Reise mit Chamäleon: www.chamaeleon-reisen.de Bericht im PDF-Format: Tansania.PDF (1,8 MB) Tansania - Kilimanjaro1. Tag, 06.09.2008Bei der Wandertour auf Teneriffa Ende 2007 war in meiner Gruppe eine Frau dabei gewesen, die von ihrer Besteigung des Kilimanjaro berichten konnte. Zwar hatte ich schon früher darüber nachgedacht, doch jetzt ließ mich die Sache nicht mehr los. Ich war im Sommer 2008 recht gut im Training, hatte ein paar Kilo abgenommen und für August eine anstrengende Wanderung auf dem Berliner Höhenweg geplant. Deswegen überlegte ich mir, warum nutzt du nicht das Training und die Trekking Tour als Vorbereitung für den höchsten Berg von Afrika? Ich war zwar etwas beunruhigt durch die vielen Horrorstories über die Höhenkrankheit, die ich im Internet gelesen hatte, doch mein Hausarzt hatte mir das OK gegeben. Also buchte ich Kilimanjaro und Safari für Anfang September, besorgte mir noch ein paar Utensilien für unterwegs und wartete darauf, daß es endlich losging. Eine Schrecksekunde gab es allerdings noch, als ich mir eine Woche vor Abflug den vierten Zeh so hart anschlug und er gebrochen oder wenigstens so stark geprellt war, daß er nach kurzer Zeit auf die dreifache Dicke anschwoll und eine tief lila Farbe annahm. Zuerst hatte ich vorgehabt, die leichten Wanderschuhe mitzunehmen, doch jetzt sattelte ich auf die schweren Schuhe um, ich hatte darin einfach mehr Seitenhalt und Platz für die Zehen. Eine Salbe half dabei, daß die Schwellung wieder zurückging. Nach ein paar Tagen konnte ich auch wieder laufen und als ich freitags zu Bett ging, waren Koffer und Tagesrucksack fertig gepackt. Nach einer viel zu kurzen Nacht klingelte mein Wecker bereits um 4 Uhr, denn schon kurz nach 5 Uhr sollte mein Zug auf dem Weg zum Flughafen am ICE-Bahnhof Limburg Süd vorbeikommen. 26,50 Euro für 20 Minuten Fahrt im Stehen sind natürlich Wucher, eine andere Möglichkeit hatte ich am Samstag aber nicht, also setzten meine Eltern mich dort ab. Am Flughafen war KLM in Terminal 2 zu finden, da sie ihre Schalter aber mit Air France teilten, musste ich zuerst etwas suchen. Die 22 Kilo Gewicht meines Koffers waren beim Einchecken kein Problem, nachdem ich ihn los war ging ich gleich weiter zur Passkontrolle. Ich hatte die schweren Wanderschuhe natürlich angezogen und prompt wurden sie gesondert zur Sicherheit durchleuchtet, den Rucksack musste ich heute allerdings ausnahmsweise mal nicht öffnen. Schirm und Stativ hatte ich draußen gelassen. Mit einer kleinen Fokker flog ich jetzt nach Amsterdam, wo ich kurz nach 8 Uhr ankam. Der Anschlussflug nach Tansania hatte Verspätung, erst nach 10 Uhr ging es weiter, diesmal in einer Boing 777-200. Der Service bei KLM war wesentlich besser als bei früheren Flügen, es gab öfter Getränke und zweimal etwas zu Essen. Früher hatte ich immer eine eigene volle Flasche dabei gehabt, aber das ist ja heute nicht mehr möglich. Unser Flugzeug hatte in jedem Sitz einen Bildschirm integriert, so dass alle Passagiere sich ihr Programm selbst zusammenstellen konnten, auch Spiele waren möglich. Deshalb blieb ich auch die meiste Zeit wach. Leider saß ich am Gang, ich hatte meinen Platz mit einem Mädchen getauscht, die neben ihrer Freundin sitzen wollte, deshalb musste ich auch ab und zu meine Nachbarn herauslassen. Kurz vor 18 Uhr erreichten wir den Kilimanjaro-Airport, die Landung selbst bekam ich nicht mit, ich unterhielt mich mit meinem Sitznachbarn. Die Einreise zog sich etwas hin, zum Glück hatte ich mir mein Visum schon zu Hause besorgt und musste an diesem Schalter nicht anstehen. Mein Koffer drehte schon seine Runden auf dem Förderband, ich schnappte ihn mir und verließ die Ankunftszone. Draußen standen jede Menge Einheimische und hielten Schilder von den verschiedenen Hotels und Reisegesellschaften hoch, nach etwas Suchen entdeckte ich auch Chamäleon gemeinsam mit Wikinger. Unsere Gruppe war schnell vollständig, sechs Personen, die aber unterschiedliches Programm gebucht hatten. Mit anderen Gästen wurden wir in einen Bus gepackt und in die Stadt Moshi gekarrt. Der Fahrer fuhr recht langsam, hatte Probleme mit den Lampen des Gegenverkehrs und brauchte eine Stunde bis in die Stadt. Das letzte Stück Straße bis zum Springlands-Hotel war sehr abenteuerlich, Typ „Ausgetrocknetes Flussbett“. Gemeinsam mit Mark musste ich ein Zimmer beziehen, dabei hatten wir doch beide für Einzelzimmer Aufpreis bezahlt, es sei aber nichts mehr frei, sagte man uns. Bei der späteren Reklamation bekam ich von Chamäleon das zuviel gezahlte Geld aber anstandslos zurück, zusammen mit einem Gutschein und einem Bildband über Botswana. Wir blieben nicht auf dem Zimmer, sondern trafen uns mit dem Rest der Gruppe noch bei einem Bier im Hotelgarten. Für die Hungrigen gab es einige Sandwiches zu essen. In den nächsten zwei Stunden lernten wir uns schon etwas näher kennen und saßen noch bis Mitternacht zusammen.
