalb Meter langen Tiere ganz nahe an uns heran. Weiter ging es zu einer langen und schmalen Koralleninsel, Motu genannt, am Rand der Lagune, wo wir Mittag machten. Wieder gab es Thunfisch, diesmal sogar in roher Form. In Zitrone mariniert und frisch mit Salat gemischt, ist der Poisson Cru eine Spezialität des Landes. Es war sehr heiß, weswegen wir uns die meiste Zeit im Schatten aufhielten. Um 14 Uhr fuhren wir weiter und umrundeten Bora Bora vollständig. Kurz vor dem Anlegen gingen wir noch mal zu Stachelrochen ins Wasser. Diesmal ließen sich die Tiere sogar anfassen, aber bitte nur auf dem Rücken, auf der anderen Seite ist nämlich das Maul. Auf dem letzten Stück unseres Rückweges wollte uns einer der Bootsmänner vorne am Bug noch zeigen, wie man eine Kokosnuss öffnet, doch dabei verlor er das Gleichgewicht. Sein Messer flog durch die Gegend und er selbst stürzte direkt neben dem Boot ins Wasser. Zum Glück für ihn wurde der Motor geistesgegenwärtig ausgeschaltet bevor er in die Schraube geraten konnte. Bald nach diesem Zwischenfall erreichten wir das Ufer und während ein Teil der Gruppe direkt zu den Zelten fuhr, ging der Rest noch fürs Abendessen des nächsten Tages einkaufen. An diesem Abend wollten wir noch einmal im Restaurant speisen, die gut gefüllte Küchenkasse konnte es aushalten. Wieder trafen wir uns um 19 Uhr und auch das Essen ähnelte dem vom vorherigen Tag. Auch heute gab es Fisch mit Brotfrucht, nur dieses Mal war Kartoffelsalat dabei. Der Nachtisch sah aus wie ein Verkehrsunfall, es handelte sich aber um gequetschte Bananen. Später saß ich noch mit einigen der anderen beim Bier unter einem Strohdach, jedoch meine Bericht schreiben konnte ich erst, als ich schließlich alleine war.
5. TagIn dieser Nacht hatte ich wieder Schwierigkeiten beim Schlafen, der gewellte Boden machte meiner Hüfte schwer zu schaffen. Schließlich klemmte ich Schlafsack und Isomatte unter den Arm und suchte mir einen Platz in der nach allen Seiten offenen Küche. Hier war zwar der Boden eben, dafür fanden aber die Stechmücken an mir Gefallen, man kann nicht alles haben. In der Küche konnte ich natürlich nicht ausschlafen, ich stand früh auf und joggte ein paar Kilometer. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit kam ich total fertig wieder am Camp an und verkniff mir für den Rest der Reise das schnelle Laufen. Nach dem Frühstück konnten die ersten 8 Leute schon ihre Mietfahrräder besteigen, der Rest von uns wurde mit dem Truck zu einem anderen Verleih gebracht. Gisela und ich nahmen einen Motorroller, sie wollte nicht Fahrrad fahren. Also nahm ich sie als Sozia mit. Während die anderen sich abstrampelten, umrundeten wir einmal die ganze Insel mit kurzen Fotostopps. Die Radfahrer hatten Probleme mit Platten, nicht zu öffnenden Schlössern und abspringenden Ketten. Nach unserer Runde holten wir sie bald wieder ein, sie machten gerade Pause und tranken frische Kokosmilch direkt aus der Nuss. In der Nähe war eine Halbinsel, hier wollten wir alte Kanonen besichtigen, fanden aber nur eine geruchsintensive Müllkippe vor. Mit dem Roller suchten wir dann einen Picknickplatz und wurden bald fündig. Nach dem Essen musste der Roller zurückgebracht werden, wir hatten ihn nur für 4 Stunden gemietet. Ich raste zurück, setzte Gisela am Campingplatz ab und kam fast noch rechtzeitig beim Verleih an. Jetzt musste ich aber gut 30 Minuten zurücklaufen. Kaum bei den Zelten angekommen fuhren auch schon die Radler herein. Es war noch recht früh am Mittag und die Räder noch für einige Stunden bezahlt, also lieh ich mir das von Angie, um wieder zum Strand vom Ankunftstag zu fahren. Dort waren wir dann zu sechst, der Rest war zu müde von der Strampelei. Wir mussten aber wieder früh zurück sein, der Ausflug war noch zu bezahlen, bevor die Rezeption für diesen Tag dicht machte. Heute kochten wir zum ersten Mal selbst, Angie übernahm die Rolle des Küchenchefs. Bei den Shrimps zu den Nudeln hielt ich mich zurück, doch auch so wurden alle satt. Danach brauchte ich bis Mitternacht, um meinen Bericht zu beenden, wieder ließ man mich nicht zum Schreiben kommen.
6. TagFrüh musste aufgestanden werden, weil schon um viertel nach 6 Uhr der Truck kam, um uns abzuholen. Ich hatte wieder in der Küche gepennt und die ganze Nacht mit den Mücken gekämpft. Bei dieser Hitze war es unmöglich im Schlafsack zu schlafen, weshalb ich den Biestern natürlich eine große Angriffsfläche bot. Auch war ich abends schon heiser gewesen, doch heute hatte ich überhaupt keine Stimme mehr. Das Fahren mit dem Roller nur im T-Shirt und ohne Unterhemd war doch keine so gute Idee gewesen. Meinen Rucksack hatte ich noch nach Mitternacht gepackt, jetzt wurde auch das Zelt abgeschlagen und wie Tage zuvor im Truck verstaut, hinten Gepäck, vorne Leute. Wir waren bald am Hafen, gaben noch unser Leergut ab und bestiegen die Fähre nach Raiatea, der Frachter hatte zum Glück seine Route geändert und blieb uns für heute erspart. In weniger als zwei Stunden erreichten wir unser Ziel, trotz eines Zwischenstopps auf Tahaa. Die Dünung ließ das Boot auf und nieder springen, die Bewegung hielt mich aber nicht davon ab, sanft zu entschlummern. Nach dem Anlegen stellten wir unser Gepäck gemeinsam an einem Platz ab und bewachten es, während die Gruppe im nahen Supermarkt einkaufen ging. Danach wurden wir in zwei Schüben zum Campingplatz des Sunset Beach Hotels gebracht, etwa 5 Kilometer außerhalb der Stadt. Der Rest des Tages war frei und wir begannen damit, unsere Zelte aufzustellen. Heute konnten wir uns richtig ausbreiten, Platz war genug da. Nur die Nähe der vielen Kokospalmen war zu meiden, ein Nusstreffer aus dieser Höhe hätte einen glatt in den Boden gerammt. Gleich darauf ging ich Schnorcheln und kam deshalb zu spät zum Mittagessen. Hunger hatte ich aber, das Frühstück war am Morgen ausgefallen. Eigentlich wollte ich jetzt Pause machen, aber mit Sandra und Olaf ging ich stattdessen Kajak fahren. Im 2-Personen-Boot hatte ich meine liebe Not, das Ding wechselte permanent die Richtung und fuhr nicht dahin, wohin ich wollte. Auch wollten die beiden unbedingt zu einem weit entfernten Motu paddeln und diese Strecke war mir eigentlich zu viel. Trotzdem ließ ich mich breitschlagen und wir schafften es. Nach einem Rundgang auf dem kleinen Eiland legten wir uns ins seichte Wasser und taten nichts mehr. Leider lag die Rückfahrt noch vor uns. Diesmal nahm ich den Einer-Kajak und kam damit auch gut zurecht. Die anderen beiden waren zwar immer vorneweg, doch stetig paddelte ich hinterher. Schließlich machten sie eine längere Pause, während ich nach mehr als drei Stunden wieder den Bootssteg erreichte. Dort wollte Kerstin mal das Boot ausprobieren, ich versuchte auszusteigen, rutschte weg und fiel prompt samt Hut und Brille in die Lagune. Beides konnte aber gerettet werden. Später landete ich das Kajak noch an, brachte das Paddel zurück und kam mit einem Sonnenbrand auf den Füssen wieder bei den Zelten an. Bis zum Abendessen war noch Zeit, die ich zum Schreiben nutzte. Heute machte Albrecht, na was wohl? - Fisch - Doch sein Geruch, es war Schwertfisch, hielt mich vom Essen ab. Ich begnügte mich mit Reis und Gemüse. Inzwischen war meine Stimme total weg, aber Regina half mir mit einem homöopathischen Mittel aus. Um mich zu schonen , war ich auch schon bald im Bett.
7. TagSpät wurde ich wach, nach einer schnellen Dusche ging es gleich zum Frühstück. Um halb 8 Uhr wurden wir von zwei Jeeps abgeholt, heute stand ein Halbtagesausflug auf dem Programm. Wir fuhren ein Stück an der Ostküste der Insel entlang und bekamen erklärt, um welche Gebäude es sich nahe der Straße handelte. Unsere Fahrerin erzählte auch viel über die Pflanzen, die wir am Straßenrand sahen. Bald darauf bogen die Wagen von der Küstenstraße in Richtung der Berge ab. Nach einigen Minuten Aufwärtsfahrt stoppten wir in einem alten Vulkankrater, der als Plantage für Bananen genutzt wurde. Lange blieben wir nicht hier, bald darauf fing es an zu regnen und wir suchten Schutz unter den Verdecks der Jeeps, die schnell ausgebreitet wurden. Weiter ging es zu einem alten religiösen Versammlungsplatz der Polynesier. In früheren Zeiten waren hier auch Menschenopfer durchgeführt worden, aber nur an Männern, Frauen galten als unrein. Inzwischen schien wieder die Sonne und wir waren froh, als uns eine Erfrischung aus Saft und Obst gereicht wurde. Als letztes besuchten wir noch eine Vanillefarm, wo wir die Pflanzen aber leider nur durch einen Zaun betrachten konnten. Dafür durften wir aber die fertigen Produkte ausgiebig anschauen und natürlich auch kaufen. Es war jetzt schon nach Mittag und es ging zurück zum Hotel. Der Großteil von uns stieg aber schon im Dorf aus, um noch etwas einzukaufen. Um 14 Uhr kam dann ein Bus vom Hotel und holte uns ab. Der Nachmittag nach dem Essen war frei, eigentlich wollte ich die Zeit mit dem Schreiben von Postkarten verbringen. Doch bald saß ich auf dem Steg am Wasser und ließ mir die Sonne auf den Pelz brennen. Dann nahm ich mir doch noch die Zeit zum Schnorcheln, einige von uns waren wieder mit den Kajaks unterwegs. Als dann die Sonne unterging, versammelte sich die ganze Reisegruppe am Ende des Steges zu einem gemeinsamen Abendcocktail aus Rum, Vanille, Orangen- und Mangosaft. Erst als wir die Hand nicht mehr vor den Augen sehen konnten, wurde aufgebrochen. Es wurde Zeit für das abendliche Kochen. Heute gab es mal keinen Fisch, sondern Pellkartoffeln mit Quark und Salat. Danach dauerte es fast bis 23 Uhr, bis ich endlich mit dem Schreiben fertig war.
8. TagDie Nacht blieb trocken und ich kam heute auch früher aus dem Bett. Dummerweise war Frühstück schon um 7 Uhr, so dass ich nach der Dusche kaum noch zum Essen kam. Bis auf ein Ei konnte ich mir auch keine Verpflegung mehr machen, denn bald kam der Bus, der uns zum Startpunkt unserer Wanderung brachte. Um 10 Uhr stiefelten wir los, jetzt noch in voller Tageshitze, doch bald hielt ein Blätterdach die ärgsten Sonnenstrahlen von uns ab. Nach mehr als einer Stunde Weg machten wir die erste Pause nahe eines Bachlaufs, der hier den Weg querte. Ab hier führte der Weg wieder über offenes Gelände aufwärts und der schmale Pfad wurde teilweise auch recht steil. Der Regen in den letzten Tagen hatte viele glitschige Stellen hinterlassen, weswegen wir an manchen Stellen recht vorsichtig sein mussten. Nach mehr als 600 Höhenmetern kamen wir zu einem Platz, an dem man den Norden und den Süden von Raiatea sehen konnte. Im Nordosten lag Tahaa, in der gleichen Lagune, aber durch einen Kanal von unserer Insel getrennt. Nur ein paar Meter weiter kamen wir dann zu einem Becken, welches ein kleiner Bach mit Wasser gefüllt hatte. Das nutzten einige von uns zu einem Bad. Wir mussten aber bald wieder aufbrechen, es bewölkte sich zusehends und Nebelschwaden zogen über den Gipfel. Albrecht wollte uns jetzt noch eine endemische Pflanze zeigen, momentan blühte sie jedoch nicht, weswegen nur Frank den Abstecher einen steilen unwegsamen Hang hinunter mitmachte. Bald darauf fing es heftig an zu regnen und hörte auch fast den ganzen Rückweg über nicht mehr auf. Wir gingen jetzt einen anderen Weg und es gab einige Kletterstellen zu überwinden. Hier mussten wir uns gegenseitig helfen, der glatte Untergrund machte allen zu schaffen. Manchmal ging es durch so dichtes Gebüsch, dass man kaum den Weg fand, während scharfe Gräser und Äste gegen die Beine schlugen. In den kurzen Hosen taten diese deshalb nach einiger Zeit ganz schön weh. Dann endlich erreichten wir freieres Gelände. Doch inzwischen waren Schuhe und Strümpfe völlig durchnässt und in dichtes Kleid aus Samenkörnern gehüllt. Bald darauf erreichten wir wieder die Küste und nach einem Eis von der Tankstelle liefen wir die zwei Kilometer bis zur Stadt. Albrecht telefonierte hier mit dem Hotel und ließ uns wieder durch den Bus abholen. Am Campingplatz war dann erst mal Duschen und Klamottenwaschen angesagt. Vor allem die Turnschuhe benötigten eine Grundreinigung. Nach dem Abendessen mit Nudeln und Avocadosoße wurden wieder die Biere ausgepackt und bis Mitternacht gelabert. Um 1 Uhr nachts gingen dann einige noch mal zum Steg, um sich das Kreuz des Südens anzusehen, doch Wolken machten daraus einen kurzen Besuch.
9. TagHeute hatten wir etwas mehr Zeit, erst um viertel vor 9 Uhr sollten wir abgeholt werden. Die Gruppe versammelte sich pünktlich auf dem Steg, die Pirogue jedoch kam erst mehr als eine Viertelstunde später. Wir fuhren parallel zur Küste, bis wir die ausgebaggerte Fahrrinne erreichten, die Raiatea mit Tahaa verbindet. Außerhalb dieser Rinne verhindern viele Untiefen und Riffe, daß man zügig vorankommt und für Boote mit größerem Tiefgang ist sie der einzige Weg. Unser Boot brachte uns zur zweiten Insel der Lagune und dort in die längste Bucht aller tahitianischen Inseln hinein. Nach dem Verlassen des Bootes ging es weiter mit zwei Jeeps zu einer Vanillefarm, die hier noch recht altmodisch unterhalten wurde. Der Vorteil war jedoch, daß wir hier die Pflanzen auch anfassen durften und sie nicht nur durch einen Zaun betrachten durften. Die Fahrt ging weiter bis zum nächsten Stopp an einen Hibiskusbaum. Der Bootsführer Edwin zeigte uns, was die Insulaner früher alles aus dieser Pflanze gewinnen konnten: Teller, Toilettenpapier, Flöte, Seil, Bastrock, Dächer und vieles mehr. Nach dieser Demonstration gab es den nächsten Halt bei einem niedrigen Dach unter dem Copra getrocknet wurde, das Fleisch der Kokosnuss. Die Schalen der Nüsse werden verbrannt, damit sich in ihnen kein Wasser sammeln kann, das so der Vermehrung von Stechmücken dient, die Fasern werden an Nutztiere verfüttert. Wir verließen jetzt die Küstenstraße und fuhren auf einem unbefestigten Weg in die Berge hinauf zu einem schönen Aussichtspunkt. Dort gab es eine Erfrischung in Form von Bananen und einem Dipp aus geraspeltem Kokosnuss. Später ging es zurück zur Anlegestelle, wo uns das Herstellungsverfahren von schwarzen Perlen erklärt wurde. Man konnte hier natürlich auch welche kaufen, doch nur Gisela tat einen tiefen Griff ins Portemonnaie. Ich selbst fand keine Perle, die mir besonders gefallen hätte und verschob meinen Einkauf auf einen späteren Zeitpunkt. Wir verließen jetzt die Insel Tahaa und fuhren weiter zu einem nahen Motu. Dort gab es ein leckeres Mittagessen. Wer wollte, durfte jetzt noch Schnorcheln gehen oder konnte sich einige Meerestiere in Gefangenschaft anschauen, besonders ein giftiger Steinfisch weckte das Interesse. Edwin holte ihn zum Anschauen kurz aus dem Becken heraus. Nachmittags ging es dann wieder zurück, doch machten wir noch einen Abstecher zum Städtchen Uturoa, es waren noch einige Kleinigkeiten einzukaufen. Bis uns die Pirogue endlich wieder an unserem hoteleigenen Steg abgeliefert hatte, war es schon fast 18 Uhr. Das Abendessen bestand heute aus Resten, das machte aber nichts, niemand hatte eigentlich besonders großen Hunger. Am Morgen war es noch bedeckt und kühl gewesen, der Tag war jedoch sehr heiß geworden und jetzt am Abend regnete es. Wieder verbrachten wir die Zeit bis 22 Uhr am Tisch vor der Küche, nur Olaf fielen zeitweise die Augen zu.