2. Tag
Später bekamen Lutz und ich aber Hunger, er stellte nach etwas Herumfragen fest, dass es kurz vor 14 Uhr ein Lunchbuffet gab. Wir beide waren aber die einzigen, die sich von uns an Huhn, Hack, Bohnen und Kraut gütlich taten. Anschließend ging ich noch mal kurz an den Pool, zog es dann aber vor, die letzte Stunde bis 17 Uhr im Bett zu verbringen. Um diese Zeit, hatten wir erfahren, sollte das Briefing für die Wandergruppen stattfinden. Ein Sprecher der Trekkinggesellschaft gab uns eine kurze Einführung und verteilte dann die verschiedenen Gruppen auf die Bergführer, die uns dann genauere Informationen gaben. Unsere Vierer-Gruppe auf der Marangu-Route wurde von Colman geleitet, mit dem wir uns jetzt kurz unterhielten. Später auf dem Zimmer wurde das Gepäck aufgeteilt, der Koffer blieb im Hotel, der Seesack war für den Träger und Blitz und Teleobjektiv kamen in den Safe des Hotels. Leider war meine Skimütze verschwunden, so dass ich mir ein grelles Teil hier im Hotel ausleihen musste. Der Seesack wog nur 11 Kilogramm und hatte damit 4 Kilogramm weniger als erlaubt, weswegen ich mich entschloss, auch noch die Turnschuhe einzupacken und die Sandalen zurückzulassen. Die konnte ich später auch besser gebrauchen. Um 19:30 Uhr gab es Abendessen, ein Buffet, und es schmeckte recht gut. Danach blieben wir bis kurz vor 22 Uhr bei einem Bier noch zusammen sitzen.
3. Tag
Nachdem endlich das Permit für den Nationalpark ausgestellt war und jeder unterschrieben hatte, ging es um 12:15 Uhr endlich los. Die Träger nahmen eine andere Route, nur Colman und ein anderer Guide begleitete uns sechs Touristen, denn zwei Spanier waren auch noch dabei. Der Weg führte immer stetig bergauf durch dichten Wald, doch Tiere waren außer Kühen leider keine zu sehen. Wo unser Pfad auf den breiten Weg der Träger traf machten wir eine Pause und jeder bekam ein Lunchpaket. In Folie eingewickelt war ein Hühnerbein, ein paar Pommes und eine Hackfleischtasche eingepackt, außerdem eine kleine Tüte mit Saft. Ein Rabenvogel bekam die Knochen, er fing sie noch in der Luft, als ich sie ihm zuwarf. Auf dem weiteren Weg bekam ich jetzt Probleme mit meinem Kreislauf, dass passiert mir im Urlaub öfter während der ersten Tage. Zum Glück half das Lutschen von Traubenzucker und nach einer halben Stunde normalisierte sich mein Sehvermögen wieder und es ging mir besser. Um 16 Uhr erreichten wir die Mandara-Hütten auf 2700 Metern Höhe. Wir bekamen die Hälfte einer kleinen Hütte zugewiesen, vier Pritschen mit Matratzen unter einem spitzen Dach, mit einer trüben Lampe ausgestattet und wenig Platz für das Gepäck. Die interessante Toilette war auch nicht weit weg, man konnte sie aber ohne Ekel benutzen. Einen Geocache entdeckte ich hier nach wenigen Sekunden, ich hatte die Koordinaten von mehreren von zuhause mitgenommen. Zum Glück war niemand in der Nähe, als ich mich im winzigen Logbuch der Filmdose eintrug. Etwas nachdenklich wurde die Gruppe, als einige Träger schnell den Berg herunterkamen und eine einrädrige Trage mit einer Person im Schlafsack dabei hatten. Uns war klar, dass dies ein Opfer der Höhenkrankheit war, das zur Sicherheit schnell tiefer gebracht wurde. Wir machten vor der Dunkelheit jetzt noch einen Abstecher mit den zwei Assistenten zu einem nahen Krater, er lag nur 100 Meter höher. Es war bewölkt, weit sehen konnte man nicht. Schon nach einer Stunde waren wir wieder zurück am Camp und bald darauf gab es Abendessen. In der Essenshütte wurde wegen der vielen Wanderer in Schichten gegessen, den eigenen Platz konnte man anhand des Tischtuches erkennen. Wir bekamen Gurkensuppe, Rindfleisch, Kartoffeln und Gemüse, das Essen war in Ordnung, ich wurde satt. Colman gab uns noch ein kurzes Briefing für den nächsten Tag, danach mussten wir den Raum verlassen. Kurz vor 19 Uhr war es jetzt erst. Trotzdem waren bald schon im Bett, alle waren ziemlich müde und es gab ja nichts zu tun.
4. Tag
Die Hütten waren von der gleichen Art wie am Tag zuvor, nur diesmal war unsere Lampe kaputt. Auch manches Zelt wurde aufgestellt, der Ort wird von den anderen Routen als Lagerplatz für den Abstieg benutzt. Nach einer Katzenwäsche gab es wieder Tee und Popcorn. Auch hier in der Nähe war ein Geocache eingezeichnet und ich versuchte ihn zu finden, hatte aber kein Glück, das Versteck war schnell gefunden, die Box aber nicht mehr vorhanden. Wir waren heute noch nicht müde und wollten uns etwas besser akklimatisieren, deshalb gingen wir kurze Zeit später noch ein Stück mit den beiden Assistenten den Berg hinauf. Da ich mein GPS nicht dabei hatte, konnte ich nur schätzen, bis wohin wir kamen, es dürfte aber knapp unter 4000 Meter gewesen sein. Leider nieselte es die ganze Zeit und der Berg hüllte sich in Wolken. Wo ein Pfad für Träger von einem anderen Camp kommend auf unseren Weg traf, kehrten wir um und waren gegen 16:30 Uhr wieder bei den Hütten. Bis zum Abendessen war noch Zeit, die anderen gingen spazieren, ich schrieb an meinem Bericht. Wir trafen uns wieder an unserer Unterkunft und wurden von dort zum Essen gebeten. Es war wieder recht abwechslungsreich, Reis mit Auberginen, Bananen und Bohnen, dazu Gemüse und Pariser Hühnchen. Dazu noch eine Karottensuppe. Kaum waren wir fertig, musste der Platz wieder geräumt werden, hier war das Gedränge noch größer als am Tag zuvor. Deswegen wurde auch eine weitere Essenhütte nebenan gebaut, sie war im Rohbau schon fertig. Das Wetter hatte zum Glück inzwischen aufgeklart, doch gab es jetzt nichts mehr zu tun. Deshalb war auch heute wieder schon um 19:30 Uhr Matratzenhorchdienst angesagt.
5. Tag
Nach insgesamt 2,5 Stunden erreichten wir schließlich den Mawenzi-Sattel auf 4350 Metern Höhe, weiter sollten wir nicht mehr gehen. Vom strahlend blauen Himmel des Morgens war inzwischen nichts mehr übrig, dicke Wolken verdeckten Kibo und Mawenzi, die beiden Gipfel des Vulkans. Leider konnten wir deshalb auch nicht die Kibo-Hütte, unser nächstes Tagesziel, und den Schlussanstieg zum Kraterrand sehen. Einige von uns hatten hier schon leichte Höhenprobleme und deshalb blieben wir auch nicht lange, sondern stiegen bald wieder ab. Der leichte Niederschlag ging bald darauf in Regen über, was der sächsischen Gruppe nicht besonders gefiel, die uns jetzt entgegenkam. Ein anderer Trupp hatte dazu noch einen Blinden dabei, der zwischen 2 Personen mit Hilfe einer Stange geführt wurde. Nach insgesamt 8,5 Kilometern Fußweg waren wir zurück an den Horombo-Hütten, wo wir uns als Erstes aus den nassen Klamotten schälten. Bald darauf gab es Mittagessen, außer einer Suppe für jeden eine Gemüsetasche und einige dicke Pommes. Ich hatte im Gegensatz zu meinen Kollegen einen guten Hunger, viel zuwenig nahm Mark zu sich. Wir konnten ihn auch nicht dazu bringen, mehr zu essen. Danach legten wir uns zum Mittagsschläfchen hin, doch das unbequeme Bett steigerte meine kurz zuvor aufgetretenen Kopfschmerzen nur noch. Ich nahm deswegen eine Tablette und ging später lieber noch etwas spazieren an der frischen Luft. Auch schrieb ich schon meinen Tagesbericht an der Essenshütte. Wieder zurück bei den anderen konnten wir gerade wieder losgehen, Karim gab Bescheid, daß es Zeit für das Abendessen sei. Wir waren aber alle noch satt. Dabei gab es Karottensuppe, Spaghetti und Bohnengemüse. Anschließend war mir schlecht und ein Verdauungsspaziergang tat not. Während meine Kollegen in der Dämmerung die Hütte aufsuchten, war ich noch etwas länger unterwegs, ich wollte nicht schon wieder um 19:30 Uhr im Bett liegen. Doch als wir uns dann für die Nacht fertig machten, entdeckte Lutz an seinen Füßen einige Wanzenbisse. Die schienen aber schon älter zu sein und zum Glück nicht von hier zu stammen.