10. TagMal wieder kam ich nicht aus dem Bett, die anderen saßen schon lange am Frühstückstisch, als ich endlich eintrudelte. Der Vormittag war heute frei, ich verbrachte die meiste Zeit im Zelt und las mein Buch zuende. Es war zwar heiß im Zelt, aber immer noch bequemer als auf den harten Holzbänken. Gegen Mittag war dann Zeit das Zelt abzubauen, ich war der letzte der damit anfing. Meine Turnschuhe, die ich zwei Tage zuvor nach der Wanderung zum Trocknen ausgelegt hatte, konnte ich auch wieder anziehen. Als endlich alles verpackt war, gesellte ich mich zu den anderen, die schon beim Mittagessen waren. Zu Essen gab es heute wieder Reste, ich hatte aber wieder keinen Hunger, dafür hatte ich am Vormittag zu wenig getan. Kurz nach halb 2 Uhr nachmittags wurden wir alle in einer Fuhre zum Hafen gebracht, unser Frachtschiff Vaeanu war aber noch nicht da. Nach einem Spaziergang durch den Ort sah ich das Schiff anlegen, unser Gepäck lag inzwischen schon in der obligatorischen Kiste. Sie wurde als letzte eingeladen, denn wir würden beim nächsten Stopp schon wieder aussteigen. Unser Schiff hatte auf dem Kai ein Büro in Form eines Containers, nach Beendigung der Formalitäten wurde dieser geschlossen und zur Sicherheit ein zweiter Container vor die Tür geschoben. Wir waren sehr beeindruckt. Die Überfahrt dauerte gut 2,5 Stunden, einen Teil davon verschlief ich, dieses Mal aber ohne Isomatte. Nach der Ankunft auf Huahine wurde das Gepäck auf einem Fleck versammelt uns wir bekamen eine halbe Stunde Zeit zum Einkaufen. Der Campingplatz war weit weg und es gab dort keine Möglichkeit für eventuelle Besorgungen. Mit einem wackeligen Truck fuhren wir 25 Kilometer in den Süden der zweigeteilten Insel. Unsere Unterkunft war sehr rustikal, aus Sand bestand der Fußboden von Küche, Esszimmer und Klo. Die letzteren waren sehr luftig, ein Dach aus Palmwedeln wurde von Stützpfosten getragen. Unsere Zelte bauten wir schon fast im Dunkeln auf, danach wurde das Essen gekocht, heute Reis mit Gemüse. Später wurde ich von Olaf, Sandra und Frank wieder tatkräftig beim Schreiben unterstützt, so daß es wieder nach Mitternacht war, als ich endlich mein Heft schließen konnte.
11. TagFrühstück war wieder um halb 8 Uhr und erst danach wurde das Programm für den Tag verkündet. Es sollte eine Inselrundfahrt gemacht werden, doch da der Truck für die ganze Gruppe zu eng war, wurde das Ganze in zwei Etappen durchgeführt. Mit Sandra, Angie, Olaf, Regina und Frank war ich bei der ersten Fahrt dabei. Es war schönstes Wetter, als wir kurz nach 9 Uhr losfuhren, begleitet vom Sohn und einem Enkel unseres Fahrers. Zuerst umrundeten wir die Südinsel Huahine-Iti und hielten dort nur für einige Fotos. Auf der Nordinsel gab es dann einen längeren Stopp im Hauptort zum Einkaufen. Es gab hier zwar ein paar Touristenläden, die Auswahl war jedoch gerade nicht sehr berauschend. Nach mehr als einer Stunde fuhren wir endlich weiter. Es folgten jetzt Stopps am Strand des momentan einzigen Hotels, an einer archäologisch aufbereiteten religiösen Kultstätte und an einer alten Holzbrücke, von der aus man blaue Quallen und einige Reusen sehen konnte. Einen letzten Halt machten wir dann noch an einem kleinen Bach, in dem heilige Aale lebten, oder besser vegetierten, denn viel Platz hatten die mehr als meterlangen Tiere in dem kleinen Gewässer nicht. Es war schon nach 13 Uhr, als wir wieder am Campingplatz ankamen. Jetzt wurde das Mittagessen eingenommen, für das Regina als Premiere einen Auberginensalat gemacht hatte. Um 15 Uhr brach dann die zweite Gruppe zur Inseltour auf, während wir uns gemütlich an den Strand legten und bald entschlummerten. Nach einiger Zeit wieder aufgewacht, ging es jetzt zum Schnorcheln ins Meer. Viele tausend Seegurken machten es schwierig ins Wasser zu kommen, ohne auf eines der Tiere zu treten. Konnte man erst mal schwimmen, hatte man damit keine Probleme mehr. Viele Fische gab es nicht zu sehen und dank der geringen Wasserhöhe kamen die Korallen manchmal gefährlich nahe an den Bauch heran. Öfters ging es gar nicht mehr weiter und es waren einige Umwege zu schwimmen, um ein Stück voran zu kommen. Den Rückweg zum Camp ging ich über den Strand und dort angekommen legte ich mich eine Weile ins Zelt. Bald darauf kam die zweite Gruppe von ihrer Tour zurück, doch bevor wir Abendessen machen konnten, ging ein heftiger Regenschauer nieder. Zum Glück lag ich noch in meinem Zelt und das war dicht, hier ließ es sich aushalten. Tropische Regenfälle dauern meist nicht lange und auch hier hörte es eine halbe Stunde später wieder auf und die Sterne erschienen am Abendhimmel. Albrecht bereitete heute Fische vor, was sehr lange dauerte, denn zuerst mussten die Biester ausgenommen und dann auf offenem Feuer gegrillt werden. Mir genügte zum Essen der Nudelsalat. Ausnahmsweise schaffte ich es heute mal, vor Mitternacht ins Bett zu kommen.