6. Tag
Zuerst war das Wetter noch schön, doch auch heute wurde es mit der Zeit immer schlechter. Wir waren gut zu Fuß und hatten bald wieder die 4000 Höhenmeter erreicht, danach stieg der Weg nur noch sehr moderat an. Die Pflanzen wurden weniger, die Landschaft wüstenartig, manchmal wehte ein kalter Wind. Als wir um 10:15 schon Mittag machten, waren wir über 4300 Meter hoch. Während ich Toast und Hühnchen aß, fing es an zu hageln, unser ausgelegtes Tischtuch wurde rasch weiß. Da war die Pause schnell vorbei, die Regenhüllen wurden über die Rucksäcke gezogen und weiter ging es. Auf der nun folgenden Strecke blieb uns der Graupel erhalten, die Sicht reichte teilweise nur noch 50 Meter weit. Auf den letzten 200 Höhenmetern wurde es noch mal steiler und ich spürte ein leichtes Stechen in der Herzgegend. Sofort nahm ich etwas Geschwindigkeit weg, wodurch Lutz bald vor mir im Dunst verschwand. Daniela blieb direkt hinter mir. Um 12 Uhr erreichten wir die Kibu-Hütten auf 4700 Metern Höhe. Als erstes mussten wir uns ins Hüttenbuch eintragen, dann kam das Gepäck in ein 12-Mann-Zimmer, anschließend folgte der obligatorische Toilettengang. Mir ging es überraschend gut, keine Spur von Kopfschmerzen. Meine Mitstreiter waren leider nicht so gut dran. Um 13 Uhr brachte Karim das Popcorn und die Erdnüsse, die anderen drei verschwanden danach schnell in ihren Schlafsäcken. Colman hatte gemeint, Schmerzen in der Herzgegend seien normal für die Höhe, trotzdem machte ich mir Gedanken. Überraschenderweise konnte ich aber gut einschlafen, die erstmalig benutzten Ohrstöpsel blendeten die Geräusche in der Hütte prima aus.
7. Tag
Um 4:55 Uhr hatten wir schließlich den Kilimanjaro offiziell bestiegen, als wir am Krater eine Höhe von 5681 Metern erreichten. Für den Sonnenaufgang war es natürlich noch viel zu früh, der sollte erst in 90 Minuten stattfinden. Zum Hierbleiben war die Zeit zu lang, nichts ist schlimmer, als sich in dieser Höhe auszuruhen, sobald man einschläft, wacht man nicht mehr auf. Also quälte sich die Gruppe nach einigen Fotos weiter in Richtung Uhuru Peak. Lutz und Mark wurde es aber bald zu viel, sie konnten nicht mehr weiter gehen und drehten um. Nelson begleitete sie. Lutz gab mir noch seine Kamera mit, ich sollte ein paar Bilder machen, denn auch Daniela sah sich nicht mehr in der Lage, das Gerät zu bedienen. Mit meiner Kamera war ich sehr zufrieden, sie wog zwar anderthalb Kilogramm, tat aber klaglos ihren Dienst, auch wenn der Auslöser doch merklich lauter war als sonst. Ich musste auch keinen Akku wechseln, der Eingelegte hatte immer noch genug Saft. Zu Sicherheit steckten zwei weitere zum Wärmen im Inneren meiner Jacke. Am Stella Point vorbei führte der Weg moderat hinauf zum Gipfel, 10 Minuten bevor wir ihn erreichten, ging hinter uns die Sonne auf. Der Rebmann Gletscher linker Hand leuchtete auf und in dem Moment kam ein bekanntes Gesicht mit Schal und Mütze in Stuttgartfarben vorbei. Es war Stefan, der ja die Machame-Route gebucht hatte. Sein Kumpel Manfred war im Lager geblieben, ihn hatte nichts aus dem Schlafsack herausgebracht. Nach einem kurzen Plausch und Beweisfoto stieg er ab und wir weiter hinauf, weit war es jetzt nicht mehr. Um 6:33 Uhr standen wir und andere Wanderer dann auf dem höchsten Punkt von Afrika, dem 5895 Meter hohen Uhuru Peak. Mein GPS zeigte etwa 10 Meter mehr, eine sehr ordentliche Genauigkeit. Die Stelle war nicht exponiert, nur ein flacher Hügel mit einem grob zusammen genagelten Schild, welches den Ort markierte. Auch Daniela hatte es bis hierher geschafft, obwohl es ihr augenscheinlich miserabel ging. Unsere Führer ließen uns nur wenige Minuten Zeit hier oben, sie drängten bald wieder zum Abstieg. Zwei Minuten schlug ich noch heraus, weil ich in der Nähe noch einen Geocache suchen wollte, leider wurde ich in der kurzen Zeit aber nicht fündig. Den Geocoin, den ich hier ablegen wollte, nahm ich wieder mit. Colman und Daniela waren schon vorrausgegangen, Oswald und ich folgten ihnen etwas später. Am Stella Point hatten wir plötzlich Zeit und er ließ mich 10 Minuten alleine, mein Guide hatte einen Bekannten getroffen. Kurz hinter dem Gilmans Point holten wir dann die anderen beiden ein, auch das spanische Filmteam hatte es inzwischen bis hierher geschafft. Der Abstieg glänzte jetzt hell in der Sonne und tat in den Augen weh, zum Graupel vom Vorabend musste noch Neuschnee hinzugekommen sein. Flott ging es abwärts und obwohl Daniela immer noch Symptome der Höhenkrankheit zeigte, trafen wir schon um 8:45 Uhr wieder an der Kibo-Hütte ein. Mark und Lutz lagen auf den Betten, bis zur Nasenspitze versteckt in ihren Schlafsäcken. Während Daniela sich dazu legte, war ich zu aufgewühlt, ich bereitete schon meinen Rucksack für den Abstieg vor. Um 10 Uhr brachte uns Karim Suppe und Pfannkuchen, was die anderen drei aber kaum anrührten. Danach musste dann bald aufgebrochen werden, die nächsten Gipfelstürmer würden bald kommen. Bei ähnlich schlechtem Wetter wie am Vortag stiegen wir hinab zu den Horombo-Hütten. Abwärts ging es natürlich viel schneller und selbst ein paar kleine Aufstiege bremsten uns nicht merklich ab. Schon um 13 Uhr konnten wir uns für die Nacht wieder anmelden. Heute bezogen wir einen Raum mit sechs Betten, wir teilten ihn uns mit zwei Spaniern, die wir auch die Tage zuvor schon öfter gesehen hatten. Nach der Katzenwäsche lagen fünf Personen in ihren Betten, ich jedoch konnte nicht schlafen, sondern ging lieber zum Schreiben in die Essenshütte. Um 16 Uhr kamen die anderen zum Essen, es wurde aber 17 Uhr bis es etwas gab, wofür sich Karim auch tausendmal entschuldigte. Das kurze Briefing erledigte heute Nelson, dann ging es zurück aufs Zimmer. Wir sammelten noch die Trinkgelder für die Crew ein und machten für jeden einen kleinen Umschlag. Dann ging es bald ins Bett, während die Spanier noch eine Zeitlang Uno spielten.