12. TagHeute war ein freier Tag, also keinerlei Programm. Außerdem war Sonntag und an diesem Tag passiert traditionell sehr wenig auf Tahiti. Ich wurde mal wider nicht wach und keiner von den anderen hatte mich geweckt, also kam ich erst zum Frühstück, als die lieben Mitreisenden schon fertig waren. Nachher gab es nichts mehr zu tun, also drückte ich zuerst unter dem Palmdach unseres Essensplatzes herum und spielte mit dem kleinen Kater, der inzwischen recht zutraulich war. Später legte ich mich dann an den Strand und hörte mir den Text meiner Rolle im nächsten Theaterstück an. Einige Proben würde ich während meines Urlaubs verpassen, also galt es schon mal etwas vorneweg zu lernen. Den größten Teil der Aufnahme bekam ich auch mit, ohne wie meistens gleich wieder einzuschlafen. Zum Mittagessen gab es mal wieder Reste, jeder nahm sich davon was und wann er wollte. Am Nachmittag nahm ich mir dann wieder die Zeit zum Schnorcheln und holte mir dabei prompt einen leichten Sonnenbrand. Danach hörte ich mir das Theaterstück ein zweites Mal an, fleißig, fleißig. Zum Abendessen gab es heute 11 Hühnerbeine für 13 Leute. Unsere Reiseleiter gingen dabei leer aus. Danach saßen die obligatorischen Fünf (Sandra, Angie, Frank, Olaf und ich) wieder zusammen am Tisch, doch weil heute weniger passiert war, konnten die anderen vier mich auch nicht so leicht vom Schreiben ablenken. Ich kam deshalb auch früher ins Bett.
13. TagFür heute war eigentlich ein weiterer freier Tag geplant, doch für die 5 vom Vorabend und Kurt war das zuwenig. Albrecht hatte einen optionalen Ausflug angeboten und wir hatten zugesagt, obwohl er recht teuer war. Deshalb ließ ich mich von Sandra wecken, um wenigstens heute pünktlich beim Frühstück zu sein. Um halb 9 Uhr brachte uns wieder der wackelige Truck hinüber auf die Nordinsel, wo einige Pirogen vor Anker lagen. Es waren noch mehr Gäste da, allerdings gab es auch zwei Boote, so daß wir eines für uns alleine hatten. Das Programm war ähnlich wie auf Bora Bora. Zuerst besuchten wir eine Perlenfarm. Dazu mussten wir aber durch die schmale Fahrstraße zwischen den beiden Teilinseln und unter der kurzen Brücke hindurch. Die Farm war auf der Ostseite der großen Insel und in dem Pfahlbau, der mitten im Wasser stand, wurde sogar richtig gearbeitet. Wir wurden hier Zeuge, wie die Austern geimpft wurden, d.h. wie ein Fremdkörper als Kern für die spätere Perle in die Schale eingebracht wurde. Es gab schöne Stücke zu kaufen, doch hatte ich heute dummerweise kein Geld dabei. Bald ging die Fahrt weiter in Richtung Süden, wo als nächstes das Schnorcheln an die Reihe kam. Hier blieb ich lange im Wasser, musste aber wegen der etwas stärkeren Strömung aufpassen. Erst als ich gerufen wurde, kam ich zurück ins Boot. Weiter ging es jetzt zu einem Motu, wo natürlich Mittag gemacht wurde. Auch hier gab es wieder Poisson Cru, also rohen Thunfisch mit Salat. Einige etwas abgehobene Gäste ließen sich sogar ihren Tisch ins Wasser ziehen, um nach dem Essen direkt ins Bad kippen zu können. Einer von uns hatte Pech, Frank trat auf den einzigen Seeigel weit und breit und hatte danach einen ziemlich lädierten Fuß. Glücklicherweise konnte er aber weiter mitfahren. Weiter ging es zur Haifütterung, wobei aber schon auf dem Weg dunkle Wolken am Himmel aufzogen. Während die Fische gefüttert wurden, blieben wir zuerst an Bord eines verankerten Bootes, später durften wir auch hier ins Wasser, wobei die bis zu zwei Meter großen Riffhaie auch hier recht nahe an uns herankamen. Auf der Heimfahrt fing es dann heftig an zu regnen, doch bis zu unserer Ankunft an Land hatte es schon wieder aufgehört. Leider waren wir da schon durch und durch nass und etwas verfroren. Zum Abendessen nach dem Sonnenuntergang gab es heute einheimische Kost, auf Blättern serviert. Viel Fisch, Krabben, Maniok, Brotfrucht und Yams, alles nicht gerade mein Fall. Danach tanzten die ziemlich properen Mädels, während die Männer Musik machten. Der Aufforderung zum Mittanzen konnte ich aber rechtzeitig entgehen. Es wurde noch lange gesungen, bis sich endlich die Runde so nach und nach auflöste. Um kurz vor Mitternacht saß ich schließlich alleine am Tisch.
14. TagIn der Nacht hatte es geregnet und das Fallen der Tropfen auf die Zeltplane war sehr einschläfernd gewesen. Morgens, als mich Regina weckte, war es jedoch schon wieder abgetrocknet. Nur leider blieb es nicht dabei, während des Frühstücks ging der Regen wieder los und er wurde immer heftiger. Zum Glück hatten da fast alle ihr leider noch nassen Zelte abgebaut, nur Frank hoffte noch auf besseres Wetter. Wir hatten heute noch einen kleinen Programmpunkt, der Chef des Camps wollte uns sein kleines Museum zeigen. Dieses stellte sich als sein Privathaus heraus, ausstaffiert mit einigen polynesischen Artefakten, von denen die meisten selbstgemacht waren. Wir fuhren bald wieder zum Camp zurück, doch Sandra und Angie stiegen früher aus, in einem kleinen Laden konnte man Speiseeis kaufen. Es regnete immer noch, als es ein kleines Mittagessen gab, Eier und Speck sollten nicht mitgenommen werden und mussten deshalb weg. Danach hieß es warten, bis wir gemeinsam zum Hafen fuhren. Gegen 14 Uhr ging es los, nachdem wir uns noch von den Leuten vom Camp verabschiedet hatten. Olaf, Sandra und ich stiegen in den Gepäckwagen, der Rest benutzte den Truck für den Weg nach Norden. Angekommen im Dorf hatten wir noch jede Menge Zeit, doch das Wetter war immer noch nicht das Gelbe vom Ei, also wurde die nächste Zeit in einem Café verbracht. Hier gab es zwar keine Mücken, dafür aber Unmengen von Fliegen die uns nicht zur Ruhe kommen ließen. Vorher war ich noch einige leere Bierflaschen losgeworden, bei den Chinesen hier konnte man sie nur gegen Vorlage des Kassenbons abgeben. Und den hatte ich total verweicht in der Tüte wiedergefunden. Wegen des Wetters war der Seegang auch stärker als gewöhnlich und deshalb verspätete sich auch unser Schiff, wieder war es die Vaeanu. Anderthalb Stunden später als geplant konnten wir erst um 19 Uhr an Bord gehen. Zuvor hatte ich mit meinem letzten gewechselten Geld einen tahitianischen Hamburger gegessen und mir eine Grundlage für die Seereise geschaffen. An Bord des Frachters ging es heute sehr eng zu, ich suchte mir gleich ein Plätzchen und breitete meine Isomatte aus. Albrecht hielt extra für Gisela eine Platz frei und verscheuchte jeden, der sich ihm nähern wollte, doch schließlich lag sie ganz woanders. Da der Seegang weiterhin recht heftig war, rollte, stampfte und gierte auch das Schiff sehr stark. Trotzdem versuchte ich zu schlafen, ohne übers Deck zu kullern und hatte meinen Platz deshalb neben einer Stützsäule gesucht, an der ich mich in der Nacht festhalten konnte. Am nächsten Morgen hörte ich dann, das die liebe Kerstin in der Nacht viermal die Fische gefüttert hatte, aber nur dreimal bis zur Reling gekommen war.
15. TagTrotz meiner Vorbereitungen hatte auch ich beim Schlafen so meine Probleme gehabt. Wenigstens wurde ich aber nicht seekrank. Die Verspätung gegenüber dem Fahrplan war in der Nacht noch größer geworden und wir kamen erst um 5 Uhr morgens in Papeete an. Es dämmerte schon, als unsere Rucksäcke ausgeladen wurden, aber zum Glück waren die zwei kleinen Busse schon da, die uns zum gleichen Hotel brachten, in dem wir uns schon zwei Wochen zuvor bei unserer Ankunft aufgehalten hatten. Die geplante Inselrundfahrt ließen wir wegen unserer Verspätung ausfallen, so daß wir bis zur Weiterfahrt am Nachmittag Freizeit hatten. Frank bezog mit mir ein Zimmer für den Vormittag, wir räumten den Balkon leer und stellten dort unsere Zelte zum Trocknen auf. Nach einer dringend notwendigen Dusche wurde erst mal zwei Stunden gepennt, erst um 9 Uhr fühlten wir uns fit genug, einen Ausflug in die Stadt zu machen. Wir nahmen den Bus zum Hafen und gingen erst einmal Geld tauschen, ich war inzwischen total blank. Danach gingen wir etwas Shoppen, es wurde aber nicht viel Geld ausgegeben. Ich musste aber etwas essen, hatte schon fast einen ganzen Tag nichts mehr gehabt. Am frühen Nachmittag fuhren wir zum Hotel zurück, denn das gesamte Gepäck musste wieder vorbereitet werden, wir wollten heute noch die Fähre nach Moorea erreichen. Kurze Zeit später fing es wieder an zu regnen, aber da waren die inzwischen getrockneten Zelte schon wieder sauber verstaut. Am Fährhafen angekommen standen wir alle zusammengedrängt unter einem Dach, doch die Zeit bis zur Abfahrt um 16 Uhr war einfach zu lang, lieber gingen die meisten noch mal kurz in die Stadt. Wieder zurück ging es an Bord der Schnellfähre, die innen fast wie ein Flugzeug eingerichtet war. Ich zog mir etwas über, die Klimaanlage lief zu stark, suchte mir einen Platz, hörte mein Theaterstück ab und schlief ein. Die Fahrt dauerte nicht lange, schon nach 30 Minuten landeten wir in Moorea, jetzt wieder bei trockenem Wetter. Mit einem Linienbus ging es weiter, leider in die falsche Richtung, er umrundete den südlichen Teil der Insel bevor er zu unserem Ziel kam. Auf dem Campingplatz Chez Nelzon bezogen wir einfache Zimmer im Langhaus, Duschen und Toiletten lagen etwas abseits. Wir gingen einkaufen, heute war ich fürs Essen zuständig und ich machte natürlich die allseits beliebte Nudelsoße, deren Rezept ich mir per Mail hatte zuschicken lassen. Zwei Töpfe waren nötig, doch nach dem Essen war kaum noch etwas übrig, auch wenn der Schmand gefehlt hatte. Um 22 Uhr mussten wir den Küchenbereich verlassen, er wurde geputzt und abgeschlossen, also setzten wir uns noch eine Weile beim Schein der Taschenlampen auf die schmale Veranda vor den Zimmern.
16. TagDer heute Tag war unser nächster Faulenzertag. Mein Zimmernachbar Klaus, mit dem ich mir ein Bett teilen musste, hatte sich während der ganzen Nacht nicht gerührt und auch um die einzelne Decke brauchten wir uns nicht zu streiten, es war viel zu heiß zum Zudecken. Für 8 Uhr war Frühstück angesetzt, ich kam etwa eine Viertelstunde zu spät, dafür hatte Klaus nicht mal ein Uhr und war bei der Einhaltung von Zeiten auf andere angewiesen. Am Morgen schien die Sonne, jedoch am Nachmittag zog es sich zu, aber wenigstens blieb es den ganzen Tag über trocken. Nach dem Essen führte ich eine Grundreinigung an mir durch, telefonierte mit Deutschland und legte mich wieder hin. Es war so schön, mal überhaupt nichts zu tun, daß ich erst um 13 Uhr zum Mittagessen das Zimmer wieder verließ. Etwas Brot und ein Rest Soße vom Vorabend waren genug für den kleinen Hunger und danach wollte ich nicht mehr faulenzen, stattdessen ging ich zum Schnorcheln. Das Wasser war recht flach, man musste zwischen den Korallen hindurchschwimmen und aufpassen, nicht in eine Sackgasse zu geraten. Wieder an Land war noch jede Menge Zeit bis zum Abend, also ging ich ein Stück spazieren, immer der Straße entlang. Mein Versuch, einen Weg seitwärts in die Hügel zu finden, war nicht von Erfolg gekrönt, der einzige Pfad der etwas tiefer führte, endete an einem Wasserbassin. Auf dem Rückweg besuchte ich noch ein Perlengeschäft, kaufte aber noch nichts, erst wollte ich mich an verschiedenen Stellen umsehen. Um 18 Uhr wollten wir zum nahen Supermarkt laufen, ich war aber schon früher unterwegs, da es dort auch einige Souvenirläden gab. Als wir mit Lebensmitteln bepackt in der gemeinschaftlichen Küche einliefen, waren dort schon einige andere Gruppen mit Kochen zugange, so daß es an den zwei Kochstellen recht eng wurde und wir um die großen Töpfe kämpfen mussten. Die gekauften Hühnerbeine waren noch gefroren, weswegen sie keiner in die Pfanne legen wollte. Als sich dieses Problem mit der Zeit gelöst hatte und Reis und Currysauce fertig waren, gab es Curryhuhn und Salat. Nach dem Essen musste natürlich noch gespült werden und danach wurde noch das Programm der nächsten Tage besprochen. Auch heute wieder war um 22 Uhr Zapfenstreich für die Küche und wir zogen wieder um auf unsere Veranda.
17. TagFür heute war die nächste Fahrradtour vorgesehen und da wir die Räder um 8 Uhr abholen konnten, gab es Frühstück schon um 7 Uhr. Aus diesem Grund brauchte unser Zimmer natürlich einen Weckdienst, das übernahm wieder Sandra. Eine Viertelstunde früher weckte sie uns mit Schmackes, daß wir senkrecht im Bett standen. Die Räder gab es nahe des Supermarktes, wir hatten sie schon am Abend zuvor bestellt. Nicht alle machten die Tour mit, Gisela nahm zwar ein Rad, blieb aber in der näheren Umgebung und Regine blieb ganz im Camp. Zu unserem Glück war es heute bewölkt, so daß wir nicht allzu sehr ins Schwitzen kamen, aber selbst so war die Tour hart genug. Hart waren vor allen Dingen die Fahrradsättel, reinste Folterinstrumente, einen Großteil der Strecke legte ich im Stehen zurück. Wir umrundeten die Inseln im Uhrzeigersinn und sahen deshalb zum ersten Mal die zwei berühmten Buchten von Moorea, die Opunohu-Bucht und die Cook-Bucht. In der Nähe war eine Destille für einheimische Liköre, doch Besichtigen war nicht möglich, nur Probieren. Ein Bus voller Japaner war im Laden, weswegen ich bald wieder draußen war, sie benahmen sich fast wie Deutsche im Urlaub. Bald darauf machten wir Pause in einem Hotel, genehmigten uns einen Drink und sahen zu, wie das Kreuzfahrtschiff Paul Gauguin im Hafen gedreht wurde. Als nächstes stoppten wir kurz hinter dem Flughafen, um hier an einem schönen Strand eine Stunde zu Schnorcheln. Bis zum Riff musste man weit hinausschwimmen, aber dafür lohnte es sich dann auch. Korallen und Fische sahen in dem von der Sonne beleuchteten und sehr klarem Wasser wunderschön aus. Um 13 Uhr brachen wir wieder auf, Angie hatte uns inzwischen verlassen, sie fuhr zurück. Es folgte gleich eine ziemliche Steigung, die aber oben einen tollen Blick auf die Bucht und das ferne Tahiti zeigte. An der Ostküste fuhren wir jetzt nach Süden und erreichten nach einiger Zeit einen steinigen Abzweig. Dieser führte zu einem Wasserfall ein Stück ins Landesinnere. Theresa, Klaus und Kerstin folgten weiter der Hauptstraße, der Rest wagte das Abenteuer auf der Rüttelpiste. Nach einiger Zeit mussten wir die Räder stehen lassen und es ging zu Fuß weiter. Ich nahm einen falschen Abzweig, wurde aber zurückgepfiffen. Nach drei Bachüberquerungen kamen wir zum Wasserfall, der dünn an einer sehr hohen Felswand herunter rieselte. Am Fuß der Wand hatte sich ein kleiner Teich gebildet, in den wir ziemlich verschwitzt über große Steine hinein krabbelten. Als es plötzlich auf den ganzen Teich tröpfelte, statt nur in der Nähe des Wasserfalls, merkten wir das es regnete, also wieder raus aus dem Wasser und die Klamotten abdecken. Es hörte aber bald wieder auf und wir entspannten uns noch eine Zeitlang im Teich und aßen etwas Obst, das Albrecht mitgebracht hatte. Dann mussten wir aber wieder los, es waren noch 23 Kilometer Weg vor uns. Das nächste Stück wurde hart gestrampelt, erst 8 Kilometer vor dem Camp machten wir noch einen letzten Stopp. Hier stand die Kirche, die vom deutschen Traumschiff für Aufnahmen benutzt worden war. Nur war sie in der Sendung auf Bora Bora und nicht auf Moorea gewesen. So etwas nennt man wohl künstlerische Freiheit. Nach und nach trudelten alle ein und nach einigen Fotos nahmen wir das letzte Stück in Angriff. Ich war froh, um halb 6 Uhr abends endlich von diesem furchtbaren Sattel herunterzukommen. Die Räder wurden jetzt abgegeben, anschließend eingekauft und danach beschäftigten sich einige mit dem Abendessen. Es dauerte, bis die Bratkartoffeln und der Salat fertig waren und nach dem Essen spülte Klaus, das dauerte auch. Erst nach 22 Uhr kam ich endlich dazu, meinen Bericht fertig zu schreiben.