8. Tag
Ein Kleinbus brachte uns jetzt zurück nach Moshi. Colman füllte dort noch unsere Urkunden für die geglückte Bergbesteigung aus, während wir unser Gepäck im Lagerraum zusammensuchten. Nachdem er uns die Blätter überreicht hatte, baten wir ihn samt Assistenten, doch noch am Abend für einen Drink vorbei zu kommen, doch wir wurden versetzt. Vielleicht waren die Trinkgelder doch nicht hoch genug gewesen, obwohl wir die Richtlinien ordentlich überschritten hatten. Ich sprang jetzt in den Pool und sprach dort mit Stefan, der auch glücklich wieder zurückgekommen war. Um 17 Uhr folgte dann noch das Briefing für unsere Safari, danach setzten sich die zwei Wandergruppen im Garten zusammen und unterhielten sich bis zum Abendessen. Was wir bekamen war auch nicht besser als die Tage zuvor auf unserer Wanderung. Später unterhielten wir uns noch lange, so daß ich nicht zum Schreiben kam. Erst als alle gegangen waren konnte ich meinen Bericht fertig stellen. Es war heute auch die einzige Gelegenheit, um ein paar Postkarten zu schreiben, ich wurde damit erst nach Mitternacht fertig. Trotz Abgabe am nächsten Tag kamen sie gut zwei Wochen nach mir in Deutschland an. Im Zimmer wartete aber heute noch ein Chaos an Gepäck auf mich. Ich verteilte meine Sachen auf Koffer und Seesack, je nachdem, ob ich sie in der kommenden Woche brauchen würde oder nicht. Danach konnte ich endlich ins Bett.
9. Tag
Unser Fahrer nannte sich Bony, er war auch der Guide für Lutz, Daniela und mich. Mark bekam ein eigenes Fahrzeug mit Fahrer und Köchin, er würde zelten und nicht in Lodges übernachten. Durch die doppelten Trinkgelder, die er alleine bezahlen musste, sparte er aber nicht wirklich Geld, außerdem war er die meiste Zeit alleine. In Moshi kauften wir erst noch Wasser ein und fuhren danach noch eine ganze Zeit bis zum Arusha-Nationalpark. Am Parkeingang fand ich schnell einen Geocache, während unser Fahrer die Formalitäten erledigte. Auch die anderen Parks hatten alle eine Dose am Eingang, oder einer Picknickstelle versteckt, ich klapperte sie alle ab. Ein paar Giraffen spazierten vorbei, später kamen wir leider nicht mehr so nah an die Tiere heran. Ein Großteil dieses Parks bestand aus Wald, dort sahen wir kaum Tiere, nur eine Herde Paviane kreuzte unseren Weg. An einer offenen Stelle sahen wir jedoch weit entfernt ein paar Zebras und Warzenschweine. Zum Fotografieren und Beobachten wurde einfach das Dach des großen Geländewagens nach oben geklappt, so daß man in der Fahrgastkabine stehen konnte und immer noch ein Sonnendach über sich hatte. Leider beschränkte unser Gepäck den Platz, ein Teil wurde deshalb auf dem Beifahrersitz gelagert. Unsere Mittagspause machten wir am Ngurdoto-Krater, wo die mitgebrachten Lunchpakete verzehrt wurden. Sie waren ganz okay, doch ich hätte lieber das Essen von Karim gebracht bekommen. Auch Mark war hier, das blieb aber das einzige Treffen für die nächsten Tage. Im Krater selbst waren keine Tiere zu sehen, so kurz nach der Regenzeit war der Boden dort noch zu sumpfig. Später besuchten wir die Hügellandschaft der Momella-Seen, dort konnte man weit entfernt Flamingos und auch das ein oder andere Flusspferd entdecken. Das Wasser der Seen ist übrigens sehr salzig und für Menschen nicht trinkbar, ich überzeugte mich selbst davon. Die Sichtungen von Gnus, Wasserböcken und Dikdiks rundeten den Tag ab. Wir übernachteten in der Momella-Wild-Life-Lodge, die dem Film Hatari als Kulisse gedient hatte. Hardy Krüger hatte sie später gekauft und bewirtschaftet, inzwischen waren die Gebäude ziemlich renovierungsbedürftig. Auch das Essen war mickrig und ziemlich mau. Lutz hatte im kalten und trüben Wasser des Pools gebadet, ich hatte lieber im Zimmer gelesen. Bis zum Abendessen spielten wir Skat, nach der Völlerei ging es gleich aufs Zimmer. Ich legte mich nur kurz aufs Bett und wurde dann im Dunkeln wach. Der Generator produzierte nur Strom von 18:30 bis 22 Uhr. Zum Schreiben war ich zu müde, ich blieb liegen und verschob die Arbeit auf den nächsten Tag. Wie es Mark wohl in seinem Zeltcamp ging?
10. Tag
Der Park besteht aus Savanne, die durch viele Bäume aufgelockert wird. Leider hatten die markanten flaschenförmigen Baobab-Bäume ihre Blätter abgeworfen, auch andere Pflanzen spendeten wenig Schatten. Hier bekamen wir die Tiere in deutlich höherer Konzentration als am Vortag zu sehen, an Zebras, Elefanten und Giraffen kamen wir sehr dicht heran. An Raubtieren sahen wir leider nur die Geier, die sich scharenweise am Kadaver einer Antilope gütlich taten, später kamen an einer anderen Stelle noch Weißkopfseeadler und viele Marabus dazu. Von einem Löwen sahen wir jedoch nur in weiter Entfernung zwei Pfoten aus dem Blätterdach eines Baumes hervorschauen, das Tier machte dort wohl Siesta. Bei der Mittagspause versuchten Meerkatzen das Essen zu klauen, unser mieses Lunchpaket hätten wir ihnen besser lassen sollen. Auch die Vögel erwiesen sich hier als sehr gierig, so daß man immer aufpassen musste, daß einem der Bissen nicht vor dem Mund aus der Hand gerissen wurde. An diesem Tag entdeckten wir ansonsten noch Strauße, Impalas und Wasserböcke, auch eine große Echse war unter einer kleinen Brücke zu finden. Es wurde langsam Nachmittag und wir hatten noch ein Stück zu fahren, also verließen wir den Park zurück in Richtung Arusha. Nach einer Stunde bogen wir jedoch nach Westen ab und kamen bald darauf am Lake-Manyara-Nationalpark vorbei, den wir aber erst ein paar Tage später besuchen würden. In Karatu konnte Lutz endlich seine Bergurkunde laminieren lassen, danach suchten wir unser Hotel auf. Die direkte Zufahrt war gesperrt, so daß Bony einen Umweg fahren musste. Die verschiedenen Straßen waren alle gleich schlecht und bestanden aus roter Erde, die auch die Pflanzen an den Seiten meterhoch einfärbte. Am Highview-Hotel kamen wir bei Sonnenuntergang an und hatten jetzt eine Stunde Zeit bis zum Abendessen. Dieses erwies sich als ziemlich ordentlich, am Buffet konnte man nicht meckern. Nur das Bier war mit 2500 Schilling recht teuer. Die dänische Wanderbegleitung von Stefan und Manfred war auch hier, wir setzten uns an einen Tisch. Nach dem Essen sah ich mir nicht die sogenannte einheimische Folklore mit Musik an, sondern ging gleich aufs Zimmer. Ich hatte viel zu schreiben. Mark hatten wir heute nur kurz im Nationalpark getroffen.
11. Tag
Unser Ziel für heute war die Serengeti, doch dafür mussten wir zuerst ein Stück durch den Ngorongoro-Nationalpark fahren. Am Kraterrand machten wir einen Stopp für einen ersten Blick, besuchen wollten wir ihn erst drei Tage später. Einen zweiten Halt legten wir ein wenig später am Denkmal für Michael Grzimek ein, der 1959 mit seinem Flugzeug in der Gegend abgestürzt war. Die Straße wechselte jetzt von schlecht auf furchtbar über, ich war gezwungen, Kamera und Teleobjektiv permanent in den Händen zu halten, um sie wenigstens vor den ärgsten Stößen zu schützen. Wir besuchten zwischen den Parks einen Massai-Kral, die „hochgewachsenen“ Krieger gingen mir nur bis ans Kinn. Das ganze war ziemlich touristisch, sie wollten eigentlich nur unser Geld. Deswegen wurde getanzt, gesungen und die Kinder vorgeschickt. Den nächsten Stopp legten wir an der Olduvai-Schlucht ein, wo man Fußabdrücke und prähistorische Überreste von frühen Menschen gefunden hatte. Ein winziges Museum war hier aufgebaut worden. Wir nutzten die Gelegenheit unseren Lunch zu essen und wurden dabei von vielen Vögeln voller Argwohn beobachtet. Auf unserer weiteren Fahrt kamen wir jetzt in die Gegend des Serengeti-Nationalparks. Am Eingang konnte ich endlich meine Geocoin loswerden, die ich schon vergeblich mit auf den Kilimanjaro geschleppt hatte. Leider gab es Probleme mit der Kreditkarte von Bony, so daß wir stundenlang warten mussten, bis ein Kollege von ihm kam und unsere Rechnung mit bezahlen konnte. Es war schon später Nachmittag, als wir endlich weiterfuhren. Wenigstens wurde die Piste jetzt etwas besser. Bei einem Abstecher weg vom Hauptweg hatten wir dann doch etwas Glück. Wir konnten beobachten, wie ein männlicher Löwe ohne Probleme einem Schakal die Beute abnahm. Der ehrliche Jäger konnte nur ohnmächtig zusehen. Ein Wasserloch mit Flusspferden und Krokodilen war auch sehr interessant. Es dämmerte schon, als wir bei unserem Zeltcamp für die nächsten beiden Tage ankamen. Wir bezogen unsere Zelte, ich hatte ein Großes mit zwei Betten, rustikaler Dusche und Chemieklo ganz für mich alleine. Da sie extra für uns die Wassersäcke der Duschen oben am Baum mit heißem Wasser auffüllten, gab ich mir den Luxus, doch das viele Chlor im Wasser bekam mir nicht gut, beim Abendessen hatte ich erstmals keinen rechten Appetit. Wir unterhielten uns mit einem englischen Paar über den Urlaub, ans Lagerfeuer wollte ich mich später aber nicht mehr setzen. Stattdessen zog ich mich ins Zelt zurück.