18. TagWir hatten das Frühstück auf 8 Uhr gelegt, so daß für unser Zimmer kein Weckdienst nötig war. Für den Tag war ein kleiner Ausflug geplant, doch konnte der erst um halb 11 Uhr losgehen, es hatte sich nämlich für 10 Uhr das Zimmermädchen angekündigt. Sie kam aber gar nicht in die Zimmer, sondern nahm die alte Bettwäsche mit und warf uns die neue zu. Zur festgesetzten Zeit brachte uns ein Boot zu einem nahen Motu, es war recht klein, weswegen es drei Fuhren machen musste. Ich war bei der ersten Gruppe dabei und wir waren kaum ausgestiegen, da kamen auch schon mehrere Stachelrochen im kaum kniehohen Wasser angeschwommen und wollten gefüttert werden. Zwischen diesem und dem Nachbar-Motu war das Wasser seicht und viele Korallen kamen bis dicht an die Wasseroberfläche heran. Eine starke Strömung zwang aber dazu, beim Schnorcheln aufzupassen, damit man sich nicht Arme und Beine an den scharfen Kalkgebilden verletzte. Ohne Flossen wäre das Verbleiben an einer Stelle ziemlich anstrengend gewesen. Auf der Zentralinsel hatte es zu regnen begonnen, dunkle Wolken hingen dicht über ihr, doch bis zu uns verirrte sich nur selten ein Tropfen. Zuerst war es ruhig auf dem Motu, doch dann kamen zwei Boote mit Franzosen und Japanern an Bord und der Strand wurde laut. Ich schwamm noch etwas in Richtung Riff, doch es war trotz der schönen Korallen nicht entspannend. Dauernd musste ich darauf aufpassen, nicht auf die hervorstehenden Spitzen getrieben zu werden. Auf dem Rückweg brachte ich eine leere Krabbenhülle mit, die Regina gleich zum Zeichnen konfiszierte. Um 15 Uhr sollten wir wieder abgeholt werden und wir gingen in Gruppen zum Absetzpunkt zurück. Bis jedoch das Boot kam, waren schon alle versammelt. Auch bei der Rückfahrt war ich bei der ersten Gruppe und hatte deshalb noch genügend Zeit, am Camp noch etwas Wäsche zu waschen. Das war wohl so außergewöhnlich, daß Silvia gleich ein Bild machen musste. Die Wäsche hing aber kaum auf der Leine, da fing der Regen an und er kam auch bis zum Abend immer mal wieder. Keine Chance, daß das Zeug trocken wurde. Die SAO-Gruppe (Sandra, Angie, Olaf) wollte heute Essen machen und versuchte sich an Chili und Schokopudding, der letztere wollte aber trotz Kühlschrank nicht hart werden. Albrecht hatte heute Geburtstag, er wurde so alt wie die Bundesrepublik. Bis auf unsere Küchenleute fuhren alle heute um halb 10 Uhr abends zum Tikivillage, um uns dort die Show anzusehen. Es wurde getanzt und gesungen, die Hüften geschwungen und mehr oder weniger gefüllte BH's aus Kokosnussschalen gezeigt. Vor dem gemeinsamen Tanz mit den Touristen konnte ich mich drücken, hierbei liefen Kurt und Klaus zur Hochform auf. Nach etwas mehr als einer Stunde war das Programm zuende und nach einem Gruppenbild fuhren wir zurück zum Camp. Im Zimmer von Sandra und Angie wurde dann Resümee gezogen und bis kurz vor Mitternacht geredet.
19. TagHeute war wieder Sonntag und der gute Christ geht an diesem Tag natürlich in die Kirche. Ich gehöre zwar nicht zu dieser Kategorie, ließ mich aber trotzdem von den anderen mitschleifen. Die katholische Messe fing schon um 8 Uhr an, das war mir persönlich aber zu früh, lieber besuchte ich die Protestanten um 10 Uhr. Einige von uns besuchten sogar beide Messen. Mit den Fahrrädern, die wir am Abend zuvor für den ganzen Sonntag gemietet hatten, mussten wir jetzt erst Mal ein Stück strampeln, fünf Kilometer in Richtung Norden war die achteckige Kirche entfernt. Wir hatten sie schon zwei Tage zuvor bei unserer Radtour ein erstes Mal gesehen. Als wir ankamen, war das Gotteshaus halb voll, alle Fenster und Türen offen und die Besucher fächelten sich Luft zu. Der Gottesdienst dauerte lange und bestand fast nur aus Monologen einer Kirchenhelferin und vom Pfarrer selbst, unterbrochen von sporadischen Gesängen. Einschließlich einer Taufe dauerte das ganze anderthalb Stunden und ich blieb auch die ganze Zeit wach, ganz im Gegensatz zu Teilen des einheimischen Publikums. Später radelten nur Kurt, Olaf und ich direkt zurück zum Camp, wir stoppten aber noch vor einem Hotel, um uns innen umzusehen. Als wir nach einiger Zeit wieder gingen, waren unsere Räder nicht mehr da, wir fanden sie nach einigem Suchen schließlich auf dem Hotelparkplatz. Ich sah mir auf der weiteren Fahrt noch einige Geschäfte an, doch die reinen Perlenjuweliere waren einfach zu teuer. Bis ich wieder den Campingplatz erreichte, war es schon 13 Uhr vorbei, Zeit zum Mittagessen. Es gab Reste vom Vortag, außerdem für mich eine Fertigsuppe, die ich mir im Supermarkt besorgt hatte. Die Zeit der größten Mittagshitze brachte ich dann im Bett hinter mich. Später ging es dann mit Sandra und Angie zum Einkaufen, ein kleines Souvenirgeschäft in der Nähe hatte recht schöne Sachen. Ich kaufte schwarze Perlen als Anhänger und Ohrstecker - natürlich nicht für mich - Sandra erstand außerdem noch einige Ringe. Dann war es Zeit zum Supermarkt zu fahren, Reginas Einkäufe mussten nach Hause transportiert werden. Heute gab es Spaghetti Bolognese. Das Essen fand diesmal früher statt, also war auch der Abwasch eher fertig, nachdem alle weg waren hatte ich endlich mal die Muße, in Ruhe und frühzeitig meinen Bericht zu schreiben. Später schaute ich noch am Strand vorbei, wo sich erstmals in diesem Urlaub eine Gruppe eingefunden hatte, um Uno zu spielen. Ich kehrte aber schon bald aufs Zimmer zurück und kämpfte dort die ganze Nacht mit den Mücken.