12. Tag
Bald darauf sahen wir dann zwei Löwinnen mit zwei Jungen, die ziemlich unterernährt aussahen. An dieser Stelle gab es aber nur kurzes Gras und die schnellen Gazellen konnten die Räuber schon von weitem sehen, es war fast unmöglich für sie, hier etwas zu erwischen. Auf der weiteren Fahrt konnten wir dann noch zwei Geparde entdecken, die abseits des Weges auf einem kleinen Erdhügel standen. Wir machten noch einen Stopp am Footprint-Visitor-Center, wo es einen schön gestalteten Informationsweg mit Schautafeln gab und viele Klippschliefer umher wuselten, die nächsten Verwandten der mächtigen Elefanten. Zum Mittagessen ging es zurück zum Camp, danach war zwei Stunden Siesta, bevor wir um 15:30 Uhr wieder aufbrachen. In der Ferne hatte es gedonnert und unterwegs fing es zeitweise an zu regnen. Schlechte Verhältnisse für mein Teleobjektiv. Ich machte deshalb auch nur wenige Fotos, die meisten am Wasserloch de Flusspferde. Außerdem hatte ich Magendrücken und musste mich auf etwas anderes konzentrieren. Deshalb war ich auf froh, als wir um 18:30 Uhr wieder zurück am Camp waren. Dinner gab es eine Stunde später, heute Reis und Rindfleisch. Später blieb ich nur noch kurz am Tisch bei den anderen sitzen, ich fühlte mich immer noch nicht so gut. Schon um 20:30 Uhr verschwand ich im Zelt zum Schreiben und Schlafen.
13. Tag
Gegen 11 Uhr kamen wir an den Kraterrand und fuhren nach einem Fotostopp eine steile Straße hinunter zum Kraterboden. Zuvor konnte ich noch einige Souvenirhändler der Massai davon abhalten, mich zu stark zu bedrängen, ein finsteres Gesicht samt Mehrtagesbart ist da sehr von Nutzen. Im Krater selbst sahen wir viele Gnus, Zebras und Wasserbüffel, doch nur wenige Antilopen und Gazellen. Auch die Massai bringen ihre Herden zur Tränke herunter, sie dürfen aber nicht weiter hinein als bis zur ersten Wasserstelle. An einem Salzsee vorbei fuhren wir zu einem Wasserloch, in dem eine große Menge Flusspferde lag. Einige Jungtiere waren auch darunter. Viele hundert Herdentiere kamen zum Ufer um zu trinken, auch die Touristendichte war hier sehr hoch. Auf unserer weiteren Fahrt sahen wir auch eines der wenigen Nashörner, doch leider nur sehr weit entfernt als kleinen Punkt. Die Straßen führten nicht näher an das Tier heran. Unsere Mittagspause machten wir an einem See mit weiteren Flusspferden. Auch hier musste man aufpassen, daß große Greifvögel einem nicht das Essen aus den Fingern schnappten, einige der anderen Touristen machten da schlechte Erfahrungen. Wir drehten später noch eine Runde im Osten des Kraters, sahen vier Löwen und kamen bis auf wenige Meter an die Gnus heran. Auch das Nashorn sahen wir noch einmal, liegend auf der Steppe, aber noch genau so weit entfernt wie zuvor. Nach einem Besuch im südwestlichen Wald mit einer Elefantenherde in einiger Entfernung, war es Zeit wieder zum Highview-Hotel zu fahren. Für das Verlassen des Kraters nahmen wir eine andere Piste, die auch nur einspurig befahrbar war. Die steile Strecke ohne Sicherung war ziemlich extrem, doch Bony meisterte sie souverän, obwohl uns verbotenerweise ein Rangerfahrzeug entgegenkam. Gegen 18 Uhr waren wir im Hotel, wo gleich eine ausgiebige Dusche folgte, im Camp hatte mir eine Chlorvergiftung genügt. Die Zimmer waren dieselben wie zuvor und auch nach dem heutigen Abendessen fand wieder Folklore statt. Auch diesmal flüchteten wir uns stattdessen lieber in unsere Räume.