20. TagAn diesem Tag stand unsere zweite Wanderung auf dem Programm und da wir zum Startpunkt mit dem Linienbus fahren wollten, musste früh aufgestanden werden. Die Uhrzeit 6 Uhr reichte mir, um 15 Minuten später zu den anderen zu stoßen, Frühstück gab es für die Wanderer heute nicht. Es gingen nicht alle mit, Gisela, Theresa, Regina und Angie blieben im Camp. Im Bus war ich bald darauf schon fast wieder eingeschlafen, wir hatten auch ein ganzes Stück zu fahren, bis nach Pao Pao in der Cook-Bucht. Es war jetzt nach 7 Uhr und der dortige Supermarkt hatte eben aufgemacht, als konnten wir uns etwas Essen für unterwegs besorgen. In Richtung Inselmitte liefen wir los, zuerst noch auf einem ungeteerten Fahrweg hinauf zu einem ersten Aussichtspunkt. Ab dort ging es an Ananasfeldern vorbei auf einem alten steinigen Weg hinein in dichten Dschungel. Einige antike Kultstätten später verließen wir am Aussichtspunkt Belvedere den Wald und konnten von hier aus die beiden Buchten der Insel vor uns liegen sehen. Ein Imbisswagen und jede Menge Touristen verwässerten das schöne Bild jedoch ein wenig. Wir machten jetzt eine Frühstückspause, bevor es wieder hinein ging in den Urwald. Auf- und abwärts über einen schmalen Pfad kamen wir nach weiteren zwei Stunden hinauf zu einem Grad. Es war schwül und feucht, der Weg glitschig und manch einer hatte Probleme beim Klettern über Wurzeln und Unterholz. Der Blick von oben jedoch entschädigte für die ganze Anstrengung. Nach einer zweiten Pause stiegen wir jetzt wieder hinab ins Tal und hier war der Pfad auch etwas besser. Ohne größere Rutschpartien auf dem Hosenboden kamen wir wieder in zivilisiertes Gebiet, doch die Ringstraße um die Insel war immer noch eine halbe Stunde Weg entfernt. Es war fast schon 14 Uhr, als wir endlich wieder an der Küste waren. Ein naher Supermarkt wurde fast leer getrunken und dann auf den Bus gewartet. Der kam aber nicht. Ich machte mich zu Fuß auf den Heimweg, während die anderen sich alle auf die Ladefläche eines Pickups quetschten, dessen Fahrer sie freundlicherweise mitnehmen wollte. Diese Fahrt war mir zu unsicher, lieber lief ich die zwei Kilometer zur Traumschiffkirche, um dort bei diesmal besserem Wetter einige Fotos zu schießen. Danach hielt auch ich den Daumen raus und hatte Glück, ich wurde nach kurzer Zeit mitgenommen. Nach kurzem Aufenthalt beim Haus des Fahrers setzte er mich direkt vor dem Campingplatz ab. Ich musste jetzt eine Grundreinigung meiner Person vornehmen, anschließend ging ich einkaufen und besorgte mir einen Pareo. Danach legte ich erst mal eine Pause ein. Heute Abend wurden wieder Nudeln gekocht und danach beschlossen, auch am letzten Abend auf Moorea selbst zu kochen und nicht essen zu gehen. Wir waren recht früh fertig und ich blieb auch später noch in der Küche, hier hatte ich die Ruhe zum Schreiben. Nachdem ich fertig war, gesellte ich mich zur Gruppe, die sich im Schein einer Kerze auf der hölzernen Terrasse am Ufer versammelt hatte. Sie lagen dort kreuz und quer und es wurde viel gelästert, bevorzugt über Abwesende, doch auch Anwesende bekamen ihr Fett ab. Dort hielt ich es bis kurz vor Mitternacht aus.
21. TagObwohl wir heute erst um 8 Uhr frühstückten, war ich mal wieder viel zu spät. Da Programmstart erst für halb 10 Uhr vorgesehen war, machte ich mir einen faulen Lenz. Nur einen kurzen Fußweg war Moorea-Camping entfernt, dort bestiegen fast alle ein offenes Boot, daß uns die wenigen Meter zu unserer dritten Haifütterung brachte. Es lief hier so ab wie auf Huahine und auch jetzt kamen die Tiere bis auf Armlänge an uns heran. Der zweite Halt wurde danach natürlich bei den Stachelrochen eingelegt. Die Fische waren aber sogar noch gefräßiger und zutraulicher als bei den bisherigen Ausflügen. Ein paar Haie schauten auch vorbei, an dieser Stelle wurden sie aber von den Bootsführern verscheucht. Kurze Zeit später brachte uns das Boot zur Stelle zwischen den beiden Motus, die wir einige Tage zuvor schon besucht hatten. Hier gab es einen Obstimbiss und wieder die Gelegenheit zum Schnorcheln. Die starke Strömung existierte immer noch und man musste aufpassen, um sich nicht am vorletzten Tag noch eine Verletzung zuzuziehen. Olaf hatte Pech, er schnitt sich den Fuß an einer Koralle auf. Kurz vor 13 Uhr fuhren wir wieder zurück und wurden nahe unseres Campingplatz abgesetzt. Einige machten sich jetzt ein Mittagessen und auch ich vertilgte meine letzte Tütensuppe. Danach begann ich schon damit meinen Rucksack zu packen, um nicht die ganze Arbeit für den Abend aufzuheben. Anschließend machte ich dann ein Päuschen von etwas über einer Stunde. Wir kauften heute noch mal fürs Abendessen ein, später sah ich mir dann alleine die Geschäfte noch an. Ein Tiki mit Perle am Bauch hatte es mir angetan. Trotzdem war ich aber rechtzeitig genug zurück am Camp, um gemeinsam mit den anderen den letzten Sonnenuntergang auf Moorea zu erleben. Eine Dose Bier als Sundowner im Meer liegend zu mir zu nehmen, das wollte ich aber nicht. Angie, Sandra und Olaf taten es stattdessen. Wie immer in den letzten Wochen wurde die Sonne beim Untergehen von einer Wolke verdeckt, aber dafür stieg in unserem Rücken der fast volle Mond empor. Heute kümmerte sich Kurt ums Essen, er kochte Gemüse für 12 Personen, Albrecht war Fisch essen gegangen. Das wir lieber kochten, als überteuert Essen zu gehen, hatte er immer noch nicht verstanden. Heute mussten alle Reste vertilgt werden und was übrig blieb, das wurde an andere Gäste verschenkt. Bevor ich dann wieder zu den anderen auf die Terrasse am Strand ging, packte ich noch fertig ein. Wir mussten am nächsten Tag nämlich früh raus.
22. TagIch wurde um viertel vor 6 Uhr geweckt, von einem Mistvieh von Hahn. Sandra kam zu spät zum Wecken, das Tier hatte ganze Arbeit geleistet. Die noch herumliegenden Klamotten waren schnell zusammengeworfen, gleich darauf wurden die Rucksäcke zur Straße gebracht. Der Bus in Richtung Süden nahm uns mit, eigentlich war die Richtung egal, die Entfernung zum Hafen war in beiden Richtungen fast die Gleiche. Wir waren nur langsam unterwegs, ab und zu stiegen auch weitere Passagiere zu oder aus, erst nach einer Stunde hatten wir den Hafen erreicht. Um kurz nach 8 Uhr sollte die Schnellfähre ablegen, nur wenige Minuten früher kam sie angebraust, spuckte Menschen und Fracht aus und war bald darauf mit uns an Bord wieder unterwegs. Wir setzten uns aufs Oberdeck, in den Innenräumen war es dank Klimaanlage viel zu kühl. Dafür schwankte der Boden oben recht ordentlich und die Sonne brannte auf uns nieder. Nach kaum einer halben Stunde Fahrt landeten wir im Hafen von Papeete, wo Jean und sein zweiter Fahrer Tewa mit zwei Kleinbussen auf uns wartete. Das Gepäck wurde eingeladen und dann begann sofort unsere Inselrundfahrt, die wir bei unserem letzten Aufenthalt hatten ausfallen lassen müssen. Zuerst besuchten wir ein Museum über Geologie und Geschichte des Landes, ganz nett, aber nicht der Rede wert. Nächster Stopp war bei einem Marae, einem örtlichen Heiligtum. Die Bauten lagen in schönster Sonne, genau richtig für einige ordentliche Fotos. Weiter ging es zu einer Grotte vulkanischen Ursprungs, in der sich ein See gebildet hatte und wo das Wasser von der Decke tropfte. Dort blieben wir aber nur kurz. Einige besuchten jetzt das Gauguin-Museum, in dem es aber nur Kopien seiner Bilder gibt, während andere lieber dem Körper etwas Gutes taten und sich ein Sandwich besorgten. Da das Frühstück ausgefallen war, stand auch ich heute eher auf Essen als auf Kultur. Mit der Weiterfahrt mussten wir uns beeilen, ein Erdrutsch hatte vor einiger Zeit ein Stück Küstenstraße hinweggerissen und der übriggebliebene Weg war nur zeitweise zur Durchfahrt geöffnet. Aber wir schafften es. Hinter dem Isthmus zwischen den beiden Halbinseln Tahitis kamen wir in einen starken Regenschauer, doch bei der Ankunft an einem hohen Wasserfall lachte die Sonne schon wieder. Auch hier blieben wir nur kurz und auch der nächste Stopp bei einigen Blowholes an der Küste dauerte nicht lange. Immerhin gab es hier eine Brandung, viele Flüsschen mit Süßwasser aus dem Landesinneren verhinderten die Bildung eines Riffs. Die Korallen benötigen nämlich eine gewisse Salzkonzentration zum Überleben. Nun machten wir eine halbe Stunde Pause an dem Platz, wo früher die Schiffe der alten Entdecker geankert hatte. Hier stand ein unscheinbares Denkmal des Venusdurchgangs von 1769, als Kapitän Cook auf Tahiti war, um die Daten zu Bestimmung der Entfernung von Sonne und Erde zu ermitteln. Bevor wir jetzt zum Hotel fuhren, legten wir noch einen letzten Stopp an einem Aussichtspunkt ein. Die Stadt Papeete und das im Dunst halb verborgene Moorea waren zu sehen. Ich blieb nur kurz im Hotel, gerade lange genug um das Zimmer zu beziehen. Lieber fuhr ich noch einmal mit Silvia in die Stadt, nachdem wir aber ewig auf den Bus gewartet hatten. Wir mussten uns auch beeilen, die Läden hatten nämlich nicht mehr lange geöffnet. Nach einem erfolgreichen Einkauf suchten wir die Post auf und gingen dann Kaffee trinken. Für den Rückweg gab es dann keine Busse mehr, ich wollte laufen, doch Silvia schaffte es einen Pickup zu stoppen. Wieder am Hotel war jetzt Zeit zum Frischmachen, um halb 8 Uhr abends trafen wir uns im hoteleigenen Restaurant. Das Essen war teuer, dafür aber auch nicht besonders gut. lieber hätte ich noch einmal mit den anderen gekocht. Später gab es kleine Geschenke für die Reiseleitung und das Restgeld aus der Küchenkasse für die Mitreisenden.
23. TagUm halb 5 Uhr kam der automatische Weckruf übers Telefon, doch erst eine halbe Stunde später konnte ich mich vom Bett lösen. Es war halb 6 Uhr, als wir die beiden Minibusse mit unserem Gepäck beluden, danach ging es los zum Flughafen. Auch die Verlängerer Regina, Olaf und Kurt fuhren mit, die große Verabschiedung machten wir am Terminal. Es dauerte recht lange bis die Schalter geöffnet wurden, doch durch die frühe Ankunft waren wir weit vorne in der Schlange und wurden, als es soweit war, schnell unser Gepäck los. Hier hätten wir auch die Stempel für unsere Perlensteuer bekommen, doch das erfuhr ich erst, als ich schon durch die Passkontrolle war. Ich hatte noch einige Einheiten auf Franks Telefonkarte und gab zu Hause Bescheid, daß wir jetzt bald abfliegen würden. Irgendwann war dann auch die Sache mit dem Zollstempel erledigt und wir hatten jetzt jede Menge Zeit. Die verbrachte ich mit Theaterrolle lernen und dabei einschlafen. Kurz nach halb 9 Uhr durften wir hinein in den Jumbo und eine halbe Stunde später hoben wir ab in Richtung Norden. Silvia und Kerstin saßen neben mir, ich hatte den Fensterplatz und brauchte deshalb niemandem Platz zu machen. Die nächsten 8 Stunden blieb ich dort sitzen, schlief die meiste Zeit, aß zwei Malzeiten und sah mir noch einen halben Film an. Einige Zeit vor der Landung in Los Angeles wurde es dann Nacht, hier auf der Nordhalbkugel war Winter. Die Uhren wurden jetzt zwei Stunden vorgestellt, auch in Richtung Osten hatten wir uns ein ganzes Stück bewegt. Von den 2,5 Stunden Aufenthalt in den USA verbrachte ich die meiste Zeit damit, auf die Einreise zu warten. Die Schlange war ewig lang. Diesmal gab es wieder einen Stempel in den Pass, in Tahiti hatte ich keinen bekommen. Um halb 10 Uhr abends waren wir, mit einer neuen Bordkarte ausgestattet, wieder zurück in der Maschine, ich hatte außerdem noch als Mitbringsel für die Neffen zwei kleine Flugzeugmodelle gekauft. In der Südsee hatte ich nichts bekommen, was den beiden gefallen hätte. Nur kurze Zeit später waren wir schon wieder in der Luft.
24. TagUnser Rückflug in Richtung Osten verlief auf einer Route, die viel weiter südlich lag als der Hinflug. Statt Kanada überquerten wir diesmal die USA. Das Abendessen nahm ich noch mit, dann versank ich im Schlummer. Von den nächsten sieben Stunden bekam ich nichts mit, erst kurz vor der Normandie wurde ich wieder munter. Es wurde schon dunkel, als wir endlich auf dem Flughafen Charles de Gaulle landeten, sehr pünktlich sogar. Wir mussten das Terminal wechseln, beide Anschlussflüge nach Frankfurt und Berlin starteten von "D". Bei der Handgepäckkontrolle wurde ich mal wieder gefilzt, aber diesmal recht flott. Als alle im Warteraum angekommen waren, verabschiedete sich Kerstin, für sie war bald der Flug nach Berlin an der Reihe. Doch auch für den Rest ging es gleich weiter, schon bald bestiegen wir einen kleinen Airbus 318. Der gab zwar am Terminal noch seltsame Geräusche von sich, kam aber anstandslos um 18:45 Uhr in die Luft. Lange blieben wir nicht oben, schon nach 40 Minuten begann wieder der Sinkflug und dann schwenkten wir komischerweise von Osten in Frankfurt ein. Nach einem rauen Aufsetzen kam die Maschine an Terminal 2 zum Stehen. Jetzt schnell zur Gepäckausgabe, wo auch bald die Rucksäcke anrollten. Nur Frank ging leer aus, er musste zur Reklamation. Nach der großen Verabschiedung fuhr ich dann mit Sandra und Angie noch zum Bahnhof an Terminal 1, dann ging es für mich alleine weiter. Mit der S-Bahn bis zum Hauptbahnhof, dann weiter in Richtung Niedernhausen. Im Zug wollte ich mir einen Platz suchen, da sah ich ein bekanntes Gesicht, Willi, den Mann meiner Kusine. Er war mit seinem Filius unterwegs. Er jedoch erkannte mich nicht und machte große Augen, als ich ihn ansprach. Ich hatte doch ziemlich Farbe bekommen und sah verwegen aus, mit Rucksack, Hut und den Flossen auf dem Rücken. Bis Hofheim blieben wir zusammen, danach war ich fast alleine im Zug. In Niedernhausen hatte ich dann noch eine halbe Stunde Aufenthalt, konnte mich aber schon in den Anschlusszug setzen. In Bad Camberg waren wir dann schnell und dort warteten wie immer schon meine Eltern auf mich, um mich mit meinem Auto abzuholen. |