14. Tag
Zuerst war es noch stark bewölkt gewesen, doch als wir in den Park hineinfuhren klarte es zusehends auf und es wurde ein heißer Tag. Wir fuhren durch Wald und offenes Gelände, immer in Sichtweite zum See. Elefanten und Paviane gab es viele zu sehen, leider blieben die Raubtiere aus. Am beeindruckendsten war der Stopp am Seeufer, wo es eine Kolonie von vielen tausend Pelikanen und anderen Seevögeln gab. Hunderte von ihnen kreisten permanent in der Luft. Hier sahen wir auch erstmals Flusspferde außerhalb des Wassers. Auf dem weiteren Weg saß eine Giraffe direkt an der Straße, ein erstklassiges Motiv für ein Dutzend Fotos. An einem Picknickplatz machten wir Mittag, diesmal ohne die Störversuche von gierigen Vögeln. Bald darauf fuhren wir nur noch ein kurzes Stück weiter nach Süden, es war Zeit umzukehren. Vom Rückweg gab es eigentlich nichts Bemerkenswertes zu berichten, nur unser Fahrer behob eine Panne des Landcruisers schnell mit seinem Schraubenschlüssel. Nach dem Verlassen des Parks kamen wir nach kurzer Fahrt in den nächsten Ort, wo Bony einige Tage zuvor schon einmal Reis gekauft hatte. Er hatte gesagt, dies sei für das Waisenhaus in der Nähe des Hotels. Da wir uns nicht lumpen lassen wollten, kamen heute noch mehr Reis, Kohl, Tomaten und Orangen hinzu. Auch eine Wassermelone spendierten die Uthoffs. So beladen ging es zurück zum Hotel. Nach dem Abwaschen des Staubs spielten wir bis zur Dämmerung Skat und machten uns dann fürs Abendessen fertig. Heute spielte anschließend wenigstens keine Musik.
15. Tag
Auf dem weiteren Weg besuchten wir einige Souvenirläden, doch sehr viel Geld gaben wir nicht aus. Einen Stopp nutzten wir für den Verzehr der Lunchpakete. Weiter ging es direkt bis nach Arusha. Wir hatten jetzt nur noch Teerstraße vor uns und kamen flott voran. Bis zum Abzweig nach Tarangire dusselte ich kurz ein, aber dann blieb ich wach. Den Mount Meru konnte man heute recht gut sehen, der Kilimanjaro war etwas später natürlich wieder in Wolken. Am Anfang von Arusha gab es noch einen Souvenirladen zu besuchen, gegenüber lag der Schlangenpark. Ein paar Schlangen, Krokodile und Schildkröten lagen hinter Glas, was Besonderes war das aber nicht. Eine Massai-Ausstellung war auch noch dort, da liefen wir aber nur hindurch, ohne uns groß aufzuhalten. Die gezeigte Kleidung war in Ordnung, die Puppen die sie trugen jedoch ziemlich furchtbar. Durch den starken Verkehr in der Stadt fuhren wir jetzt zum Kilimanjaro-Airport und kamen dort um 17:30 Uhr an. Nach einem letzten Foto bekam Bony sein Trinkgeld und fuhr nach Hause um seinen Schnupfen auszukurieren. Wir gingen durch die erste Kontrolle und checkten bald ein, Mark war auch schon da. Auf die offizielle Ausreise folgte eine zweite Kontrolle, beide Male musste ich meinen Gürtel ausziehen. Dabei hatte ich die Hose festzuhalten, sie wäre mir sonst auf die Knöchel gefallen. Ich hatte bestimmt ein paar Kilo abgenommen. Die Zeit verging recht schnell und bald schon lief ich mit den anderen um 20:30 Uhr über das Rollfeld zum Heck der Boeing 777. Ziemlich pünktlich waren wir kurze Zeit später unterwegs nach Dar es Salaam. Der Flug dauerte nur knapp eine Stunde, deshalb gab es in der Luft auch nur etwas Orangensaft für die Passagiere. Nach der Landung stiegen manche aus, andere kamen hinzu, so daß wir auf den Weiterflug ziemlich lange warten mussten. In der Zwischenzeit schaffte ich es, mein zweites Buch fertig zu lesen. Kurz vor Mitternacht ging es endlich weiter.
16.TagDa es ein Nachtflug war, versuchte ich etwas Schlaf zu finden. Deshalb sah ich mir keine Filme an, sondern spielte nur noch etwas Sudoku auf dem Bildschirm. Dann versuchte ich eine bequeme Position auf dem engen Sitz zu finden. Das gelang auch überraschend gut, so daß ich die meiste Zeit von über 8 Stunden Flug verpennte. Ich verließ während der ganzen Zeit nicht ein einziges Mal meinen Platz. Nach einem mauen Frühstück hieß es auf die Landung warten. Um 7 Uhr erreichten wir Amsterdam Schipohl und es gab eine schnelle Verabschiedung von den Mitreisenden, die Anschlussflüge würden bald starten und wir hatten noch lange Fußwege vor uns. Ein Sicherheitscheck kostete viel Zeit und ich durfte schon wieder meine Hose festhalten, auch der Gürtel wurde durchleuchtet. Aber ich kam trotzdem noch frühzeitig zum Gate. Die kleine Fokker 100 flog in einer Stunde nach Frankfurt und kam dort gegen 10 Uhr an. Meinen Koffer hatte ich zwar recht schnell, ich musste jedoch lange auf einen Zug in die Innenstadt warten. Der hatte dann auch noch Verspätung, so daß mir nur zwei Minuten für einen Gleiswechsel blieben. Also rannte ich samt Koffer und Rucksack die Rolltreppen hoch und wieder runter und kam noch vor dem Zug am Bahnsteig an. Mit der S-Bahn ging es nach Niedernhausen, auch dort hatte ich nur wenige Minuten zum Umsteigen, danach weiter nach Bad Camberg. Ich kam um 12:15 Uhr an, Papa wartete schon am Bahnsteig auf mich. |